Leukämien und Lymphome

Zu den bösartigen Erkrankungen des Blutes und der Blutbildung gehören die Leukämien und Lymphome. Diagnose und Behandlung dieser Erkrankungen sind Schwerpunkte unserer Klinik.

Während die Leukämie systemisch den ganzen Körper, insbesondere auch das Blut, die Leber, die Milz und das zentrale Nervensystem befallen kann, treten Lymphome in Form eines soliden Tumors im Bereich verschiedener Lymphknotenstationen, z. B. im Brustkorb (Mediastinum) im Bereich der Rachenmandeln oder auch im Bauch auf. Die Ursache dieser Erkrankungen ist bis heute unbekannt.

Nicht selten in der Folge eines banalen Infekts kommt es plötzlich zu einer Vermehrung leukämischer Zellen (Blasten) im Knochenmark und im periphren Blut. Dies geschieht so schnell und in einem so ausgeprägten  Maß, dass andere Zellen, wie z. B. die roten Blutkörperchen und die Blutplättchen, verdrängt werden. Die Folgen sind bei dem Kind Knochenschmerzen, Fieber, Blässe sowie eine Blutungsneigung mit Nasenbluten, blauen Flecken (Hämatome) und Mikroblutungen (Petechien). Man unterscheidet in Abhängigkeit von der Ursprungszelle der Leukämie eine akute lymphoblastische Leukämie (ALL) von einer akuten myeloischen Leukämie (AML).

Während die chronischen Formen im Erwachsenenalter häufiger vorkommen, sind die akuten Formen der Leukämie für das Kindesalter typisch.

Akute lymphoblastische Leukämie (ALL)

Die akute lymphoblastische Leukämie ist die häufigste Form der Leukämie im Kindesalter. Sie tritt typischerweise im Alter von 2 bis 10 Jahren auf. Die Diagnose wird mit Hilfe einer Knochenmarkpunktion, die in Narkose durchgeführt wird, gestellt. Bei der akuten lymphoblastischen Leukämie werden verschiedene Untergruppen unterschieden. So kennt man die c-ALL, die besonders bei jungen Kindern häufig ist und eine sehr gute Prognose hat. Die T-ALL tritt häufiger im Zusammenhang mit einem Tumor im Bereich des Brustkorbs auf und bedarf einer intensivierten Therapie. Die B-ALL kann in Kombination mit Lymphknotenschwellungen im Bereich des Bauchraumes auftreten. Bei der mikroskopischen Untersuchung fallen die B-Zell-Blasten durch ihr typisches Aussehen auf. Die akute lymphoblastische Leukämie ist eine lebensgefährliche Erkrankung, die eine intensive Therapie in Form einer Chemotherapie notwendig macht. Kinder haben damit heute sehr gute Heilungschancen, die teilweise über 90% liegen.

Akute myeloische Leukämie (AML)

Die akute myeloische Leukämie ist die seltenere Form der Leukämie im Kindesalter. Diese Leukämie fällt häufig durch eine erhebliche Leber- und Milzvergrößerung, aber auch durch Blutungssymptome auf. Auch bei dieser Erkrankung gibt es verschiedene Untergruppen (M1-M7), die mit unterschiedlichen Risiken für die Behandlung und das Überleben verbunden sind. Daher werden diese Erkrankungen auch an das jeweilige Risiko adaptiert, behandelt.

Chronische myeloische Leukämie

Diese Form der Leukämie ist im Kindesalter sehr selten. Anders als die akuten Formen zeigt sie einen schleichenden Verlauf, mit teilweise sehr hohen Leukozytenzahlen und einer Milzvergrößerung.

Myelodysplastisches Syndrom

Auch die sogenannten myelodysplastischen oder myeloproliferativen Syndrome (MDS, MPS) werden in unserer Klinik erkannt und behandelt. Sie sind zwar streng genommen nicht bösartig, können aber unbehandelt zu einer Leukämie führen. Dementsprechend ist auch für diese Erkrankungen eine Überwachung oder Behandlung in einer dafür spezialisierten Einrichtung notwendig.

Hier erhalten Sie Informationen zur Diagnose und Behandlung der Leukämien und Lymphome.

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