Versorgung, Funktionsfähigkeit und Lebensqualität nach proximaler Femurfraktur: ProFem

Leitung und AnsprechpartnerInnen:

Prof. Dr. Dr. Andrea Icks (Leitung)
Michaela Ritschel, Dr. Silke Andrich (Ansprechpartnerinnen)
Institut für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomie, Heinrich-Heine Universität Düsseldorf

KooperationspartnerInnen:

Prof. Dr. Gabriele Meyer, Institut für Gesundheits- und Pflegewissenschaft, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Projektbeschreibung)
Prof. Dr. Falk Hoffmann, Department für Versorgungsforschung, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg (Projektbeschreibung)
Prof. Dr. Joachim Windolf, Klinik für Unfall- und Handchirurgie, Heinrich-Heine Universität Düsseldorf
Christoph Rupprecht, Stabsbereich Gesundheitspolitik/Gesundheitsökonomie, AOK Rheinland-Hamburg

Förderung:

Innovationsfond

Laufzeit:

2017 - 2021

Hintergrund:

Proximale Femurfrakturen (PFF) gehören zu den häufigsten Frakturtypen älterer Menschen und sind oft ein prognostisch einschneidendes Ereignis. Kenntnisse über die Situation der Betroffenen nach einer PFF sind spärlich. Studien weisen auf schlechte Outcomes nach PFF hin. Spezifische Versorgungsaspekte, wie z.B. die Versorgung in Alterstraumazentren oder Rehabilitation, sind kaum untersucht. Bis dato ist unklar, für welche Patienten spezifische Versorgungsmodelle besonderen Nutzen bringen. Neben Versorgungsprozessen sind patientenberichtete Outcomes wie Lebensqualität, Funktionsfähigkeit und soziale Teilhabe bei älteren Menschen nach PFF wenig erforscht. Subgruppen, die durch besonders schlechte klinische und patientenberichtete Outcomes charakterisiert sind und potentiell eine intensivere Versorgung benötigen, sind bislang nicht identifiziert.

Ziele:

Ziel des Projektes ProFem ist zum einen die Bestandsaufnahme der Versorgungssituation (Inanspruchnahme gesundheitlicher Leistungen und deren Kosten) sowie die Darstellung klinischer Ereignisse wie Krankenhausaufnahmen oder Eintritt von Pflegebedürftigkeit. Zum anderen werden die von den Betroffenen berichteten Angaben zu Lebensqualität, Funktionsfähigkeit sowie sozialer Teilhabe im Verlauf analysiert. Ziel ist es, Subgruppen zu identifizieren, die potentiell eine intensivere Versorgung benötigen.

Methoden:

Es handelt sich um eine populationsbezogene prospektive Beobachtungsstudie auf Basis von Krankenkassen- und bei Versicherten erhobenen Primärdaten, die individuell verknüpft werden. Innerhalb von 12 Monaten sind mindestens 4000 Versicherte im Alter von ≥ 60 Jahren mit der Diagnose ‚proximale Femurfraktur’ (S72.0, S72.1 und S72.2 gemäß ICD-10) zu erwarten. Für diese Versicherten ist eine umfassende Sekundärdatenanalyse geplant (Beobachtungszeitraum: 12 Monate vor und 12 Monate nach dem Frakturereignis). Zudem sollen aus der Studienpopulation 700 zufällig ausgewählte Versicherte mit PFF in die Primärdatenerhebung eingeschlossen werden. Für sie sollen die jeweils 12 Monate retrospektiv und prospektiv erhobenen Krankenkassendaten mit den Selbstangaben verknüpft werden. Primärdatenerhebungen sind 3 Monate nach Entlassung (Hausbesuch), 6 Monate nach Entlassung mittels postalischer Befragung und 12 Monate nach Entlassung (wiederum Hausbesuch) geplant. Sollte der Versicherte nicht auskunftsfähig sein, wird versucht über betreuende Angehörige bzw. einen gesetzlich vorgesehenen Betreuer einen Kontakt herzustellen.

Publikationen:

(1) Andrich S, Ritschel M, Meyer G, et al. Healthcare provision, functional ability and quality of life after proximal femoral fracture - 'ProFem': Study protocol of a population-based, prospective study based on individually linked survey and statutory health insurance data. BMJ Open 2019;9:e028144. doi:10.1136/bmjopen-2018-028144

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