CORE FACILITIES


BIOBANK "RHINEVIT"

Die Biobank RHINEVIT wird für die Rekrutierung von Biomaterialien rheumatologischer Patienten aus der ambulanten Routineversorgung sowie bei der Durchführung von lokalen und nationalen Studien (z.B. Kohortenstudien) und in der Grundlagenforschung frequent genutzt. Sie stellt die exzellent annotierten Biomaterialien für nationale sowie internationale kooperative Forschung bereit und ist insbesondere auch für neue Forschungsfragestellungen hoch interessant. Die grundlagenorientierten Forschungsgruppen und die versorgungsforschungsorientieten Forschungen, die auch die Akquise von Biomaterialien einschlossen machten weitere Anpassungen der Architektur notwendig

Internes Team

- Prof. Dr. J. Richter, E. Bleck, H. Acar, T. Kluß, E. Richter, Dr. R. Brinks, Prof. Dr. M. Schneider
- KKS Düsseldorf: Dr. J. Grebe, G. Felder
- Gesundheitsdatenschutzbeauftragter UKD: Dr. H. Haaz, O. Schmidt
- IT Abteilung des UKD Herr Schwarz

Kooperationspartner

- Serrala Group GmbH : M. Schröder, R. Hansen, L. Linkermann
- UKD CCC / Klinik für Hämatologie, Onkologie und Klinische Immunologie: Prof. Dr. R. Haas, Prof. Dr. N. Gattermann, Prof. Dr. U. Germing, Dr. A. Stutzki; Urologische Klinik: Prof. Dr. P. Albers, Dr. Ch. Arsov; Institut für Neuropathologie: Prof. Dr. G. Reifenberger, PD Dr. J. Felsberg, Dr. B. Malzkorn; geplant für 2016 HNO Klinik Prof. J. Schipper, Dr. K. Scheckenbach.
- Kliniken und niedergelassene Kollegen des Rheumazentrum Rhein-Ruhr e.V.
- Bundesweit Kliniken und niedergelassene Kollegen, die sich an der CAPEA und REBRA Studie beteiligen 
- Consortial Partner MyConsent: Tembit Software GmbH / Berlin (M. Schröder), memo Connect GmbH / Halle (M. Merz), Experimental
- Game GmbH / Berlin (N. Nawarra), Automations- und Informationssysteme AG / Berlin (K. Winnig), externer Berater / Berlin (Y. Israel).

Biobankarchitektur

'Rhinevit' wurde als komplexe Client-Server Architektur (u.a. ein Applikationsserver, ein Datenbankserver) implementiert. Diese gewährleistet durch einen hochwertigen etablierten Pseudonymisierungsdienst die datenschutzkonforme Lagerung von Biomaterialproben aus der Klinik und aus Forschungsprojekten und ermöglicht u.a. durch Annotationen der „Mutter-Kind“ Proben eine qualitätsgesicherte Einlagerung von Biomaterialproben.
 
Ein „fast track“ bietet die Möglichkeit zu dokumentieren, welche Proben anderer Forschungspartner im interdisziplinären Austausch zu Forschungszwecken überlassen und genutzt wurden.

Der technologische Aufbau der Architektur wurde mit dem Gesundheitsdatenschutzbeauftragten und der IT Abteilung des UKD abgestimmt und in Kooperationen mit den Partnern umgesetzt. Für die Sammlung von Biomaterialproben aus der klinischen Routine wurde eine Patienten-Einwilligung erarbeitet, welche einen sog. „Broad consent“ beinhaltet. Ein positives Ethikvotum der Ethikkommission der medizinischen Fakultät der HHUD liegt dazu vor. Als Datentreuhänder dient das Koordinierungszentrum für klinische Studien (KKS) Düsseldorf.

Mit den Proben sollen für zukünftige Forschungsarbeiten auch die jeweils bereits vorliegenden Ergebnisse zur Verfügung stehen. Deshalb wurde eine ergänzende Datenbankstruktur (Genomatch results) aufgebaut. 

