PERSONALISIERUNG


BILDGEBUNG IN DER RHEUMATOLOGIE

In der AG Bildgubung evaluieren wir den Stellenwert der MRT für eine frühe Diagnose, aber vor allem für die Prädiktion für den späteren Therapieverlauf bei Patienten mit einer Rheumatoiden Arthritis (RA). Wir konnten zeigen, dass ein hoher RAMRIS-Scores (Score zur Bewertung der Krankheitsaktivität im MRT der Hand) bei RA Patienten mit einem schlechteren Therapieansprechen auf konventionelle Basismedikamente assoziiert ist. Neben dem prädiktiven Wert der MRT ist diese heute auch in der Lage den Gelenkknropel, selbst an kleinen Fingergelenken, morphologisch und qualitativ abzubilden. In einer prospektiven Arbeit haben wir nachgewiesen, dass bei sehr früher Therapieiniitierung der Verlust der Knorpelqualität durch die Einnahme von Methotrexat aufgehalten werden konnte.

Internes Team

- PD Dr. P. Sewerin, PD Dr. rer. nat. R. Brinks, Dr. Alexander Lautwein

Kooperationspartner

- Klinik für Nuklearmedizin: Dr. S. Antke, Prof. Dr. H.-W. Müller

- Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie: PD Dr. C. Schleich, Dr. Daniel Abrar, Prof. Dr. G. Antoch

- Klinik für Dermatologie: PD Dr. St. Meller, Prof. Dr. B. Homey

Ziele 2019/2020

Im BMBF geförderten Folgeprojekt ArthroMark II wird ein Schwerpunkt auf dynamische MR-Bildgebung und Korrelation von Angiogenese-Biomarkern gelegt. Hierbei erhalten Polyarthritis-Patienten vor und unter Therapie MRT Untersuchungen (T0, 3 und 6 Mon.). Das Projekt befindet sich weiterhin in der Rekrutierung.

Die CAR-ERA (Cartilage in Early Rheumatoid Arthritis) Studie ist eine laufende AMG-Studie, welche randomisiert und doppelt-blind den Einsatz von TNF-Blockern auf die Knorpelveränderungen und den Krankheitsverlauf bei Patienten mit früher rheumatoider Arthritis untersucht. Eine Zwischenauswertung ist aufgrund des Studiendesigns nicht erlaubt. Eine finale Auswertung ist für 2019 geplant.

Zudem wird mittels hoch-auflösendem 3 T-MRT das Ansprechen einer komplexen Daktylitis bei einer Psoriasis-Arthritis auf eine Therapie mit TNF-Blockern untersucht (ADAM-Studie, Analysis of daktylitis melange). Eine Auswertung der Studie ist für 2019 geplant.

Des Weiteren soll die Kooperation interner (experimentelle Rheumatologie) und der Aufbau translationaler Kooperationen (z.B. Nuklearmedizin, Kernforschungszentrum Jülich) intensiviert werden. Hier gilt es neben der Evaluation neuer bildgebender Techniken, einschl. molekularer Bildgebung auch neue Biomarker (Knorpelstoffwechsel, Angiogenese, Neuroendokrinologie) zu etablieren und konsekutiv mit weiteren Studien präklinische und klinische Forschung zu vernetzen. 

Eine gemeinsame Zielsetzung aller Vorhaben aus diesem Netzwerk ist die Entwicklung und Etablierung von personalisierten und individuellen Instrumentarien und Scores aus der Bildgebung und aus dem Bereich der assoziierten Biomarker, welche später im klinischen Alltag und in Studien für die Risiko- und Prognoseabschätzung sowie für die Therapie-Stratifizierung von entzündlich-rheumatischen Erkrankungen eingesetzt werden können. 

