Gynäkologische Krebserkrankungen
Bei der Strahlentherapie von gynäkologischen Krebserkrankungen kommen hochenergetische Röntgenstrahlen zum Einsatz, um Krebszellen gezielt abzutöten. Diese Strahlen wirken besonders effektiv auf schnell wachsende Zellen, wie Krebszellen, während normale Zellen weniger empfindlich reagieren.
Die Behandlung ist schmerzlos und die Strahlen sind unsichtbar. Wichtig: Nach der Therapie strahlen Sie nicht und sind nicht radioaktiv. Sie können sich also ohne Bedenken in der Nähe anderer Menschen aufhalten – auch von Kindern.
Warum wird eine Strahlentherapie durchgeführt?
Die Strahlentherapie ist ein zentraler Bestandteil der Behandlung von gynäkologischen Tumoren und kann je nach Stadium der Erkrankung individuell angepasst werden:
Häufige Einsatzgebiete:
- Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom):
- Nach der Operation bei bestimmten Risikofaktoren (adjuvant).
- Als kurative Therapie bei fortgeschrittenen Tumoren, häufig in Kombination mit Chemo- und Immuntherapie.
- Gebärmutterkrebs (Endometriumkarzinom):
- Strahlentherapie nach der Operation, angepasst an individuelle Risikofaktoren.
- In Kombination mit Chemotherapie bei mittlerem bis hohem Risiko.
- Tumoren der Vulva:
- Nach der Operation bei Risikofaktoren.
- Bei inoperablen Tumoren in Kombination mit Chemotherapie.
- Tumoren der Scheide (Vagina):
- Häufig nach der Operation in Kombination mit Chemotherapie.
Wie wird die Strahlentherapie eingesetzt?
- Alleinige Bestrahlung:
Besonders bei lokal fortgeschrittenem Gebärmutterhalskrebs oder fortgeschrittenen Tumoren der Vulva und Vagina. - Nach der Operation:
Um verbliebene Krebszellen zu zerstören und das Rückfallrisiko zu minimieren. - Bei Metastasen:
Zur Verlangsamung der Tumorausbreitung, z. B. in den Knochen. - Schmerzlinderung:
Zur Verbesserung der Lebensqualität bei tumorbedingten Schmerzen.
Vorbereitung auf die Strahlentherapie
- Beratungsgespräch:
In einem ausführlichen Gespräch werden Ihre Therapiechancen und mögliche Nebenwirkungen erklärt. Persönliche Wünsche und Erwartungen werden dabei berücksichtigt. Bringen Sie bitte vorhandene Arztberichte, Bildaufnahmen oder Pathologiebefunde mit. - Planungs-CT:
Zur präzisen Vorbereitung wird eine Computertomographie durchgeführt. Damit können die Strahlen exakt auf den Tumor ausgerichtet werden.
Hinweis:- 30 Minuten vor dem CT und jeder Bestrahlung die Blase leeren und anschließend 2–3 Gläser Wasser trinken.
- Morgens vor der Behandlung den Darm entleeren.
Was passiert während der Strahlentherapie?
- Die Behandlung erfolgt meist ambulant und dauert pro Termin etwa 40–60 Minuten.
- Die Bestrahlung ist schmerzfrei und nicht spürbar.
- Sie liegen auf einer Liege, während das Bestrahlungsgerät präzise um Ihren Körper rotiert.
- Während der gesamten Behandlung werden Sie vom Team über Video- und Audiotechnik betreut.
Moderne Techniken
- IMRT/IGRT: Präzise Dosisverteilung für maximale Wirkung und Schonung gesunden Gewebes.
- ExacTrac: Submillimetergenaue Positionierung und Überwachung mithilfe von Röntgenbildgebung und Kameratechnologie.
- Radiochirurgie/SBRT: Fokussierte Hochdosis-Bestrahlung bei kleinen Tumoren oder Metastasen in wenigen Sitzungen.
- Brachytherapie: Strahlungsquelle wird direkt am Tumor platziert. Besonders geeignet für frühe Stadien von Gebärmutter- und Gebärmutterhalskrebs.
Systemische Medikamente
- Immuntherapie: Aktiviert das Immunsystem, Krebszellen gezielt zu bekämpfen.
- Chemotherapie: Medikamente greifen Krebszellen im ganzen Körper an, verabreicht als Infusion oder Tablette.
Nach der Strahlentherapie
Nach Abschluss der Therapie erhalten Sie einen Termin zur Nachsorge. Diese erfolgt in enger Zusammenarbeit mit der Gynäkologie/Frauenklinik, um Ihre weitere Behandlung bestmöglich zu begleiten.
Kontakt und TerminvereinbarungGerne stehen wir Ihnen für eine persönliche Beratung zur Verfügung. Wenden Sie sich hierfür an termine.strahlentherapie@med.uni-duesseldorf.de oder 0211 81 17992. |
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