Konsilanfrage

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Spezialsprechstunde vaskuläre interventionelle Neuroradiologie:

donnerstags von 14 bis 15.30 Uhr (nur nach vorheriger telefonischer Terminvereinbarung).
Bitte vereinbaren Sie den Termin vorab mit uns unter der Telefonnummer 0211 - 81 17968 (7:30-14:30 Uhr).

Aneurysma-Coiling

Indikation

Aneurysmen der Hirngefäße können, wenn sie einreißen zu einer Lebensbedrohlichen Hirnblutung, einer subarachnoidalblutung führen. Um dies zu verhindern muß das Aneurysma aus dem Blutkreislauf ausgeschaltet werden, damit der Blutdruck nicht mehr auf die dünne Aneurysmawand wirkt. Seit Anfang der neunziger Jahre hat sich das Aneurysma-Coiling in zunehmendem Maße als Alternative zum offenen chirurgischen Vorgehen etabliert. Mit stetig wachsender Erfahrung mit dieser Methode werden heute mehr als die Hälfte aller Aneurysmen neuroradiologisch durch Coiling behandelt.


Abb. 1: Aneurysma mit der Angiographie abgebildet. (von re. nach li.) Blid mit Gefäßen und Knochen;
Subtractionsbild nur Gefäße; 3D-Angiographie; Blick in das Aneurysma von oben; Nach operativem
Clipping des Aneurysmas.

Ob ein Aneurysma in erster Linie neurochirurgisch (operatives Einsetzen eines Gefäßclips) oder neuroradiologisch (Coiling) behandelt werden sollte, hängt von zahlreichen Faktoren ab (z.B. Lage, Form und Aufbau des Aneurysmas). Vor der Behandlung wird daher von entsprechend erfahrenen Neuroradiologen und Neurochirurgen gemeinsam die optimale Behandlungsstrategie festgelegt.


Abb. 2: Nach Operation. Das
Aneurysma wurde mit Clips
ausgeschaltet. Es fließt kein
Blut mehr in das Aneurysma

Vorgehen

Das grundlegende Prinzip des Aneurysmacoilings besteht in der Auffüllung des Aneurysmasackes mit Platinspiralen. Hierdurch wird ein weiterer Bluteinstrom in das Aneurysma verhindert, so daß es dann thrombosiert und nicht mehr bluten kann.


Abb. 3: Aneurysma-Coiling (v. re. n. li.): Aneurysma vor Behandlung; Katheter im Aneurysma
und erste Spirale abgesetzt; Aneurysma mit Spiralen "vollgepackt"; Die Kontrolle zeigt keinen
Blutfluß mehr im Aneurysma.

Die Behandlung wird in Allgemeinnarkose durchgeführt. Über die Leistenarterie wird ein dünner Katheter bis in die Hirnarterien vorgeführt. Hierüber werden dann die Platinspiralen in das Aneurysma eingebracht.

Hiermit kann das Aneurysma in der Regel vollständig verschlossen werden. In Einzelfällen kommt es trotzdem in den ersten Monaten  zu einer teilweisen Wiedereröffnung des Aneurysmas (Rekanalisierung). Damit hier kein Risiko einer erneuten Blutung besteht, muß dies rechtzeitig erkannt werden. Hierfür sind Kontrollangiographien nach einer Woche und nach sechs Monaten erforderlich. Wenn beide Kontrollen unauffällig sind (Regelfall), ist eine spätere Rekanalisierung nicht mehr zu erwarten. Im Falle einer Rekanalisierung ist eine erneute Behandlung mittels Platinspriralen erforderlich.

Vor der Behandlung

In der Regel erfolgt diese Behandlung im Notfall.

Sollte bei Ihnen ein Zufällig entdecktes Aneurysma bestehen, erteilen wir Ihnen gerne im Rahmen der neurovaskulären Sprechstunde eine Beratung nach Terminvereinbarung. Bitte bringen Sie zu diesem Termin alle bisher von dem Aneurysma angefertigten Bilder mit.

Nachbehandlung

Alle Patienten mit behandelten Aneurysmen sollten sich neben den erwähnten Kontrollangiographien lebenslang MRT-Kontrollen unterziehen, da bei ihnen das Entstehungsrisiko neuer Aneurysmen im Laufe des Lebens deutlich erhöht ist. Wir schlagen MRT-Kontrollen zunächst nach zwei, fünf und zehn Jahren nach der Aneurysmabehandlung vor. Sollten Sie diese Untersuchungen in einem auswärtigen Institut durchführen lassen, empfehlen wir Ihnen eine konsiliarische Begutachtung der Untersuchung durch uns.

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