Erfahrungsberichte

Wilhelm M. (52J.):

Durch eine Herpesvirusinfektion in meinem linken Auge ist es zu einer Narbenbildung auf der Hornhaut gekommen.
Dies hatte zur Folge, daß es zu einer Eintrübung meines Auges kam und mein Sehvermögen gleich Null war. Ich habe mich 6 Jahre damit abgefunden bis ich auf die Möglichkeit einer Hornhauttransplantation gekommen bin.

Ich habe mir dann einen Termin in der Uniaugenklinik Düsseldorf, Chefärztin Frau Prof. Joussen und Oberarzt Herr Dr. Schmitz geben lassen. Am Montag, den 23. Juni 2008 war es so weit:

Ich wurde von Herrn Dr. Schmitz eingehend mit sehr viel Sorgfalt untersucht und sehr genau über die Hornhauttransplantation informiert. Allein schon von der Voruntersuchung war ich völlig begeistert! Dr. Schmitz erklärte mir auch, dass es schon einige Wochen dauern kann, bis eine geeignete Spenderhornhaut zur Verfügung stehen würde.

Für mich völlig überraschend kam am Donnerstag, den 26.06.08, also 4 Tage später der Anruf der Uniklinik, daß eine Hornhaut auf mich warten würde.

Am 30.06.08 wurde ich dann stationär aufgenommen und am 01.07.08 bin ich operiert worden. 
Anschließend wurde ich in verschiedenen Kliniken der Uni auf “Herz und Nieren“ untersucht, damit die Medikamente, die nach der OP dringend erforderlich sind, dosiert werden konnten. Ein sehr beruhigender Nebeneffekt war, daß sich durch die Untersuchungen herausstellte, dass ich ansonsten völlig gesund bin.

Von der Sorgfalt aller Ärzte und auch des Stationspersonals war ich völlig begeistert, jeder, aber auch jeder hat sich für mich Zeit genommen und sein Bestes gegeben, dass ich wieder gesund werde. 
Es hat dazu beigetragen, dass mein Auge sehr schnell sehr gute Heilungsfortschritte gemacht hat und ich schon wieder fast normal sehen kann!

Hierfür kann ich der Uniklinik Düsseldorf nur zutiefst danken und ich setzte mich somit mit allen Mitteln, die mir zur Verfügung stehen, für die Organspende ein.

Da ich ein Gästepotential aus allen Richtungen habe, bin ich in der glücklichen Lage, Informationen breit zu fächern. 
Allein die Organspendeausweise, die bei mir in der Rezeption ausliegen, waren schnell vergriffen und ich mußte für Nachschub sorgen.

Ich kann einfach nur sagen, daß ich total glücklich bin und möchte jedem Menschen empfehlen, Organspender zu werden!

Gila B. (69J.):

 Prolog:

 Die Jugend ist hinweggerafft, der Mensch wird langsam mangelhaft. Redensart

Diagnose:

Glücklicherweise „nur“ die Fuchs’ Endothel-Epithel-Dystrophie der Hornhaut, die sich mit einer Keratoplastik therapieren lässt.

Verlauf:

