AG Patientenbedürfnisse und relevante Outcomes

Koordination: Dr. Sandra Borgmann & Prof. Dr. Dr. Andrea Icks

Die AG behandelt patienten-relevante Outcomes und Patientenbedürfnisse.

Im Bereich der Outcomes werden in versorgungsepidemiologischen Studien sowohl patientenrelevante klinische als auch patientenberichtete Outcomes (patient-reported outcomes, PROs) untersucht. Schwerpunkte bilden die Komplikationen des Diabetes einschließlich des Gestationsdiabetes und mentale Erkrankungen, hier vor allem die Depression, ferner gesundheitsbezogene Lebensqualität und krankheitsspezifische Belastungen. Datenquellen sind populationsbezogene Kollektive aus Sekundärdaten oder Registern sowie klinische Kohorten.

Eine patientenzentrierte Versorgung erfordert die Berücksichtigung von Bedürfnissen und Präferenzen von Patienten. In den Studien untersuchen wir bspw. bei PatientInnen mit verschiedenen kardiovaskulären Erkrankungen oder Diabetes u.a. Informationsbedürfnisse, Partizipationspräferenzen, Risiko- und Zeitpräferenzen. Im Bereich Patientenbedürfnisse und Zeitaufwand liegt der Fokus auf der Analyse von alltagsnahen, patientenrelevanten Faktoren.

Patientenbedürfnisse

Eine patientenzentrierte Versorgung erfordert die Berücksichtigung von Patientenbedürfnissen im Bereich der medizinischen Entscheidungsfindung. Besonders der Austausch von Wissen und Informationen zwischen Arzt und Patient wird dabei als zentraler Aspekt hervorgehoben. Es wird empfohlen, die bereitgestellten Informationen an die Informationsbedürfnisse der Betroffenen anzupassen. Im Vergleich mit anderen chronischen Erkrankungen wie Herz-Kreislauf- und Atemwegserkrankungen haben Menschen mit Diabetes bspw. ein erhöhtes Informationsbedürfnis. Zu diesem sind in Deutschland allerdings kaum Daten vorhanden. Zudem ist den Betroffenen ihr Informationsbedürfnis nicht immer sofort bewusst oder wird im Arzt-Patienten-Gespräch nicht als solches erkannt. Die Identifikation und Berücksichtigung der Informationsbedürfnisse können zu einer Verbesserung des Informationsaustausches und damit zu einer Verbesserung der Versorgung von Menschen führen. 

Zeitaufwand

Die Inanspruchnahme medizinischer Leistungen, das Selbstmanagement von Erkrankungen und die Umsetzung von gesundheitsfördernden Verhaltensformen ist eine essentielle Ressource zur Aufrechterhaltung und Verbesserung der Gesundheit. Der erforderliche Zeitaufwand kann die Bereitschaft, sich medizinischen Behandlungen zu unterziehen, und die Therapietreue beeinflussen, da diese Zeit nicht für Arbeit oder Freizeitaktivitäten genutzt werden kann. Der Zeitaufwand für gesundheitsbezogene Aktivitäten ist bisher kaum untersucht.

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