Blasenkrebs

Bei der Strahlentherapie von Blasenkrebs kommen hochenergetische Röntgenstrahlen zum Einsatz, die darauf abzielen, Krebszellen gezielt zu zerstören. Da Krebszellen schneller wachsen als gesunde Zellen, reagieren sie empfindlicher auf die Strahlenbehandlung.

Die eingesetzten Röntgenstrahlen sind unsichtbar und schmerzfrei. Nach der Behandlung sind Sie nicht radioaktiv und können sich bedenkenlos in der Nähe von anderen Menschen, einschließlich Kindern, aufhalten.

Am Universitätsklinikum Düsseldorf ist die Strahlentherapie Teil des Universitätstumorzentrums und gehört zu den führenden Einrichtungen in Deutschland. Mit modernster Technik bieten wir eine schonende und zugleich hochwirksame Therapie für unsere Patientinnen und Patienten.

Warum wird eine Strahlentherapie durchgeführt?

Die Strahlentherapie wird in unterschiedlichen Krankheitsstadien eingesetzt und kann allein oder in Kombination mit einer Chemotherapie eine Heilung des Blasenkrebses bewirken:

  • Frühe Stadien (Ta, Tis, T1): In den meisten Fällen wird der Tumor operativ über die Harnröhre entfernt, sodass die Blase erhalten bleibt.
  • Muskelinvasive Tumoren (ab T2): Hier ist oft eine Entfernung der gesamten Harnblase erforderlich. Alternativ kann bei Patientinnen und Patienten, die sich für den Erhalt der Blase entscheiden oder ein erhöhtes Operationsrisiko haben, eine Kombination aus Strahlen- und Chemotherapie erfolgen. Diese sogenannte "trimodale Therapie" umfasst eine Ausschabung des Tumors, gefolgt von Bestrahlung und Chemotherapie. Sie bietet bei etwa 70 % der Betroffenen die Möglichkeit, die Blase zu erhalten und ist in ihrer Wirksamkeit mit einer radikalen Operation vergleichbar.

Metastasierte Erkrankung:
Falls der Krebs Metastasen gebildet hat (z. B. bei Oligometastasierung, also wenigen gestreuten Tumorherden), kann eine Hochpräzisionsstrahlentherapie wie die Stereotaxie (Radiochirurgie oder SBRT) eingesetzt werden. Diese Methode ermöglicht eine gezielte und sehr wirksame Behandlung.

Schmerzlinderung:
Die Strahlentherapie kann ebenfalls Symptome wie Schmerzen oder Funktionsprobleme lindern und so die Lebensqualität verbessern.

Wie kann ich mich auf die Strahlentherapie vorbereiten?

  • Gespräch mit Ihrem Arzt:
    In einem persönlichen Beratungsgespräch klären wir gemeinsam Ihre individuellen Therapieoptionen sowie mögliche Nebenwirkungen. Bitte bringen Sie vorhandene Bildaufnahmen, Arztberichte oder Pathologiebefunde mit.
  • Planungs-CT:
    Vor der eigentlichen Behandlung wird ein spezielles CT durchgeführt. Dieses ermöglicht eine millimetergenaue Planung der Strahlentherapie. Wichtig: Entleeren Sie Ihre Blase vor der Bestrahlung und führen Sie morgens eine Darmentleerung durch.

Was erwartet mich während der Strahlentherapie?

  • Ambulante Behandlung:
    Die Bestrahlung erfolgt in der Regel ambulant. Ein Termin dauert etwa 40–60 Minuten.
  • Chemotherapie:
    In der ersten und fünften Behandlungswoche wird die Chemotherapie über mehrere Tage stationär durchgeführt.
  • Bestrahlung:
    • Sie liegen auf einer beweglichen Liege, während das Bestrahlungsgerät um Ihren Körper fährt. Die Bestrahlung ist schmerzfrei.
    • Bleiben Sie ruhig liegen und atmen Sie normal.
    • Das Behandlungsteam beobachtet den gesamten Vorgang aus einem angrenzenden Raum und steht über Video- und Audioverbindungen in Kontakt mit Ihnen.

Moderne Techniken:

  • IMRT und IGRT:
    Präzise Verfahren zur individualisierten Dosisverteilung, die den Tumor gezielt treffen und das umliegende Gewebe schonen.
  • ExacTrac:
    Ein System zur sub-millimetergenauen Positionierung und Überwachung während der Behandlung mithilfe von Echtzeit-Röntgenbildern und Oberflächenkamera-Technologie.
  • Radiochirurgie und SBRT:
    Hochpräzise Bestrahlung kleiner Tumoren oder Metastasen in wenigen Sitzungen mit sehr hoher Strahlendosis.

Was erwartet mich nach der Strahlentherapie?

Nach Abschluss der Behandlung erhalten Sie einen Termin zur Nachsorge. Diese findet in enger Zusammenarbeit mit Ihren behandelnden Urologinnen, Urologen und Onkologinnen, Onkologen statt, um Ihre weitere Betreuung optimal sicherzustellen.

Kontakt und Terminvereinbarung

Gerne stehen wir Ihnen für eine persönliche Beratung zur Verfügung. Wenden Sie sich hierfür an termine.strahlentherapie@med.uni-duesseldorf.de oder 0211 81 17992.

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