Diagnose und Behandlung der Leukämien und Lymphome
Diagnose und Behandlung der Leukämien
Die Diagnose der Leukämie wird durch eine Knochenmarkuntersuchung gestellt. Wir sind bemüht, die Behandlung Ihres Kindes möglichst schonend durchzuführen. Deshalb werden Eingriffe, z.B. Knochenmarkpunktionen oder Lumbalpunktionen (Entnahme von Nervenwasser) bei Bedarf auch in Vollnarkose durchgeführt.
Nach Diagnose einer Leukämie werden weitere Untersuchungen aus den Knochenmarkproben in unserem spezialisierten hämatoonkologischen Labor durchgeführt, damit noch am gleichen Tag die Untergruppe der Leukämie festgestellt werden kann. Diese und auch weitere Untersuchungen, die zusätzlich noch in auswärtigen Laboratorien erfolgen, haben eine hohe Bedeutung für die Prognose und auch für die Intensität der Therapie.
Ohne eine entsprechende Behandlung führen die Leukämie-Erkrankungen zum Tode. Seit fast 30 Jahren existieren in Deutschland international anerkannte Behandlungsprotokolle, die für das betroffene Kind eine gute Chance auf Heilung bieten. Die Therapie der Leukämien besteht aus einer Chemotherapie. Diese läßt sich in eine Intensivtherapie in der das Kind häufig stationär im Krankenhaus behandelt werden muss und eine Dauertherapie, die mit Tabletten, teilweise auch mit Injektionen zuhause durchgeführt werden kann, unterteilen. Darüber hinaus benötigen heute nur noch einzelne Kinder eine Strahlenbehandlung des Schädels.
Für wenige Kinder, die trotz dieser intensiven Therapie einen Rückfall (Rezidiv) der Leukämie erleiden, stehen intensivierte Chemotherapieprotokolle zur Verfügung. Diese beinhalten auch eine Hochdosischemotherapie mit folgender Knochenmarktransplantation. Eine verbesserte, erfolgreiche Therapie für Rezidivpatienten mit Transplantation und immunmodulierender Therapie ist ein Forschungsschwerpunkt unserer Klinik.
Eine wichtige Säule der Behandlung ist auch die supportive (unterstützende) Therapie. Wir sind bemüht, die Nebenwirkungen der Behandlung möglichst abzumildern. So erhält jedes Kind eine vorbeugende Therapie gegen Übelkeit. Pilz- und Antibiotika-Prophylaxen werden zur Vorbeugung von Infektionen durchgeführt. Schmerzhafte Eingriffe werden auf Wunsch in Narkose durchgeführt. Auch durch die Erkrankung oder die Therapie auftretenden Schmerzen werden umgehend behandelt.
Die Diagnose einer Leukämie bedeutet für die Familie einen schwerwiegenden Einschnitt in das bisherige Leben. Nichts ist mehr so wie es mal war!
Um dem Kind und auch den Eltern die Behandlung zu erleichtern, steht neben den Ärzten und dem Pflegepersonal ein großes Team von Mitarbeitern zur Verfügung. Psychologen versuchen im Rahmen von Gesprächen Hilfestellung zu geben. Der Sozialdienst des Krankenhauses unterstützt die Eltern bei finanziellen Fragen und Anträgen an Krankenkassen oder anderen Institutionen. Die Krankenhausschule, ebenso wie Kindergärtnerinnen, Sport- und Ergotherapeuten bemühen sich, ein altersgemäßes Umfeld für das Kind in der Klinik zu schaffen.