Aktuelle Projekte

- CAPEA
- REBRA
- …

Ziele 2019/2020

Im Rahmen des geplanten Projektes „MyConsent“ wird die Biobank Architektur um einen einzigartigen Service erweitert. Das zu entwickelnde Identity Relationship Management System (IRMS) ermöglicht eine Steigerung der Patientenautonomie, indem es Patienten und Nutzer in die Lage versetzt, jederzeit über die Verwendung seiner klinischen Daten, Probendaten und/oder Proben durch Zustimmung oder Rücknahme seiner Einwilligung selbstbestimmt zu entscheiden oder sich für die Teilnahme an Studien oder Materialsammlungen zu melden. Der Patient erhält so neue Möglichkeiten, sich aktiv an Forschungsprozessen zu beteiligen und die (gesundheits-)politisch gewünschte Eigen-Verantwortung zu übernehmen. Für dieses Projekt wird eine passende Förderung gesucht.

Referenzen

Ein Handbuch zur Applikation und SOPs befinden sich im fortlaufenden Bearbeitungs-Prozess.


BIOMETRIE

Die Biometrie hat auch in 2018 methodisch alle Stufen der datengestützten Evidenzsynthese. Das betrifft die Entwicklung einer geeigneten wissenschaftlichen Fragestellung (Erstellung von Hypo-thesen), die Planung, Durchführung und Qualitätssicherung bei der Datenerhebung, die statistische Auswertung und wissenschaftliche Publikation der Ergebnisse.

Neben der querschnittlichen Einbindung der Biometrie in viele Projekte der Poliklinik und des Hiller Forschungsinstituts für Rheumatologie verfolgt die Biometrie eigene Forschungsziele in der Entwicklung und Anwendung neuer Verfahren aus dem Bereich epidemiologischer Mehrstadien-Modelle. Neben dem Monitoring von populationsbezogenen epidemiolischen Kennzahlen zu rheumatischen Erkrankungen sollen auch Hochrechnungen für die zukünftigen Anzahlen von Personen mit Rheuma weiterentwickelt werden

Internes Team

- PD Dr. rer. nat. Ralph Brinks, Wissenschaftlicher Mitarbeiter


BIOMETRISCHE FORSCHUNG


Ein Schwerpunkt der Tätigkeit der Biometrie ist die Entwicklung, Anwendung und Publikation neuer medizinstatistischer Verfahren.

Längsschnitt-Analysen der Lupus-Langzeitstudie

Die Analyse von Verlaufsdaten mit drei und mehr Beobachtungszeitpunkten erfordert besondere statistische Verfahren, sogenannte gemischte Modelle (GM), die sich in der Epidemiologie erst in neuerer Zeit durchsetzen. In diesem Projekt soll erstmals der Gebrauch von GMs in der Lupus-Langzeitstudie (LuLa) erprobt werden. Dabei geht es um die Vorhersage von Depressionen aus den Verlaufsdaten des SF12-Fragebogens. Die Arbeitshypothese ist, dass sich Depressionen schon einige Zeit vor Manifestation der Depression in Items des SF12 ankündigen.

Mortalität bei entzündlich rheumatischen Erkrankungen

Die Resolution 66/2 der UNO-Vollversammlung vom September 2011 erklärt das Ziel, die Mortalität bei chronischen Erkrankungen bis zum Jahre 2015 um 25% zu senken. Basierend auf den Daten des Risikostrukturausgleichs (Morbi-RSA), die für Forschungseinrichtungen durch eine Gesetzesnovellierung im Jahr 2014 zugänglich gemacht wurde, soll die derzeitige Mortalität für RA und SLE Patienten in Deutschland erhoben werden. Da der Datensatz sämtliche rund 70 Millionen Versicherte der Gesetzlichen Krankenversicherung in den Jahren 2009 bis 2012 umfasst, wird die Mortalitätsschätzung eine weltweit einzigartige Genauigkeit erreichen.

