Der Tod und das Meer
Ein Wanderausstellungsprojekt in Kooperation mit dem Schifffahrtsmuseum Flensburg, dem Institut für Kunstgeschichte der Heinrich-Heine-Universität und dem Institut für Volkskunde/Kulturanthropologie der Universität Hamburg.
Flensburg, Schifffahrtsmuseum, 11.11.2012 – 26.01.2013
Hamburg, Altonaer Museum, 1.5.2013 – 26.1.2014
Carolinensiel, Deutsches Sielhafenmuseum, 30.3. – 2.11.2014
Cuxhaven, Museum Windstärke 10, 14.12.2014 – 26.5.2015
Wie das Meer die Menschen ernährte, so mussten sie auch lernen, mit dessen Gefahren umzugehen. Seenot und Schiffbruch sind eine beständige Erfahrung und Bedrohung der Seefahrt. Trotz stetig wachsender Erkenntnisse in Schiffbau und Navigation ist die Unsinkbarkeit bis heute ein unerfüllter Traum. Die Naturgewalt des Meeres bleibt dem Menschen stets überlegen. Doch auch Eis, Feuer und Kollisionen, schroffe Küsten, Untiefen, Strömungen und Sturmfluten, Mangelernährung und Krankheit, Meuterei und Piraterie stellen mitunter tödliche Gefahren für die Seefahrt dar – zum Teil bis heute.
Die Ausstellung „Der Tod und das Meer“ zeigt, wie die Erfahrung von Seenot und Schiffbruch in Kunst, Geschichte und Kultur verarbeitet worden ist.
Zur Ausstellung ist ein reich illustrierter Katalog erschienen:
Stefanie Knöll, Michael Overdick,Norbert Fischer, Thomas Overdick (Hg.): Der Tod und das Meer: Seenot und Schiffbruchin Kunst, Geschichte und Kultur. 168 Seiten, Hardcover, gebunden.ISBN 978-3-943582-02-4. Gedruckt mit Unterstützung des Lehrförderungsfonds der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
Frauen – Sünde – Tod
Eine Ausstellung der Graphiksammlung "Mensch und Tod" vom 22. März bis 3. Juni 2012 im Wilhelm-Fabry-Museum Hilden
Durch den Sündenfall ist die Frau in der jüdisch-christlichen Tradition eng mit Sünde und Tod verknüpft. Es war Eva, die zuerst den Apfel von der Schlange entgegennahm und von ihm aß. Dass sie schließlich auch Adam dazu verleitete, von der verbotenen Frucht zu essen, machte Eva zur Sünderin und Verführerin. Unmittelbare Folgen waren die Vertreibung der Ureltern aus dem Paradies und die Sterblichkeit des Menschengeschlechts.
Seit dem 16. Jahrhundert entstanden vermehrt Kunstwerke, die die Verführungsmacht der Frau und deren todbringende Wirkung ins Bild setzten. Dieses Assoziationsgeflecht von Weiblichkeit, Begehren, Sünde und Tod steht im Mittelpunkt der Ausstellung der Graphiksammlung „Mensch und Tod". Gezeigt werden 36 hochkarätige Werke aus sechs Jahrhunderten – darunter Arbeiten von Künstlern wie Hans Sebald Beham, Daniel Nikolaus Chodowiecki, Félicien Rops, Lovis Corinth, Edvard Munch und Horst Janssen.
Totentanz Reloaded
Eine Ausstellung der Graphiksammlung "Mensch und Tod" vom 28. September – 8. November 2011 in der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
Hans Holbeins Bilder des Todes waren durch ihre Ausführung in der Technik des Holzschnitts von vornherein für eine große Verbreitung bestimmt. Zahlreiche Nachdrucke und Paraphrasen sprechen für die Popularität der Folge. Dabei schufen Künstler wie Heinrich Aldegrever, Wenzel Hollar und Michael Rentz durch die mitunter sehr eigene Interpretation und die Übersetzung in andere druckgraphische Techniken gewissermaßen 'neue Originale'. Dennoch wurden diese Graphiken bislang kaum in den Blick genommen und vielfach als bloße 'Kopien' abgetan.
Ähnlich erging es den druckgraphischen Reproduktionen der monumentalen Totentänze von Basel, Lübeck und Berlin. Sie wurden vornehmlich als historische Quelle betrachtet. Doch sie sind mehr: Gegenstand religiöser Erbauung, Ausdruck künstlerischer Auseinandersetzung und Mittel wissenschaftlicher Analyse.
Die Ausstellung "Totentanz Reloaded" spürt diesen Aspekten nach und lenkt darüber hinaus den Blick auf den allgemeinen Problemkreis von Original, Kopie und Reproduktion. Sie tut dies anhand von hochkarätigen Exponaten aus dem Bestand der Graphiksammlung "Mensch und Tod" der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
Die Begleitpublikation zur Ausstellung ist zum Preis von 19,80 € bei Düsseldorf University Press erhältlich.