Referenzen

Referenzen Bildgebung in der Rheumatologie


KAPILLARMIKROSKOPIE / MIKROZIRKULATION

Die Kapillarmikroskopie ist ein für die Differentialdiagnostik der Akroperfusionsstörung und die Diagnostik und Verlaufsdokumentation der Systemsklerose etabliertes Verfahren. Aufgrund der nicht-invasiven Darstellung mikro-morphologischer Veränderungen der kleinsten Gefäße und der Mikrozirkulation sowie deren Konsequenzen liegt es nahe, das Indikationsspektrum auch auf andere Erkrankungen mit beteiligung kleinster gefäße auszudehnen. Hierfür bestehen Kooperationen zu anderen Kollagenosen (SLE und pulmonalarterieller Hypertonus, Lungenerkrankungen, anti-Synthetasesyndrome und Erkrankungen mit führend neurologischer Manifestation (SUSAC, Moyamoya, Multiple Sklerose). Hier konnten Veränderungen bei einzelnen Erkrankungen beschrieben werden. Zudem werden bisher nicht erforschte physiologische Regulationsmechanismen auf Kapillarebene im Kontext anderer Regulatoren der Mikrozirkulation untersucht. Hier konnten erstmals Auswirkungen einer Höhensimulation bis 6.000m über NN dargestellt werden.

Interne Mitglieder

- Dr. O. Sander, Prof. Dr. J. Richter

Kooperationspartner

- Arbeitsgruppe Kapillarmikroskopie der Deutschen Gesellschaften für Rheumatologie, Dermatologie und Angiologie: 
- Prof. Dr. C. Sunderkötter Münster, PD Dr. C. Iking-Konert, Hamburg, Prof. Dr. I. Kötter Hamburg,  Dr. I. Wagner Bad Kreuznach, Prof. Dr. A. Schwarting, Mainz, Dr. M. Becker, Berlin, Dr. I. Herrgott, Berlin, Prof. Dr. E. Genth, Aachen, Prof. Dr. J. Wohlrab Halle/Saale, Dr. C. Dechant München, PD Dr. P. Moinzadeh Köln, Dr. W. Hermann Bad Nauheim
- Klinik für Angiologie, Helios Klinikum Berlin-Buch, Dr. P. Klein-Weigel
- EULAR/EUSTAR group on microcirculation in rheumatic diseases (Francesca Ingegnoli, Mailand, Ariane Herrick, Manchester)
- Susac Research Collaboration (Partner in Düsseldorf: Prof. Dr. O. Aktas, Neurologie, und Prof. Dr. R. Gutshof, Augenheilkunde)

Ziele 2016/2017

Europäische Standardisierung der Kapillarmikroskopie mit der EUSTAR Study Group on Microcirculation in RD (SUrvey on non-iNvaSive tecHniques to assess the mIcrocirculation in patients with RayNaud’s phEnomenon (SUNSHINE survey)

Kapillarmikroskopie bei SLE, Abhängigkeiten von Krankheitsaktivität und Klima

Einfluss von Staub- und Arbeitsbelastung auf die Mikrozirkulation

Untersuchung zur Vergleichbarkeit verschiedener Kapillarmikroskope

Referenzen

Referenzen Kappilarmikroskopie / Mikrozirkulation


RIESENZELLENARTHRITIS


Im letzten Jahrzehnt wurden durch Verbesserung von PCR- und neuen Sequenziertechniken große Fortschritte in der Entschlüsselung genetischer Risikofaktoren gemacht. Im Bereich der Autoimmunerkrankungen ergaben sich neue Erkenntnisse zur Pathophysiologie, die u.a. neue Therapiemöglichkeiten – und konzepte eröffnen. Eine genomweite Assoziationsstudie identifizierte Suszeptibilitätsgene, die bei spanischen Patienten mit der Riesenzellarteriitis (GCA) assoziiert waren. Zur Sicherung der Relevanz dieser Gene ist es erforderlich, die beschriebenen Assoziationen zu replizieren. Dieses erfolgt in einer multizentrischen Kooperation in Deutschland, an der auch die Medizinische Hochschule Hannover (Prof. Dr. T. Witte) teilnimmt.

Neben genetischen Untersuchungen werden soziodemographische und detaillierte klinische Daten erhoben, um zu beleuchten, aus welchen Gründen GCA-Patienten ein günstigeres Atherosklerose-Risikoprofil aufweisen und in ihrer Vorgeschichte seltener Myokardinfarkte erleiden und ob eine Kopplung an das genetische und/oder serologische Profil der Patienten vorliegt. Ein Match an ein Vergleichskollektiv ist angestrebt.