Erfahrungen mit der Auswertung des Morbi-RSA-Datensatzes wurden bereits im Rahmen einer Arbeit zur Prävalenz des SLE gewonnen. Die Ergebnisse, die erstmals eine genaue Schätzung der altersspezifischen Prävalenz von SLE bei Männern und Frauen in Deutschland ermöglichte.

Krankheitsmodelle bei chronischen Erkrankungen

Es werden Zusammenhänge zwischen Inzidenzrate, Mortalität und Prävalenz von chronischen Erkrankungen untersucht. Diese Zusammenhänge werden anhand von Zustandsmodellen entwickelt, wobei zwei Arbeiten mit Anwendungen aus der Rheumatologie publiziert wurden [2,3]. Besonders wichtig sind diese Modelle bei der Bewertung der aktuellen und zukünftigen Krankheitslast von entzündlich rheumatischen Erkrankungen. Die Bewertung der Krankheitslast steht zunehmend im Fokus öffentlicher Debatten (z.B. im Rahmen der Global Burden of Disease Studie).

Unentdeckte rheumatische Erkrankungen

Für viele entzündlich-rheumatische Erkrankungen sind eine frühe Erkennung und ein baldiger Therapiebeginn ausschlaggebend für den Behandlungserfolg. Dennoch gibt es epidemiologische Hinweise auf eine Vielzahl von Personen mit undiagnostizierten entzündlich-rheumatischen Erkrankungen. Da entzündlich-rheumatische Erkrankungen mit Schädigungen des Organsystems einhergehen, ist davon auszugehen, dass unbehandelte Patienten unter Komplikationen leiden - bis hin zu erhöhter Sterblichkeit. Momentan werden biometrische Kennzahlen entwickelt und untersucht, die die Güte des Case-Findings quantifizieren. Mittels dieser Maßzahlen soll untersucht werden, in welchen Bevölkerungsgruppen eine besonders schlechte Performanz des Case-Finding vorherrscht. Es wird der Hypothese nachgegangen werden, ob sozial benachteiligte Personen oder andere Bevölkerungsgruppen (z.B. Immigranten) überproportional stark unter unentdeckten rheumatischen Erkrankungen leiden.

Ziele 2016/2017

Mögliche externe Förderungen unter Federführung der Biometrie werden momentan auf folgenden Gebieten gesehen:

- Epidemiologische Modellbildung rheumatischer Erkrankungen: Erkrankungsmodelle spielen eine zunehmend wichtige Rolle bei der Erstellung von Therapie-Leitlinien, z.B. im Rahmen von Kosten-Nutzen-Bewertungen (nach §35a SGB V). Es soll ein Erkrankungsmodell wichtiger entzündlich-rheumatischer Erkrankungen und Spätkomplikationen z.B. für Zwecke der Politikberatung entwickelt werden.

- Ursachenanalyse für Fatigue. Fatigue ist ein schwerwiegender Folge- und Begleitzustand entzündlich-rheumatischer Erkrankungen. Die Ursachen sind nur ansatzweise geklärt. Um weitere Ursachen zu finden, soll eine epidemiologische Studie beantragt werden.

Veröffentlichung

Veröffentlichungen Biometrische Forschung


MEDIZININFORMATIK

Digitalisierung bietet eine beispiellose Gelegenheit, über kurz oder lang das Gesundheitssystem radikal zu verändern. Mit der Thematik beschäftigten wir uns seit 1995, als wir mit der nachhaltigen Implementierung und Nutzung der Patientendokumentationssoftware DocuMed.rh begannen. Wir verfügen aufgrund der langjährigen und intensiven Forschung zu diesem Themengebiet über eine breite Expertise und haben damit frühzeitig für die Rheumatologie beste Voraussetzungen geschaffen, die weiteren anstehenden Veränderungen aktiv mitzugestalten und sie in die Routineversorgung zu integerieren. Es hat sich eine bundesweite Arbeitsgruppe „Rheuma IT Platform“ gebildet, die nach gangbaren Lösungen sucht und an der die Poliklinik, Funktionsbereich & Hiller Forschungszentrum für Rheumatologie aktiv partizipiert.