Narren – Masken – Karneval
Eine Ausstellung der Graphiksammlung "Mensch und Tod" der Heinrich-Heine-Universität vom 5. November 2010 – 23. Januar 2011 im Theatermuseum Düsseldorf
Passend zum Beginn der karnevalistischen Zeit zeigt das Theatermuseum Düsseldorf die Ausstellung "Narren-Masken-Karneval" (5. November bis 23. Januar). Mit hochkarätigen Werken aus der bedeutenden Graphiksammlung "Mensch und Tod" am Institut für Geschichte der Medizin der Heinrich-Heine-Universität spürt die Ausstellung dem engen und oft verblüffenden Verhältnis von Narren, Masken, Karneval und dem Tod nach.
Karneval - das ist die Zeit der bunten Masken und Kostüme, der Kritik an Politik und Gesellschaft sowie der kurzfristigen Umkehrung der Machtverhältnisse. Doch alles hat seine Zeit, und so hat auch der Karneval seine Grenzen. Am Aschermittwoch findet er nach ausgelassenem Treiben sein Ende: Der Hoppeditz wird beerdigt und Aschenkreuze zieren die Stirn der Kirchenbesucher als Zeichen ihrer Buße. Freude und Traurigkeit, Werden und Vergehen, Anarchie und bürgerliche Ordnung, Sünde und Buße - all diese scheinbaren Gegensätze bestimmen die Zeit des Karnevals und vereinen sich in ihr. Zentral ist daher zu Beginn der Ausstellung das Hoppeditz-Denkmal des Düsseldorfer Bildhauers Bert Gerresheim, das als Modell in verschiedenen Ausführungen und Vorstudien zu sehen ist.
Die Figur des Narren war ursprünglich keineswegs eine lustige Gestalt, sondern eng mit der theologischen Vorstellung der Sünde verbunden. Die "Narrheit" wurde als Synonym der Sünde schlechthin begriffen. So galten Weltlust, Meineid, Verschwendung, Hoffart, Prahlerei, Kleiderluxus und Betrug als für den Narren charakteristisch.
Die Vorstellung des Narren als Gottesleugner geht zurück auf die Worte des 53. Psalms, in dem es heißt: "Der Narr sprach in seinem Herzen: "Es gibt keinen Gott." Durch die Verknüpfung von Narrheit, Gottesleugnung und Sünde im mittelalterlichen Denken wurde der Narr darüber hinaus zum Sinnbild der menschlichen Vergänglichkeit. Bereits im 15. Jahrhundert erscheint die Narrenfigur in Totentanzzyklen.
Im 19. Jahrhundert verändert sich die Verbindung von Narrheit und Tod. Nun ist es die morbide Verknüpfung von Maske, ausgelassener Ballatmosphäre und Tod, die eine einzigartige Faszination auf Kunst und Literatur ausübte. Seit jeher betrachtete man die Maskeraden mit gemischten Gefühlen. Sie waren beliebt, galten aber auch immer als Hort der Unmoral und Laster. An eben diesem Ort tritt der Tod als dramatisch agierende Figur auf, um durch seine Demaskierung eine tiefere Erkenntnis der menschlichen Existenz zu vermitteln, wie in den Blättern des englischen Grafikers und Karikaturisten Thomas Rowlandson sichtbar wird.
Auch auf der Bühne erhalten Narr und Tod als Figuren seit dem ausgehenden Mittelalter ihren Platz. Die bekannteste lustige Figur ist sicher der schon in Sebastian Brants "Narrenschiff" auftauchende gutmütige, bauernschlaue "Hanswurst", der sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts in die Figur des Kaspers des Volkstheaters und Puppentheaters wandelte. Da das Kaspertheater in seiner Entstehungszeit nicht als Unterhaltung für die Jüngsten galt, sondern als Jahrmarktsbelustigung für Erwachsene der unteren sozialen Schichten, sind auch der Tod und todesähnliche Figurentypen in seinem Repertoire fest verankert. Sie repräsentieren die existenzielle Seite des Lebens und sind mit politischen, moralischen, aber auch künstlerischen Fragestellungen verbunden.
Hochkarätige Werke aus der Graphiksammlung "Mensch und Tod" am Institut für Geschichte der Medizin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf illustrieren das enge und oft verblüffende Verhältnis von Narren, Masken, Karneval und Tod. Die Sammlung ist eine der wohl umfassendsten und qualitativ hochwertigsten Graphiksammlungen zu den Themen Sterben, Tod und Totentanz.
Bei den rund 100 ausgewählten Werken, die sich auf den Narren beziehen, handelt es sich sowohl um Druckgraphik bekannter Künstler, als auch um bislang wenig bekannte Zeichnungen. Neben zentralen spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Begegnungen von Narr und Tod in Werken von Albrecht Dürer oder Hans Holbein zeigt die Ausstellung auch Darstellungen des 19. und 20. Jahrhunderts, wie etwa von Otto Dix, HAP Grieshaber bis hin zum Düsseldorfer Künstler Bert Gerresheim.
