Oligometastasierung (einzelne Metastasen)

Was ist eine Strahlentherapie bei einzelnen Metastasen?


Die Strahlentherapie wird eingesetzt, um einzelne Metastasen — das sind Tumorabsiedlungen, die von der ursprünglichen Krebsstelle aus in andere Organe wie Leber, Lunge, Nebenniere, Knochen oder Lymphknoten gelangt sind — gezielt zu behandeln. Hierbei kommen hochenergetische Röntgenstrahlen zum Einsatz, die speziell Krebszellen abtöten.

Da Krebszellen schneller wachsen als gesunde Zellen, sind sie besonders empfindlich gegenüber der Strahlung. Die Behandlung selbst ist schmerzfrei, und die Strahlen sind weder sichtbar noch fühlen Sie sich danach radioaktiv. Sie können sich bedenkenlos in der Nähe von anderen Menschen aufhalten, auch von Kindern.

Die Klinik für Strahlentherapie am Universitätsklinikum Düsseldorf ist eine der führenden nationalen Einrichtungen auf diesem Gebiet. Wir nutzen die modernsten technischen Möglichkeiten, um eine hochwirksame und gleichzeitig schonende Behandlung anzubieten.

Warum wird eine Strahlentherapie durchgeführt? 

Die Strahlentherapie ist eine effektive Option, um einzelne Metastasen zu behandeln. Sie wird in verschiedenen Situationen eingesetzt, beispielsweise:

  • Oligometastasierung: Wenn maximal 1 bis 5 Metastasen vorhanden sind.
  • Oligoprogression: Einzelne Metastasen wachsen unter einer laufenden Systemtherapie.
  • Oligorekurrenz: Einzelne Metastasen treten nach anfänglichem Therapieerfolg erneut auf.
  • Oligopersistenz: Nach einer erfolgreichen Systemtherapie bleiben einzelne resistente Tumorzellen zurück.

In vielen Fällen sprechen Tumorerkrankungen gut auf Systemtherapien wie Chemotherapie, Immuntherapie oder antihormonelle Therapie an. Doch manchmal verbleiben einzelne resistente Tumorzellen, die durch gezielte Strahlentherapie zerstört werden können.

Diese Behandlung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit Ihren behandelnden Onkologen und anderen Fachärzten, um sicherzustellen, dass alle Aspekte Ihrer Therapie optimal abgestimmt sind.

Wie funktioniert die Behandlung?

Die Bestrahlung wird meist als stereotaktische Hochpräzisionsstrahlentherapie (SBRT) durchgeführt. Hierbei werden sehr hohe Strahlendosen in wenigen Sitzungen (Fraktionen) appliziert. Diese Methode ermöglicht es, die Metastasen präzise zu zerstören, während das umliegende gesunde Gewebe bestmöglich geschont wird.

Besonders effektiv ist diese Technik bei einzelnen Metastasen in der Lunge, Leber, Nebenniere, im Knochen oder in Lymphknoten.

Wie bereite ich mich auf die Strahlentherapie vor?

  1. Beratungsgespräch:


    In einem persönlichen Gespräch werden die Chancen und möglichen Nebenwirkungen der Therapie besprochen. Ihre individuellen Wünsche und Erwartungen fließen in die Planung ein. Bitte bringen Sie vorhandene Bildaufnahmen, Arztberichte oder Pathologiebefunde mit.

  2. Planungs-CT:


    Für eine optimale Vorbereitung wird ein Planungs-CT durchgeführt. Mit diesen hochpräzisen Aufnahmen kann die Strahlenbehandlung millimetergenau auf den Tumor ausgerichtet werden.

  3. Bestrahlung in Atemanhalt (Deep Inspiration Breathhold, DIBH):


    Je nach Lage des Tumors kann eine Bestrahlung in Atemanhalt sinnvoll sein. Dabei halten Sie während der Bestrahlung kurz den Atem an, um die Position des Tumors konstant zu halten. Dies reduziert das Bestrahlungsvolumen und schont umliegendes Gewebe. Ein computerbasiertes System überwacht den Prozess in Echtzeit.

Was erwartet mich während der Strahlentherapie?

  • Die Behandlung erfolgt in maximal 1–2 Wochen mit einer oder wenigen Sitzungen pro Woche.
  • Die Bestrahlung ist schmerzfrei und dauert pro Sitzung etwa 40–60 Minuten.
  • Sie liegen ruhig auf einer Liege, während das Bestrahlungsgerät in einem Bogen um Sie herumfährt.
  • Wenn eine Atemanhalt-Technik angewendet wird, atmen Sie tief ein und halten den Atem kurz an. Der Strahl wird nur freigegeben, wenn die optimale Position erreicht ist.
  • Ihr Behandlungsteam beobachtet den gesamten Vorgang über Video- und Audioverbindungen.

Welche modernen Techniken kommen zum Einsatz?

  • Radiochirurgie oder SBRT: Fokussierte Behandlung mit hoher Strahlendosis in wenigen Sitzungen.
  • IMRT (intensitätsmodulierte Strahlentherapie): Diese Methode sorgt für eine individualisierte Dosisverteilung, die den Tumor optimal trifft und gesundes Gewebe schont.
  • IGRT (bildgestützte Strahlentherapie): Präzisionskontrolle durch tagesaktuelle Bildgebung.
  • ExacTrac-System: Dieses System bietet eine submillimetergenaue Positionierung und Überwachung. Es nutzt Echtzeit-Röntgenaufnahmen und Kameratechnologie, um eine exakte Bestrahlung sicherzustellen.

Was passiert nach der Strahlentherapie? 

Nach Abschluss der Behandlung erhalten Sie einen Nachsorgetermin, um den Therapieerfolg zu überprüfen. Die weitere Betreuung erfolgt in enger Zusammenarbeit mit Ihren behandelnden Ärzten, insbesondere Onkologen, um Ihre Gesundheit langfristig optimal zu unterstützen.

Kontakt und Terminvereinbarung

Gerne stehen wir Ihnen für eine persönliche Beratung zur Verfügung. Wenden Sie sich hierfür an termine.strahlentherapie@med.uni-duesseldorf.de oder 0211 81 17992.

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