Intensiv beschäftigten wir uns vor allem mit der erfolgreichen Umsetzung des PICASO Projektes (s.o.), der Beantragung von zwei weiteren Horizon2020 Projekten sowie der erfolgreichen Bean-tragung einer ZIM Förderung (BMWi). Das Rhekiss Register wurde um eine mobile Applikation für die Datenerfassung bei den Patienten erweitert. Darüberhinaus wurde in 2018 aus dieser Arbeitsgruppe die Gründung der Kommission „Digitale Rheumatologie“ der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie vorangetrieben, die Leitung der Kommission erfolgt aus Düsseldorf. Zudem war dieser Bereich in der Task Force „Mobile Health“ der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin und in der AG „Mobile Health“ des Netzwerk Versorgungsforschung (DNVF e.V.) aktiv.

Internes Team

- Prof. Dr. J. Richter, Dr. G. Chehab, Dr. O. Sander, H. Acar, Th. Kluss, cand. med. C. Kampling, Prof. Dr. M. Schneider
- MMZ HHUD: R. Monser, T. Koch
- Gesundheitsdatenschutzbeauftragter UKD: Dr. H. Haaz, O. Schmidt
- HNO Klinik Dr. K. Scheckenbach

Kooperationspartner

- Deutsches Rheuma-Forschungszentrum Berlin, Programmbereich Epidemiologie: Prof. Dr. A. Zink, D. Huscher
- Dr. Arnd Becker, Rheumatologe, Klinikum Offenburg/Gengenbach.
- Dr. Welcker, niedergelassener Rheumatologe, Planegg
- UCB Pharma GmbH, Monheim: Dr. E. Zeise, D. Fricke, U. Lendl, R. Krüger.
- Roche Pharma GmbH, Grenzach-Whylen: M. Schöttler
- STAR Healthcare Management GmbH, Köln: M. Klennert, M. Bransch
- Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin, Medienwirtschaft/Medieninformatik: Prof. Dr.-Ing. C. Busch
- Hochschule Niederrhein, Fachbereich Gesundheitswesen, Bachelorstudiengang Health Care Management: Meike Diekert

Aktuelle Projekte

Kerndokumentation der kooperativen Rheumazentren, welche vom Deutschen Rheuma-Forschungszentrum in Berlin herausgegeben werden und neben Querschnittsdaten vor allem auch longitudinale Versorgungsdaten berichten. 

Integration von PRO, die iPAD-basierte App „Score Check Rheuma“ (Roche) ermöglicht Ärzten und medizinischen Fachangestellten, von Patienten elektronische, in der Rheumatologie zur Diagnose und Therapiesteuerung angewandte Fragebögen (sog. PRO Instrumente) papierlos und zeitsparend ausfüllen zu lassen. 

MiDEAR, mit der App 'RheumaLive' (UCB, Monheim und STAR Healthcare Management GmbH, Köln) dokumentieren Patienten mit rheumatoider Arthritis ihren Krankheitsverlauf ähnlich einem Patiententagebuch auf ihrem Smartphone oder einem Tablet PC. Das rheumatologische Patientenmanagement soll durch einen Einsatz der App in der klinischen Routine und die Verknüpfung mit dem rheumatologische Patientendokumentationssystem in Zukunft effektiver werden. Angesichts der damit möglichen engmaschigeren Überwachung des Krankheitsverlaufs wird langfristig ein besseres Langzeitergebnis für die Patienten erhofft. 

Erstellung eines Handbuches für die Schnittstellenimplementierung DocuMed.rh/ScoreCheck Rheuma.

Ziele 2016/2017

Die aus dem MiDEAR Projekt bestehende medizininformationstechnologische Expertise zur Implementierung, Nutzung und Evaluation vom Apps fließt aktuell in ein Kooperationsprojekt mit der hiesigen HNO Klinik und der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin ein. Das Projekt befindet sich noch im Aufbau, Ziele und Aufgaben sind noch zu definieren.

Referenzen/Bucheinträge

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