Plasmozytom/Multiples Myelom

Chromosomenanalyse

Die Chromosomenbandenanalyse ist wegen einer geringen in-vitro-Proliferationsaktivität erschwert. Risikostratifizierung nach Zytogenetik:

Hochrisikogruppe:

  • t(4;14),  t(14;16),  t(14;20)
  • TP53-Deletionen nach den Befunden der FISH-Analytik.
  • Aneuploidie
  • 13q-Deletion in der Chromosomenanalyse
  • ca. 25% aller Fälle

Günstige Prognose:

  • Keine  Hochrisikomerkmale
  • Hyperdiploidie
  • Vorliegen einer t(11;14) oder einer t(6;14)
  • 75% der Fälle

FISH

Die FISH-Analyse an Interphase-Kernen hat aufgrund der geringen Proliferation der Myelom-Zellen einen besonderen Stellenwert. Zur Anreicherung der Plasmazellen wird vor der FISH-Untersuchung eine Zellseparation mit MACS (Magnetic Activated Cell Sorting) MicroBeads durchgeführt. Mit Chromosomen-spezifischen Zentromer-Sonden oder Locus-spezifischen Sonden wurden mittels FISH an der für den CD138 Antikörper positiven Fraktion bei 88-97% aller Myelome chromosomale Veränderungen nachgewiesen:

IGH-Rearrangements

  • prognostisch ungünstigen Translokationen: t(4;14)(p16;q32) / t(14;16)(q32;q23)  
  • prognostisch intermediär: (11;14)(q13;q32)

13q-Deletionen

  • bei ca. 50% der Patienten zu finden
  • Prognose widersprüchlich, wahrscheinlich als alleinige Aberration kein prognostisch ungünstigen Parameter, sondern erst  Kombination mit anderen ungünstigen Parameter

17p-Deletionen

  • Tumorsuppressorgen TP53  betroffen
  • prognostisch sehr ungünstig.

Zugewinn von 1q

  • 45% der Fälle
  • mit Krankheitsprogression assoziiert

16q-Deletion

  • 20% der Fälle
  • prognostisch ungünstig.

Zum Nachweis werden Sondenpanels eingesetzt:

Standard-Panel: 

  • CDKN2C-CKS1B / DLEU-LAMP / IGH / TP53  

Bei Nachweis einer IGH-Veränderung zusätzlich:

  • FGFR3-IGH t(4;14)(p16;q32)
  • CCND3-IGH t(6;14)(p21;q32)
  • CCND1-IGH t(11;14)(q13;q32)
  • MAF-IGH t(14;16)(q32;q23)
  • IGH-MAFB t(14;20)(q32;q12)

Bei unauffälligem Befund zusätzlich #5 / 9 / 15

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