Akute Herzinsuffizienz (Herzversagen)
Eine akute Herzinsuffizienz (Herzversagen) liegt vor, wenn das Herz es plötzlich nicht mehr schafft den Kreislauf aufrechtzuerhalten (kardiogener Schock). Auch hier können die Ursachen vielfältig sein, sie reichen von einem schweren Herzinfarkt über nicht beherrschbare rhythmologische Ereignisse bis hin zu Entzündungen des Herzmuskels. In diesen Fällen kann durch extrakorporale (sich außerhalb der Körpers befindlichen) Herzunterstützungssysteme der Kreislauf wieder aufrechtgehalten werden und das erkrankte Herz solange unterstützt werden, bis sich die Herzfunktion wieder erholt.
Unser Bestreben liegt stets darin zu versuchen die eigene Herzfunktion wiederherzustellen, in Fällen in denen das Herz jedoch einen irreparablen Schaden erlitten hat, kann durch den Wechsel von einem temporären auf ein langfristiges Herzunterstützungssystem (Kunstherz) auch in schweren Fällen den Patienten noch ein weitestgehend normales Leben zuhause ermöglicht werden.
Extrakorporale Herzunterstützungssysteme
Bei den extrakorporalen Herzunterstützungssystemen handelt es sich um außerhalb des Körpers liegende Pumpsysteme, die das erkrankte Herz für einen befristeten Zeitraum (Tage bis Wochen) unterstützen oder die Herzfunktion komplett ersetzen können. Das in Notfallsituationen am häufigsten angewandte System ist dabei das veno-arterielle extrakorporale Membranoxygenierungssystem (vaECMO) welches auch als ECLS-System (engl. für „extracorporeal life support“) bezeichnet wird. Hierbei wird über zwei großlumige Kanülen und einer Pumpe das Blut aktiv aus den venösen System geholt und nach Anreicherung mit Sauerstoff wieder in das arterielle System gegeben. Die dazu verwendeten ECLS-Systeme sind miniaturisierte Herz-Lungen-Maschinen die auch mobil bei Notfällen außerhalb unseres Krankenhaus eingesetzt werden können.
Bei einem isolierten Versagen der linken Herzkammer werden zunehmend auch kleinste Micropumpen (Impella-Pumpe) eingesetzt, die über eine Arterie in der Schulter oder in der Leiste direkt in die linke Herzkammer eingeführt werden, von wo aus Sie das Blut aktiv in die Hauptschlagader (Aorta) pumpen. Wir nutzen die Impella-System nicht nur zur isolierten Unterstützung der linken Herzkammer, sondern zunehmend auch zur schnelleren Entwöhnung des ECLS-Systems, dadurch können Komplikationen vermieden und die Patienten schneller mobilisiert werden.
ECLS Netzwerk Düsseldorf
Um Patienten mit therapierefraktärem Kreislaufversagen auch außer halb unserer Klinik helfen zu können, haben wir im Jahre 2011 das ECLS-Netzwerk Düsseldorf gestartet, welches mittlerweile eines der größten mobilen ECLS-Programme weltweit ist. Im einem Umkreis von bis zu 100 km versorgt unser mobiles ECLS-Team in Notfallsituationen Patienten vor Ort mit einem ECLS-System und transportiert sie anschließend zur weiteren Therapie in die Klinik für Herzchirurgie. So können eine Vielzahl von Patienten gerettet werden, die ansonsten keinerlei Überlebenschancen hätten.
Sollten Sie unser mobiles ECLS-Team benötigen können Sie uns jederzeit unter +49 (0) 211- 81 07468 kontaktieren. Indikationen und Kontraindikationen für eine ECLS-Therapie finden Sie hier. Gerne diskutieren wir auch jeden Fall mit Ihnen persönlich.
Mechanisches Kreislaufunterstützungs-Programm der Klinik für Herzchirurgie
Das mechanische Kreislaufunterstützungsprogramm der Klinik für Herzchirurgie des Universitätsklinikums Düsseldorf ist eines der führenden Programme in Deutschland mit hohem internationalen Renommee. Vor allem im Bereich der minimal-invasiven Kunstherztherapie - mit der weltweit ersten minimal-invasiven Implantation eines der neuesten linksventrikulären Unterstützung-Systeme ohne Herz-Lungen-Maschine1 - sowie im Bereich der akuten Herz-/Kreislaufunterstützung - mit einem der größten ECLS*-Netzwerken weltweit2 – herrscht große Expertise vor. Zudem sind wir eines von wenigen Zentren deutschlandweit, die eine hohe Expertise und Erfahrung im Bereich der biventrikulären (kompletten) Herzunterstützung vorweisen können. Dabei zeichnet uns vor allem die hohe Qualität der Patientenversorgung aus, die nicht nur eine individualisierte Therapie für jeden Patienten beinhaltet, sondern auch ein interdisziplinäres und patientenzentriertes Nachsorgekonzept.