Kann eine Herzklappe nicht repariert werden, muss ein Ersatz erfolgen. Auch hier haben sich aufgrund technischer Neuerungen und Weiterentwickungen von Herzklappenprothesen zahlreiche neue Möglichkeiten ergeben. Prinzipiell unterscheidet man mechanische von biologischen Prothesen mit oder ohne Stützgerüst. Beide Arten von Prothesen haben Vor-, und Nachteile, eine individuelle Auswahl für einen bestimmten Patienten erfolgt in Abhängigkeit des Patientenalters, der Position der Klappe, den vorliegenden Begleiterkrankungen, den individuellen Risiken einer Antikoagulation (obligat bei mechanischen Prothesen) und natürlich auch dem Wunsch des Patienten nach vorheriger ausführlicher Aufklärung. Insgesamt hat in den letzten 10 Jahren eine dramatische Umverteilung der implantierten Prothesen weltweit stattgefunden, weg von den mechanischen hin zu den biologischen Prothesen. So wurden im Jahr 2007 in Deutschland bereits 9280 biologische, und nur noch 2814 mechanische Prothesen implantiert. Diese Umverteilung ist begründet durch eine schnellere Erholung der linken Herzkammer nach biologischem Ersatz, durch die fehlende Notwendigkeit einer Blutverdünnung nach dem Eingriff und vor allem durch die Tatsache, daß biologische Prothese der neuen Generation anders als früher auch über eine wesentlich längere Haltbarkeit verfügen.
Dem Endziel der Behandlung von Herzklappenerkrankungen – eine körpereigene Bioprothese die in minimal-invasiver Technik ohne Herz-Lungen-Maschine implantierbar ist - kommen wir heute schon sehr nah.