Internes Team

- Dr. O. Sander, Prof. Dr. J. Richter, Prof. Dr. G. Pongratz, cand. med. M. Ophoff, cand. med. F. Ophoff, E. Bleck, Prof. Dr. M. Schneider
- Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie: Prof. Dr. M. Kelm 
- Klinik für Gefäß- und Endovaskularchirurgie: Univ.-Prof. Dr. Hubert Schelzig

Kooperationspartner

- Spanien: Instituto de Parasitología y Biomedicina "Lopez-Neyra" Armilla (Granada): Prof. J. Martin
- Klinik für Immunologie und Rheumatologie, Medizinische Hochschule Hannover, Prof. Dr. med. Torsten Witte

Ziele 2016/2017

Probengewinnung und Bestimmung der Risikogene, Datengewinnung.


RISIKO-STRATIFIZIERUNG 

Ziel der Arbeitsgruppe ist die Identifikation von diagnostischen und prognostischen Markern rheumatischer Erkrankung, um ultimativ eine frühere Diagnose und bessere Therapiesteuerung zu erlauben. Zu diesem Zweck fokussieren wir uns auf Autoantikörperdiagnostik bei der rheumatoiden Arthritis (RA) und dem Systemischen Lupus erythematodes (SLE). In 2018 identifizierten wir neue Histon H4-Autoantikörper, die Patienten mit SLE sehr präzise von Gesunden unterscheiden können. Weiterhin konnten wir zeigen, wie sich das Autoantikörper-Repertoire bei etablierten SLE-Patienten im Langzeitverlauf und in Abhängigkeit der Krankheitsaktivität verhält. In einem weiteren Projektteil haben wir Patienten mit früher undifferenzierter Arthritis auf Mutationen und klinische Hinweise für die seltene genetische lysosomale Speichererkrankung M. Fabry untersucht und konnten zeigen, dass unter der aktuellen Screeningstrategie der Rheumatologen in Deutschland in dieser großen nationalen Kohorte keine Fälle systematisch übersehen wurden. Diese Ergebnisse sind wichtig, weil sie die derzeitige Strategie der Rheumafrüherkennung stützen.

Internes Team

- Prof. Dr. M. Schneider, Prof. Dr. S. Vordenbäumen, Prof. Dr. J. Richter, PD Dr. R. Fischer-Betz, PD Dr. R. Brinks

Kooperationspartner

- Protagen AG: PD Dr. P. Schulz-Knappe, Dr. A. Lüking, Dr. P Budde
- Spanien: Instituto de Parasitología y Biomedicina "Lopez-Neyra" Armilla / Granada: Prof. J. Martin, A. Márquez, D. Carmona López
- Charité Universitätsmedizin Berlin, Klinik für Rheumatologie: Prof. Dr. G. Burmester, Dr. J. Detert
- Deutsches Rheuma-Forschungszentrum Berlin, Programmbereich Epidemiologie: Prof. Dr. A. Zink, Fr. J. Callhoff, A. Richter
- Karolinska-Institut, Stockholm, Abt. Rheumatologie: Prof. R. van Vollenhoven

Ziele 2016/2017

Entwicklung neuer Autoantikörper-Tests zur Verbesserung der Diagnose der sogenannten „seronegativen“, d.h. mit herkömmlichen Tests einer Autoantikörperdiagnostik nicht zugänglichen rheumatoiden Arthritis und zur Stratifizierung von Patienten mit systemischem Lupus erythematodes. Dazu werden weitere Kohorten auf bereits identifizierte Autoantikörper untersucht. Dafür werden weitere Kohorten analysiert.

Verknüpfung von Autoantikörpern, Risikogene und Klinik an CAPEA und der sog. REBRA Studie (Ansprechen von Biologika-Therapien bei Patienten mit rheumatoider Arthritis (‚Response bei rheumatoider Arthritis‘ – REBRA)). Diese Studie wurde in den letzten Jahren intensiv vorbereitet (Studienprotokoll, Ethikunterlagen, Verträge mit den Forschungspartnern, Entwicklung SOPs etc.) und wird in 01/2016 mit der Biomaterialgewinnung starten.

Referenzen

Referenzen Risiko-Stratifizierung

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