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Iris Niepel
Laborleitung
Fon +49 (0) 211 81-18359

Silvia Heil
Stellvertretende Laborleitung
Fon +49 (0) 211 81-18359

Pathologie in der Patientenversorgung
Die mikroskopische Untersuchung von Gewebeproben (Histologie) ist eine konkurrenzlose Methode in der Medizin, sowohl was die diagnostische Evidenz als auch was das Preis-Leistungs-Verhältnis betrifft. Die mikroskopische Diagnose der Pathologinnen und Pathologen spielen bei einer Vielzahl von Erkrankungen, wie z. B. Entzündungsprozessen, Infektionserkrankungen, Erkrankungen des Stoffwechsels und insbesondere Tumorerkrankungen eine zentrale Rolle. Grundsätzlich ist die mikroskopische Diagnostik dabei zu drei unterschiedlichen Zeitpunkten von Bedeutung: Am Anfang einer Therapie (prätherapeutische Diagnostik), während einer Operation (intraoperative Schnellschnittdiagnostik) und nach abgeschlossener Operation (postoperative Diagnostik).

Prätherapeutische Diagnostik
Hier werden vor Beginn der Therapie von den behandelnden Ärztinnen und Ärzten kleine Gewebeproben mit einem Durchmesser von etwa 1 - 3 mm aus dem erkrankten Organ entnommen. Diese Proben werden nach ihrer technischen Aufarbeitung unter dem Mikroskop und ggf. unter Einbeziehung zusätzlicher Analysen untersucht und diagnostiziert. Zur mikroskopischen Diagnostik wird das gesamte Methodenspektrum eingesetzt, das vom klassischen histologischen Schnitt über die Immunhistochemie mit spezifischen Antikörpern bis hin zu Methoden der Molekularpathologie reicht, eingesetzt. Die moderne molekulare Tumorforschung am Institut für Pathologie gewährleistet dabei die unmittelbare Umsetzung neuester Forschungsergebnisse in die Diagnostik für Patientinnen und Patienten. Erst nachdem die Pathologinnen und Pathologen die Diagnose gestellt haben (z.B. bösartiger Tumor), erfolgt auf der Basis dieser Diagnose die Therapieplanung (z.B. Operation, Chemotherapie, Bestrahlung). Da mit Hilfe endoskopischer Techniken und bildgebender Verfahren heute Gewebeproben aus nahezu allen Regionen des Körpers entnommen werden können, spielt diese "bioptische Untersuchung" heute in der Krankheitsdiagnostik eine ganz besondere Rolle.

Intraoperative Schnellschnittdiagnostik
Der sog. Schnellschnitt ist eine Methode, mit der binnen kurzer Zeit (max. 20 min) mikroskopische Präparate hergestellt und begutachtet werden können. Dabei wird das Material schockgefroren, am sog. Kryostaten geschnitten, gefärbt, und anschließend mikroskopisch begutachtet. Schnellschnitte werden routinemäßig bei Tumoroperationen durchgeführt zur Untersuchung der Absetzungsränder eines Präparates. Es können intraoperativ auch überraschende Befunde auftauchen, die u.U. durch einen Schnellschnitt sofort geklärt werden können, an dem sich dann das weitere operative Vorgehen orientiert. Gelegentlich lässt operierendes Personal Schnellschnitte durchführen, um eine Diagnose schnellstmöglich zu sichern, z. B., wenn der Zustand der erkrankten Person keine Wartezeit zulässt.

Postoperative Diagnostik
Hier werden unterschiedlich große Operations-Präparate (z.B. Magen, Lungenflügel, Brustdrüse) untersucht, wobei Fragen des Therapieerfolges sowie der Prognose für die Patientinnen und Patienten ganz im Vordergrund stehen. Dies spielt insbesondere bei Tumorerkrankungen eine wichtige Rolle, bei denen die Pathologinnen und Pathologen am Operations-Präparat beurteilen, ob der Tumor tatsächlich komplett entfernt wurde, welche Prognosekriterien vorliegen und ob die erkrankte Person möglicherweise noch zusätzlich, z.B. durch eine Chemotherapie und/oder Strahlentherapie oder eine zielgerichtete Therapie behandelt werden muss.

Auch die postoperative  mikroskopische Beurteilung klinisch nicht tumorverdächtiger Erkrankungen (z.B. Hämorrhoidalknoten, Blinddarm, Hautwarzen) gehört heute zum diagnostischen Standard.

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