Ergänzt wurden die Bestände der Heinrich-Heine-Universität durch Objekte aus den Sammlungen des Düsseldorfer Theatermuseums. Fotografien von verschiedenen Düsseldorfer Theaterfotografen wie Eduard Straub oder Lore Bermbach zeigen die Verkörperung des Todes in Oper, Ballett und Sprechtheater. Für die Umsetzung des Themas in weiteren theatralen Gattungen stehen die traditionsreichen Kasperlefiguren von Lotte Sievers-Hahn und Marionetten des Düsseldorfer Marionettentheaters.
Die Ausstellung im Theatermuseum, Jägerhofstraße 1, ist dienstags bis sonntags von 13 bis 20.30 geöffnet. Die 180 Seiten starke Begleitpublikation, herausgegeben von Stefanie Knöll, mit neun wissenschaftlichen Beiträgen und 70 Abbildungen ist im Museum zu einem Sonderpreis erhältlich. (Pressemeldung HHU)
Exlibris. Medizin gegen den Tod?
Eine Ausstellung der Graphiksammlung "Mensch und Tod" vom 1. – 30. September in der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
Gegen den Tod ist kein Kraut gewachsen. Oder doch? Anhand von Exlibris für Ärzte und Apotheker aus vier Jahrhunderten beschäftigt sich die Ausstellung mit dem Kampf der Medizin gegen den Tod. Die Ausstellung zeigt Exponate aus der international bedeutenden Graphiksammlung „Mensch und Tod“ am Institut für Geschichte der Medizin der Heinrich-Heine-Universität.
Mit der Erfindung des Buchdruckes durch Johannes Gutenberg Mitte des 15. Jahrhunderts vollzog sich ein Wandel, in dessen Verlauf der Unikatwert des Buches verloren ging. Bücher waren plötzlich in großer Zahl reproduzierbar. Einhergehend mit dem Individualitätsverlust des Buches kam das Bedürfnis nach einer persönlichen Kennzeichnung durch den Besitzer auf - das Exlibris wurde erfunden. An prominenter Stelle auf der Innenseite des Einbandes angebracht, wies das meist kunstvoll gestaltete Blatt auf den rechtmäßigen Besitzer hin und schützte das Buch somit vor Verlust und Diebstahl. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert kam das Luxusexlibris auf, das aufgrund seiner Größe nicht mehr allein auf den praktischen Gebrauch ausgelegt war. Exlibris wurden Gegenstand einer großen Sammelleidenschaft.
Zentrales Thema der Ausstellung ist der Kampf gegen den Tod als vornehmste Aufgabe der Medizin. Das Spektrum der Darstellungen reicht von triumphalen Siegen des Arztes über den Tod bis zur Infragestellung der Wirkmacht der Medizin. Legitimiert der Mediziner einerseits sein Handeln mit Bezugnahme auf die Traditionen der antiken und christlichen Ikonographie, so werden auf der anderen Seite Motivation und Qualifikation von Ärzten und Apothekern hinterfragt. Welche Einblicke gewähren uns die Exlibris in den Beruf des Mediziners und seinen Umgang mit dem Tod? Gibt es tatsächlich eine Medizin gegen den Schrecken des Todes?
Das Begleitbuch zur Ausstellung ist bei düsseldorf university press erschienen und im Buchhandel erhältlich (Stefanie Knöll (Hg.), EX LIBRIS. Medizin gegen den Tod?, ISBN 978-3-940671-61-5, Preis: 9,80 €). Bestellungen gerne auch an: service@dupress.de
Narren – Masken – Karneval
Eine Ausstellung der Graphiksammlung "Mensch und Tod" vom 6. Mai bis 7. Juni 2009 in der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
Die Ausstellung spürt dem engen Verhältnis von Narr, Karneval und Tod nach. Gezeigt werden 40 Exponate aus der bedeutenden Graphiksammlung "Mensch und Tod" am Institut für Geschichte der Medizin der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.
Die zentrale Figur des Karnevals, der Narr, war wegen der Worte des 53. Psalms "Der Narr sprach in seinem Herzen: Es gibt keinen Gott" eng mit der theologischen Konzeption der Sünde verbunden. Narrheit galt als Synonym für Sündhaftigkeit und wurde durch die Verknüpfung von Sünde und Tod zugleich zum Sinnbild der Vergänglichkeit.
Erstmalig werden hier neben den zentralen spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Begegnungen von Narr und Tod auch Darstellungen des 19. und 20. Jahrhunderts, die einen Zusammenhang zwischen Narren, Masken, Karneval und Tod herstellen, systematisch untersucht.
Weitere Werke zu diesem Thema werden in der aktuellen Publikation vorgestellt, die auch neun kontextualisierende Aufsätze enthält: Stefanie Knöll (Hg.), Narren - Masken - Karneval. Meisterwerke von Dürer bis Kubin aus der Düsseldorfer Graphiksammlung "Mensch und Tod", Regensburg: Schnell & Steiner, 2009.