Was ist CAR-T?
Grundlagen
Zur Abwehr von Krankheiten, wie auch Krebs, wird bereits seit Jahrzehnten die spezifische Aktivierung des Immunsystems auf unterschiedlichen Wegen als Therapieform erfolgreich genutzt.
Dabei wurden bisher insbesondere Antikörper verwendet, welche es ermöglichen Tumorzellen so zu markieren, dass sie vom körpereignen Immunsystem erkannt und kontrolliert zerstört werden können. Um maligne Erkrankungen jedoch langfristig erfolgreich bekämpfen zu können, bedarf es im Zuge einer solchen Immuntherapie wiederholter Behandlungszyklen, häufig in Kombination mit Chemotherapien.
Aber mit der Entwicklung des chimären Antigen Rezeptors (CAR) wird den Immunzellen (T-Zellen) des Patienten selbst, in einem aufwendigen Herstellungsprozess, der Bauplan für eine Oberflächenstruktur vorgegeben, die den Tumor direkt identifizieren kann. Nach der Erkennung erfolgt eine massive Aktivierung der einzelnen Zelle und des gesamten Immunsystems, die die Vernichtung der Tumorzellen initiiert. So kann eine Erkrankung mit einer einzigen Infusion, im besten Fall lebenslang, kontrolliert werden.
Herstellung
Es bedarf eines aufwendigen Herstellungsprozesses, um den patienteneigenen Zellen diesen Rezeptor (CAR) verfügbar zu machen. In einer Apherese (Blutwäsche) werden die patienteneigenen Zellen aus dem Blut gefiltert. Anschließend werden diese direkt vor Ort bearbeitet oder an einen der pharmazeutischen Hersteller versendet. Hier findet der eigentliche Prozess der Entstehung von patientenindividuellen CAR-T Zellen statt. Da dieser teilweise in anderen Ländern (USA, Niederlande) erfolgt und sehr viele Einzelschritte erfordert, werden ca. 2-4 Wochen benötigt, um das fertige CAR-T Zellprodukt einsatz- und lagerungsfähig herzustellen und der Klinik zur Verfügung zu stellen.