Gallensteine
Gallensteine
Erkrankung
Gallensteine (=Cholezystolithiasis) mit typischen kolikartigen Schmerzen bezeichnet man als symptomatische Cholezystolithiais. Wandert ein oder mehrere Steine in das abführende Gallengangsystem nennt man dies Gallengangssteine (=Choledocholithiasis) Kommt es zu einer Entzündung der Gallenblase bzw. der Gallengänge bezeichnet man dies als Cholezystitis bzw. Cholangitis.
Gallensteine sind im Kindesalter selten, können jedoch bei bestimmten Bluterkrankungen (z.B. herditären Sphärozytose, Sichelzellanämie), nach Darmresektionen, Stoffwechselerkrankungen, erhöhtem Cholesterin und nach bestimmten Medikamenteneinnahmen auftreten.
Zudem besteht auch eine Assoziation bei bekanntem Gallensteinleiden in der Familie.
Behandlungskonzept
Im Regelfall erfolgte die elektive Vorstellung in unserer allgemeinen kinderchirurgischen Sprechstunde. Zur Diagnose eines Gallensteinleidens erfolgt neben der Anamnese und der klinischen Untersuchung, eine laborchemische Blutuntersuchung und eine Sonographie.
In Einzelfällen bedarf es weiterer Untersuchungen, die jedoch speziellen Fragestellungen oder bei akuter Verlegung der Gallengänge vorbehalten sind. Zu betonen ist, dass Gallensteine, die keine Beschwerden verursachen auch keine OP-Indikation darstellen.Erst mit Auftreten von Beschwerden, typischerweise Schmerzen im rechten Oberbauch nach fettreichen Mahlzeiten, wird eine OP empfohlen. Diese erfolgt im Rahmen eines geplanten stationären Aufenthaltes. Die im Kindesalter seltene Entzündung von Gallenblase oder des Gallengangs sowie der Gallengangssteine bedürfen einem individuellen und zügigeren Vorgehen.
Bei uns erfolgt standardmäßig die laparoskopische, fluoreszenzgestützte Cholezystektomie(=Entfernung der Gallenblase). Durch die präoperative Injektion des Farbstoffes Indocyaningrün (kurz: ICG) und einem speziellen Instrumentarium lassen sich die Gallenblase und die Gallenwege noch sicherer als bei der klassischen Laparoskopie identifizieren. Die Injektion des Farbstoffes erfolgt am Vortag der Operation, zusammen mit der routinemäßen präoperativen Blutabnahme. In einigen Fällen (z.B. Allergien) wird auf die fluoreszenzgestützte Laparoskopie verzichtet oder eine offene Gallenblasentfernung durchgeführt.
Abbildung 1: Die Gallenblase zeigt sich, durch die Verwendung des Farbstoffes Indocyaningrün und die spezielle Kamera, grün angefärbt.
Die Gallenblase ist deutlich von den angrenzenden Organen zu unterscheiden.
Abbildung 2: Zu sehen ist der deutlich grün angefärbte Gallenblasengang
Abbildung 3: Der sicher identifizierte Gallenblasengang wurde durchtrennt und mit einem Clip verschlossen.
Es wird nun die grün gefärbte Gallenblase im linken oberen Bildrand entfernt.
Perioperativ erfolgt eine kurzzeitige antibiotische Prophylaxe. Postoperativ erfolgt die routinemäßige Kontrolle der Blutwerte. Es erfolgt der Kostaufbau und die Mobilisation nach Wohlbefinden des Patienten. Die Schmerztherapie wird mit oralen und intravenösen Schmerzmitteln durchgeführt.
Der operative Eingriff erfolgt unter Stationären Bedingungen von ein bis zwei Nächten.
Nachbehandlung
Trockene Wundbehandlung für 7 Tage. Duschen ist mit Duschpflaster unmittelbar postoperativ möglich.
Auf Baden und Schwimmen sollte bis zur vollständigen Wundheilung verzichtet werden, dies ist in der Regel nach 14 Tagen der Fall.
Die postoperative Wundkontrollen erfolgen durch den Kinder-/Hausarzt.
Der Schulbesuch ist ab der Entlassung und körperlichen Wohlbefinden des Patienten möglich. Wir empfehlen ein Sportverzicht für 3-4 Wochen.
Ansprechpartner
Max Samans Bastian Hantschk
Assistenzarzt Oberarzt
E-Mail:maxarno.samans@med.uni-duesseldorf.de E-Mail:Bastian.Hantschk@med.uni-duesseldorf.de