Schlaganfallstation / Stroke-Unit
Der Schlaganfall ist immer ein akuter Notfall, der eine sofortige Einweisung in ein Krankenhaus idealerweise mit spezialisierter Stroke-Unit erfordert. Somit muss umgehend der Rettungsdienst unter der Tel.-Nr. 112 alarmiert werden. Typische Symptome sind plötzlich auftretende Lähmungserscheinungen, Gefühlsstörungen, Sprach- oder Sehstörungen. Auch nach kurzer Zeit rückläufige Beschwerden (sog. TIA) erfordern die notfallmäßige Klinikaufnahme, da sie Vorboten eines größeren Schlaganfalles sein können.
Die optimale Behandlung des Schlaganfalls erfolgt auf der neurologischen Schlaganfallstation, auch Stroke Unit genannt. Hier sind rund um die Uhr ein spezialisiertes Ärzte- und Pflegeteam sowie Physio-, Ergo- und Logotherapeuten*innen und alle erforderlichen Diagnose- bzw. Therapieverfahren verfügbar. Entscheidend für die ideale Versorgung jedes/r Patienten*in ist auch die enge fächerübergreifende Kooperation zwischen Neurologie, Neuroradiologie, Kardiologie, Neurochirurgie, Gefäßchirurgie und Intensivmedizin.
Das Universitätsklinikum Düsseldorf ist koordinierendes Zentrum des Neurovaskulären Netzwerks Düsseldorf und Nordrhein+ (NEVANO+ Links zu den Qualitätsberichten 2021, 2022 und 2023). Die Schlaganfallstation ist durch die Deutsche Schlaganfallgesellschaft als überregionale Stroke Unit zertifiziert und bietet 12 Akutbehandlungsplätze mit allen erforderlichen Überwachungs- und Behandlungsmöglichkeiten. Zusätzlich wurden der Station 12 Betten zur strukturierten Nachbehandlung angegliedert, die zusammen mit den Akutbetten von einem einheitlichen Ärzte-, Pflege- und Therapeuten-Team „aus einer Hand“ betreut werden. Die Gesamteinheit wird regelmäßig durch die Deutsche Schlaganfallgesellschaft als „Comprehensive Stroke Unit“ zertifiziert.
Liste typischer Krankheitsbilder auf der Stroke-Unit:
- Schlaganfall
- Hirnblutung
- Transitorische Ischämische Attacke (TIA)
- Vaskulitis
- Posteriores reversibles Leukencephalopathie-Syndrom (PRES)
- Andere Überwachungspflichte neurologische Erkrankungen wie z.B. Bewusstseinsstörungen bei epileptischen Anfällen oder Hirnentzündungen und akute Verschlechterungen bei Myasthenia gravis
Diagnostisches Angebot
- Neurovaskuläre Ultraschalldiagnostik der hirnversorgenden Gefäße
- Emboliedetektion
- Langzeit-EKG Monitoring
- Kardiologische Umfelddiagnostik mittels transthorakale Echokardiographie (TTE) und Transösophageale Echokardiographie (TEE)
- Weiterführende Labor- und Liquordiagnostik
- EEG
- Radiologische Bildgebung wie CT und MRT
- Spezifische radiologische Diagnostik wie Digitale Subtraktionsangiographie (DSA)
- Weiterführende Funktionsdiagnostik gezielt bei Bedarf
Im Anschluss an einen Schlaganfall ist häufig eine Rehabilitation notwendig. Auch hier sind wir für Sie da und finden gemeinsam mit unserem Sozialdienst die passende Einrichtung für Sie.
Bei komplexen Gefäßerkrankungen kann nach dem Aufenthalt eine nahtlose Weiterversorgung in unserer Gefäßambulanz erfolgen.