Hypophysenadenome

Das Endokrine Tumorzentrum in Düsseldorf hat eine hohe Expertise in der Behandlung von Patienten mit Hypophysentumoren. Bei den Hypophysentumoren handelt es sich fast ausschließlich um gutartige Prozesse der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse). Diese werden unterschieden in Mikroadenome (<10 mm Durchmesser) und Makroadenome (>10 mm Durchmesser). Die Hypophyse ist für die Steuerung von vier Hormonachsen verantwortlich. Hierzu zählen:

  • die adrenocorticotrope Achse
  • die thyreotrope Achse
  • die gonadotrope Achse
  • die somatotrope Achse

Hypophysenadenome können hormonell aktiv und inaktiv sein. Resultierend aus der Hormonproduktion der Hypophyse können verschiedene Erkrankungen auftreten. Hierzu zählen:

  • die Akromegalie (Wachstumshormonüberschuss)
  • der Hyperkortisolismus (Morbus Cushing)
  • das Prolaktinom
  • sehr selten TSH- und FSH/LH-produzierende Tumore

Akromegalie

Bei der Akromegalie handelt es sich um eine Erkrankung mit einem Wachstumshormonüberschuss. In den meisten Fällen liegt ein Makroadenom der Hypophyse vor. Das klinische Vollbild der Akromegalie zeigt Patienten mit großen Lippen, eine prominente Nase, tiefe Nasolabialfalten, große und feuchte Hände sowie supraorbitale Geschwülste.

Die Diagnostik der Akromegalie erfolgt über den Screening-Parameter IGF-1. Zur Diagnosesicherung wird ein oraler Glukosetoleranz-Test durchgeführt.

Patienten mit einer Akromegalie werden im Regelfall operiert. In seltenen Fällen muss eine konventionelle, fraktionierte Strahlentherapie bzw. ein radio-chirurgisches Verfahren (Gamma-Knife) durchgeführt werden. Die medikamentöse Therapie bei nicht operablen Tumoren erfolgt über Somatostatin-Analoga und Dopaminagonisten und seit neuesten auch mit Pegvisomant. 

Hyperkortisolismus

Bei Hyperkortisolismus handelt es sich um eine Cortison-Überproduktion. Diese kann bedingt sein durch ein Nebennierenadenom oder durch ein Hypophysenadenom. Ein ACTH-produzierendes Hypophysenadenom wird als Morbus Cushing bezeichnet.

Patienten mit einem Morbus Cushing haben häufig typische klinische Stigmata mit einem sogenannten Vollmondgesicht, einer Plethora, einer stammbetonten Fettsucht, eine diabetische Stoffwechsellage, eine Hypertonie, eine Osteoporose, Striae rubrae etc.

Die Diagnostik erfolgt über die Durchführung eines Dexamethason-Hemmtests. Bei fehlender Supprimierbarkeit des Serumcortisols und bei Hinweis auf eine hypophysäre Genese erfolgt im nächsten Schritt ein sogenannter CRH-Test. Im Falle eines positiven Befundes muss eine Bildgebung (MRT der Hypophyse) durchgeführt werden und ggf. ein sogenannter Sinus petrosus-Katheter.

Die Therapie erfolgt über eine Operation des häufig sehr kleinen Adenoms (wenige Millimeter groß). In den meisten Fällen können die Patienten geheilt werden. Selten erfolgt eine medikamentöse Therapie mit dem Präparat SOM 230. 

Prolaktinom

Bei dem Prolaktinom handelt es sich um ein Prolaktin-sezernierenden Hypophysentumor. Man unterscheidet Mikroprolaktinome und Makroprolaktinome. Klinisch steht ein Hypogonadismus sowie bei Makroprolaktinomen die Folgen der großen Raumforderung mit Hirnnervenausfällen, auch Muskelparesen, Kopfschmerzen und anderen Symptomen im Vordergrund.

Die Diagnostik erfolgt über die Bestimmung des Prolaktin-Spiegels. Bei biochemischem Nachweis eines Prolaktinoms muss eine Kernspintomographie angefertigt werden.

Therapeutisch steht die medikamentöse Therapie im Vordergrund. Es kommen insbesondere Dopaminagonisten der zweiten Generation wie z.B. Cabergolin und Quinagolid zum Einsatz. In seltenen Fällen ist eine neurochirurgische Intervention bzw. eine Strahlentherapie notwendig.

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