  • Schon vor vielen Jahren mit der Diagnose konfrontiert, aber an eine evtl. notwendig werdende Hornhauttransplantation noch nicht geglaubt.
  • Keine Sehbehinderung bei zunächst schleichendem Verlauf der Krankheit, deshalb Diagnose fast wieder vergessen.
  •  Nach der Jahrtausendwende zunehmende Vergrauung der Umwelt bemerkt und im Jahr 2002 am UKD, einer Spezialklinik mit Schwerpunkt Hornhauterkrankungen,  abklären lassen: Degeneration der Endothelzellen im Sehzentrum des rechten Auges fortgeschritten.
  •  Vom Professor auf die Transplantationsliste für eine HLA-typisierte Hornhaut gesetzt. (von der LIONS Hornhautbank NRW errechnete statistische Wartezeit 14,8 J.)
  • Bestellte typisierte Hornhaut von BISLIFE in Leiden nie erhalten.
  • Im beruflichen Alltag allmählich zunehmende Sehbehinderung besonders bei schlechten Lichtverhältnissen verspürt und zuletzt nur noch mit Lupe gelesen.   
  • Deshalb im Jahr 2008 am UKD wieder vorgestellt und für eine Transplantation mit randomisierter Hornhaut vormerken lassen – glücklicherweise keine Hochrisiko-Keratoplastik notwendig.
  • Im November 2008 von der LIONS Hornhautbank hochwertiges Hornhauttransplantat erhalten.
  • Rechtes Auge sehr erfolgreich perforierend operiert und Hornhautflicken höchst kunstvoll eingenäht.
  • Während der langen Rehabilitationsphase Geduld und Durchhaltevermögen bewiesen.
  •  Nach 20 Monaten inkl. notwendig gewordener Katarakt-Operation einen wunderbaren Visus erreicht bei nur geringem Astigmatismus.
  • Welt wieder kontrastreich und bunt erlebt.
  • Wieder ohne Brille gelesen und alle Leselupen in die Schubladen verbannt.
  • Inzwischen Hornhauttransplantation am linken Auge dringlich geworden.
  • Von innovativer, zu diesem Zeitpunkt noch nicht standardisierter lamellärer Operationsmethode in zwei Schichten (DMEK) erfahren.
  • Mut bewiesen und im November 2010 – zu den ersten 200 Patienten gehörend – wieder sehr erfolgreich operiert.
  • Nach dieser Triple DMEK in Rekordzeit einen sehr guten Visus erreicht und auch ein postoperatives Problem mit Geduld und guten Nerven überstanden.

 Beurteilung:

  • Für beide Augen die zur jeweiligen Zeit geeignete Operationsmethode gewählt.
  • Ungeplant Monovision (Goetheblick) mit einem „Nahauge“ und einem „Fernauge“ erhalten.
  • Inzwischen an die neuen Sichtverhältnisse gewöhnt und im Alltag praktischerweise keine Brille mehr benötigt.
  • Bei stabiler Transplantatsituation mit erreichtem Visus beider Augen sehr zufrieden.
  • derzeit keine lokale Therapie indiziert
  • Im November 2011 zwei Augengeburtstage gefeiert: 3 Jahre rechtes Auge (PKP) und 1 Jahr linkes Auge (DMEK).
  • Exzellenz-Chirurgen gesucht und gefunden.
  • Mit bewundernswertem Können, großer Kunstfertigkeit und Präzision funktionstüchtige neue Augen gebaut.
  • Wieder klaren Durchblick verschafft und buntes Farbensehen ermöglicht.
  • Mit klarer Hornhaut und „reparierten“ Augen neue Lebensqualität und Lebensfreude geschenkt.
  • Leistungen der mikrochirurgischen Augenmedizin als profunde Wissenschaft, exzellentes Handwerk und große Kunst zugleich erlebt und bewundert.
  • Hochwertige Transplantate einer Hornhautbank mit hohem Qualitätsstandard erhalten.
  •  Mit Dankbarkeit gegenüber den großherzigen Hornhautspendern erfüllt.
  • Viele neue Hornhautspenden für dankbare Patienten erhofft.
  •  Schon seit langem selbst im Besitz eines Organspendeausweises als Multiorganspender.

 

Bewertung

 Gesamtprädikat für:     

  • ärztliche Leistungen, patientenbezogene Fürsorge und Nachsorge
  • qualitätsvolle Arbeit der Lions Hornhautbank NRW     
  • Compliance der Patientin

summa cum laude

 Epilog:

Mut steht am Anfang des Handelns,  Glück am Ende.

Demokrit

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Wir bedanken uns bei den Patienten für ihre Erfahrungsberichte. Sie geben damit eine wertvolle Hilfestellung für andere Patienten.

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