Wahlpflichtfach „Umgang mit Todeswünschen“
Todeswünsche werden als „Reaktion auf ein Leiden im Kontext einer lebensbedrohlichen Erkrankung, bei der der Patient keinen anderen Ausweg sieht als ein beschleunigtes Sterben“ (S3 Leitlinie Palliativmedizin) definiert. Verschiedene Faktoren können diesen Wunsch beeinflussen, auslösen und / oder verstärken, aber auch mindern. Das Verstehen dieser Komplexität kann zukünftigen Ärzt*innen im Umgang mit Patient*innen, die den Wunsch nach einem beschleunigten Versterben äußern bzw. sich mit ihm auseinandersetzen, unterstützen.
Das Wahlfach „Umgang mit Todeswünschen“ bietet angehenden Ärzt*innen die Möglichkeit das Thema kennen- und besser verstehen zu lernen. Durch gelerntes Wissen und das Trainieren von Fertigkeiten können Student*innen Sicherheit im Umgang mit Todeswünschen erfahren. Eigenes Handeln und Haltungen sollen reflektiert werden, um für die Zukunft zu lernen.
Lernziele
Die Teilnehmer*innen:
• wissen um die Komplexität des Phänomens Todeswunsch
• wissen um die Prozesse, die bei betroffenen Patient*innen hinter solchen Gedanken stecken können
• wissen, wie sie auf die Äußerung solcher Wünsche reagieren können
• kennen die verschiedenen Arten von Sterbehilfe
• können unterschiedliche Äußerungen eines Todeswunsches bewerten und mit Hintergründen in Zusammenhang stellen
• wissen um die Wichtigkeit des Einbezugs der Angehörigen
• kennen die aktuelle wissenschaftliche Perspektive des Phänomen Todeswunsch
• erkennen einen möglichen Todeswunsch in Äußerungen von Patient*innen
• können auf die Äußerung der Wünsche reagieren
• trainieren die Gesprächsführung mit Patient*innen über deren Todeswünsche
• können ein Gespräch über eventuell bestehende Todeswünsche beginnen
• können Ängste von Patient*innen besser deuten und nachvollziehen
• trainieren sich selbst zu schützen
• sind sich ihrer eigenen Werte und Normen in Bezug auf Umgang mit Todeswünschen bewusst
• sind sich bewusst, dass eigene Werte und Normen Einfluss auf die eigene Haltung und damit auf den Umgang mit Todeswünschen haben können
• können eine offene Haltung zum Umgang mit Todeswünschen einnehmen
• können eigene Stärken und Schwächen im Umgang mit Todeswünschen wahrnehmen
• können sich selbst reflektieren
Aufbau
Erfahrungsaustausch, Grundlagen
|
eigene Haltung, Normen, Werte
|
wissenschaftlicher Input
|
Arbeit mit Fallbeispielen – Gesprächsleitfaden
|
Simulationsgespräche
|
Selbstschutz
|
Das Wahlfach kann innerhalb eines Semesters belegt und durchgeführt werden. Es wird als blended-learning Format angeboten, welches Präsenzveranstaltungen und eLearning verbindet.
Die Präsenzveranstaltungen enthalten Wissensvermittlung, Eigenarbeit in Kleingruppen, Interaktion und (Erfahrungs-) Austausch untereinander und mit den Dozent*innen. Zudem gibt es eine Einheit mit Schauspielpatient*innen, um sich in der Kommunikation zu Todeswünschen zu trainieren.
Zusätzlich zu den Präsenzveranstaltungen stehen den Teilnehmer*innen eLearning-Module in ILIAS zur Verfügung. Sie dienen der Vor- und Nachbereitung, sowie der Vertiefung des Erlernten. Dabei wird ein tutorielles Konzept verwendet, welches detaillierte Rückmeldungen über Selbsttestfragen vermittelt.
Die Inhalte werden mittels Multimediaprinzip dargeboten. Neben Texten und Bildern zu den jeweiligen Themen können sich die Teilnehmer*innen ein Best Practice Video anschauen.
Offene Fragen
Bei noch offenen Fragen oder Rückmeldungen können Sie sich gerne an uns wenden: lehre.palliativmedizin@med.uni-duesseldorf.de