Herzinsuffizienz, Notfall- und Rettungsmedizin

Die Abteilung für Herzinsuffizienz, Notfall- und Rettungsmedizin befasst sich schwerpunktmäßig mit der Diagnostik und Therapie von Patienten mit akuter und chronischer Herzinsuffizienz. Hierbei steht die interdisziplinäre Versorgung schwerstkranker Patienten sämtlicher internistischer sowie neurologischer Fachdisziplinen in enger Zusammenarbeit mit der zentralen Notaufnahme, insbesondere mit der kardiologischen Chest Pain Unit.

Prof. Dr. med. Amin Polzin

Leitender Arzt der Abteilung für Herzinsuffizienz, Notfall- und Rettungsmedizin und Leiter des Transplantationsprogrammes

CV

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Für den Bereich Herzinsuffizienz stehen etablierte und moderne Strukturen zur Verfügung, die Patienten und Zuweisern rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche einen direkten Zugang in unsere Herzinsuffizienzklinik mit sämtlichen modernen Therapieformen ermöglichen.
Eine spezialisierte Herzinsuffizienzambulanz ermöglicht Stadien-adaptiert auch kurzfristige die Vorstellung von Patienten mit Herzschwäche bis hin zur dauerhaften Betreuung über die Ambulanz im Verbund mit niedergelassenen Internisten/Allgemeinmedizinern und Kardiologen. Über die Ambulanz kann eine umfassende Diagnostik (Kardiale Magnetresonanztomographie, Herzkatheteruntersuchung, Endomyokardbiopsie) hinsichtlich einer vermuteten oder bereits diagnostizierten Kardiomyopathie geplant werden. Anschließend legen wir gemeinsam mit dem Patienten eine Therapiestrategie von medikamentöser Therapie, Einschluss in klinische Studien zur Herzinsuffizienz über die Versorgung mit sog. Devices (ICD und CRT) bis hin zur Listung für die Herztransplantation und Kunstherzversorgung (LVAD Implantation) fest.
Weiterhin stehen spezifische Ambulanzen zur genetischen Diagnostik bei Herzinsuffizienz, zur Behandlung von kardio-onkologischen Patienten, sowie zur Behandlung von Patienten mit kardialer Amyloidose zur Verfügung.

Die Uniklinik Düsseldorf (repräsentiert durch die Abteilung für Herzinsuffizienz, Notfall- und Rettungsmedizin und die stellt eines der drei größten Zentren für Herztransplantationen im Eurotransplant Raum dar. Ergänzend besteht ein gemeinsames Kunstherzprogramm mit der Klinik für Herzchirurgie.
Seit 2015 haben wir als eine der ersten Kliniken eine advanced Heart Failure Unit ins Leben gerufen. Kritisch herzkranke Patienten können hier mit dem medizinischen und pflegerischen Standard einer Intermediate Care Station für die weitere Diagnostik und Therapie speziell der Herzinsuffizienz aufgenommen werden. Die Station ist mit Einzelzimmern mit eigenem Sanitärbereich speziell auf die Bedürfnisse von Patienten ausgerichtet, die mit schwerster Herzinsuffizienz im Krankenhaus auf ein Organangebot warten müssen. Neben der katheterbasierten Behandlung von Herzrhythmusstörungen und der Device Therapie (Abteilung für interventionelle Rhythmologie und Devicetherapie) besteht eine ausgewiesene Expertise in unserem Zentrum, Patienten mit fortgeschrittener Herzinsuffizienz und strukturellen Veränderungen der Herzklappen individuell abgestimmt zu behandeln (Abteilung für strukturelle Herzerkrankungen und angeborene Herzfehler). Hier stehen sämtliche moderne interventionelle Verfahren zur Behandlung aller Herzklappen (Aortenklappe, Mitralklappe, Pulmonalklappe, Trikuspidalklappe)zur Verfügung. Im Falle einer kritischen Verschlechterung der Herzfunktion verfügen wir im Rückhalt der interdisziplinären Intensivstation über modernste kurzzeitige Systeme der Herzunterstützung (Impella Pumpensysteme oder periphere interventionell einzubringende ECLS Systeme) als Überbrückung bis zur Transplantation oder Kunstherzversorgung.

Weitere Informationen zum Thema Herzinsuffizienz vom Kompetenznetzwerk Herzinsuffizienz

Kardiovaskuläre Notfall- und Rettungsmedizin

Seit 2017 besteht zudem eine spezialisierte Ambulanz für hereditäre kardiale Erkrankungen. Hier werden Patienten betreut, bei denen es den Verdacht einer familiären Häufung kardialer Erkrankungen gibt. Dies beinhaltet unter anderem Herzmuskelerkrankungen wie die dilatative Kardiomyopathie (DCM), die hypertrophe Kardiomyopathie (HCM und HOCM) oder die arrhythmogene rechtsventrikuläre Kardiomyopathie (ARVC), aber auch Speichererkrankungen wie die kardiale Amyloidose sowie Ionenkanalerkrankungen (z.B. Brugada-Syndrom oder Long-QT-Syndrom). In dieser Ambulanz wird neben der Einleitung einer genetischen Testung auch das weitere Procedere besprochen, welches aus einer gesicherten genetischen Prädisposition ggf. hervorgeht: Dies beinhaltet auch die personalisierte Risikostratifizierung des Auftretens eines plötzlichen Herztodes und z.B. die Notwendigkeitsstellung der Versorgung mittels ICD. Unser Haus verfügt dabei über die fachliche Qualifikation sowohl der diagnostischen Testung von Betroffenen als auch die prädiktive Testung von Familienangehörigen. Darüber hinaus bieten wir das gesamte Portfolio neuester Therapieformen an (medikamentös und interventionell, welche aktuell zum Teil nur im Rahmen von Studien möglich sind).

Bei akuten Herzerkrankungen wie dem Myokardinfarkt oder dem kardiogenen Schock spielt eine schnelle Diagnose und Therapie häufig eine entscheidene Rolle um eine Herzinsuffizienz zu verhindern, bzw. zu erkennen und zu behandeln („Time is muscle“). Die Klinik für Kardiologie hat bereits 2009 eine Chest Pain Unit (CPU "Brustschmerzeinheit") eingeführt, die Anfang 2010 zertifiziert wurde. Hierbei handelt es sich um eine "Spezialeinheit" für die schnelle Diagnose und Therapie von Patienten mit Verdacht auf eine akute Herzerkrankung. Das Prinzip ist vergleichbar mit einer Stroke Unit für Schlaganfallpatienten. Ein schneller Zugriff auf umfangreiche Diagnostik (Herzultraschall, Computertomografie, beschleunigte Bestimmung von Blutwerten im Labor, EKG, weitere invasive Diagnostik) und die enge Verzahnung mit der Herzinsuffizienz-Abteilung ermöglichen hier die schnellstmögliche Idenfizierung von Patienten mit Herzinsuffizenz und die Zuführung der entsprechenden Therapie auf den von uns betreuten Stationen im Haus.

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