Erhebung patienten-berichteter Outcomes bei Polytrauma – ein systematischer Review

Leitung und AnsprechpartnerInnen:

Prof. Dr. Dr. Andrea Icks
Institut für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomie, HHU 

Michaela Ritschel, Dr. Silke Andrich
Institut für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomie, HHU

KooperationspartnerInnen:

Akademie der Unfallchirurgie (AUC): Prof. Dr. Johannes Sturm, Prof. Dr. Sascha Flohé

Klinik für Unfall- und Handchirurgie: Prof. Dr. med. Joachim Windolf, Prof. Dr. med. Pascal Jungbluth, PD Dr. med. Simon Thelen

Förderung:

Akademie der Unfallchirurgie (AUC)

Laufzeit:

2016 - 2018

Hintergrund:

Menschen nach Polytrauma erleiden nicht selten physische, psychische und soziale Veränderungen bzw. Einschränkungen, auch lange nach dem eigentlichen Unfallereignis. Die Gesundheitsversorgung zielt darauf ab, das Ausmaß der Einschränkungen so gering als möglich zu halten. Neben einer Reduktion der Letalität stellt sich daher die Frage, welche Aspekte aus Sicht der Patienten nach Polytrauma weitere relevante Outcomes sind. Studien weisen z. B. die Lebensqualität, die Funktionalität oder die Wiedereingliederung in den Arbeitsalltag aus. Von Interesse ist daher, welche Instrumente national und international zur Erfassung dieser oder anderer patient-reported Outcomes (PRO’s) eingesetzt werden und wie deren Anwendung gestaltet ist. Die Erkenntnisse aus dem Review fließen in die Weiterentwicklung von Modulen zur Erhebung von PROs in das TraumaRegister DGU® ein.

Ziele:

•    Erfassung der für die Erhebung von Quality of life (QoL)/Health-related quality of life (HRQoL), soziale Teilhabe und Aktivitäten des täglichen Lebens (ADL) in der Nachbeobachtung eingesetzten Instrumente
•    Anwendungsbezogene Darstellung der Instrumente (Dauer follow-up, Häufigkeit der Anwendung, Messzeitpunkte, etc.)
•    Erhebung weiterer relevanter PROs (z.B. Schmerz, Depression, Angst, Kognition)

Methoden:

Der systematische Review wird auf Basis der Anforderungskriterien des PRISMA-P-Statements erstellt. Es wird eine systematische Literaturrecherche in den folgenden Datenbanken durchgeführt: MEDLINE, EMBASE, CINAHL, und PsycINFO, Cochrane Central Register of Controlled Trials ClinicalTrials.gov und im Trial Register WHO ICTRP (WHO International Clinical Trials Registry Platform). Es werden Schlagworte wie beispielsweise ‘polytrauma’, ‘multiple trauma’, ‘quality of life’, ‘activities of daily living’ oder ‘pain’ verwendet. Ein Update der Suche ist in Arbeit.

Eingeschlossen werden Studien, die während der Nachbeobachtung Angaben zu PROs und den dazu verwendeten Erhebungsinstrumenten aufführen und im Zeitraum zwischen 2005 und 2018 in englischer oder deutscher Sprache publiziert wurden. Darüber hinaus werden Studien eingeschlossen, wenn die Studienpopulation zwischen 18-65 Jahre alt und durch eine Verletzungsschwere mit einem ISS >15 und/oder einem AIS ≥3 charakterisiert ist. Ausgeschlossen werden Studien, die  von geriatrischen/niederenergetischen Verletzungen, Mono-, Brand- oder Kriegsverletzungen und chronischen Erkrankungen berichten. Zudem werden Publikationen ohne Referenzen, graue Literatur, Bücher, Kurzberichte, Abstracts, Leitartikel, Kommentare oder Diskussionspapiere, Systematische Reviews und Meta-Analysen ausgeschlossen. Die beiden Letzteren werden jedoch hinsichtlich der Identifikation weiterer relevanter Publikationen geprüft.

Die Auswahl der Publikationen, die Datenextraktion sowie die kritische Beurteilung der Studien (critical appraisal) erfolgt systematisch.
 

Publikationen:

  • Gnass I, Ritschel M, Andrich S, et al. Assessment of patient-reported outcomes after polytrauma: protocol for a systematic review. BMJ Open 2018;0:e017571. doi:10.1136/bmjopen-2017-017571
  • Ritschel M, Kuske S, Gnass I, Andrich S, Moschinski K, Bergmann S, Herrmann-Frank A, Metzendorf M-I, Wittgens C, Flohé S, Sturm J, Windolf J, Icks A. 2021. Assessment of patient-reported outcomes after polytrauma – instruments and methods: a systematic review. BMJ Open. 11(12):e050168. doi: 10.1136/bmjopen-2021-050168. PMID: 34916311.

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