Wissen sammeln: Forschen und lernen an Universitätssammlungen

Symposium der Graphiksammlung „Mensch und Tod“, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf, 14.–15.11.2013

Seit Jahrhunderten gibt es an Universitäten Spezialsammlungen, deren Objekte einzelnen Fachbereichen als Anschauungsmaterial in der Lehre dienen. An einigen Universitäten wurden die Spezialsammlungen in einem Universitätsmuseum zusammengeführt. Auch die Heinrich-Heine-Universität hat mehrere dieser Sammlungen! Es gibt sie in der Anatomie, der Botanik, der Geschichte und in der Medizingeschichte. Zusammengenommen lassen Sie die Universität zu einer regelrechten Schatzkammer werden, in der es – auch über Fächergrenzen hinaus – Spannendes zu entdecken gibt.
Doch wie kam es zu diesen Sammlungen und Museen an Universitäten? Welche Geschichten stecken dahinter? Welche Funktion haben diese Sammlungen heute? Welche Bedeutung kommt ihnen im universitären Alltag zu? Was haben Studierende von diesen Sammlungen? Und inwiefern können solche Sammlungen eine Universität attraktiver machen?
Das Symposium, für das hochkarätige Referenten gewonnen werden konnten, beschäftigt sich mit der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft von Universitätssammlungen und -museen in Deutschland. Die Moderation übernehmen Studierende des begleitenden Projektseminares von Frau Dr. Stefanie Knöll, Kustodin der Graphiksammlung „Mensch und Tod“.
Die Veranstaltung wird gefördert durch den Lehrförderungsfonds der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

Die Ergebnisse werden publiziert in: Stefanie Knöll (Hg.), Universitätssammlungen: Bewahren – Forschen – Vermitteln, (Schriften der Graphiksammlung „Mensch und Tod“ Band 6), erscheint 2015. 


Lebenslust und Todesfurcht

Die Kunst des Barock ist geprägt von der Idee des „Theatrum  mundi“, also der Vorstellung von der Welt als Bühne und den Menschen als Schauspielern. In einer Zeit, die von Religionskämpfen und Kriegen geprägt war, mag die Inszenierung von herrscherlicher Gewalt und göttlicher Ordnung einen gewissen Halt gegeben haben.

Der immensen Prachtentfaltung und ‚Lebenslust’ gegenüber stand eine stark religiös motivierte Todesfurcht. Das ausgeprägte Bewusstsein für die Vergänglichkeit alles Irdischen fand künstlerischen Ausdruck in den symbolisch aufgeladenen Vanitas- und Memento mori-Darstellungen. Der öffentliche Study Day „Lebenslust und Todesfurcht“ setzt sich anhand von frühneuzeitlichen Bildern und Texten mit der Todesfurcht im Leben und der Fortschreibung des Lebens nach dem Tod auseinander.

Für den Study Day, der am 7. Juli 2011 im Vortragssaal der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf stattfindet, konnten hochkarätige, internationale Referenten gewonnen werden. Die Veranstaltung ist öffentlich und kostenfrei.

Programm:

14 Uhr Dr. Stefanie Knöll (Kustodin):
Einführung

14.15 Uhr Prof. Dr. Nigel Llewellyn (Tate, London):
The Art of Death. Visual Culture in the Early Modern Death Ritual.

15.15 Uhr  Dr. Jill Bepler (Herzog August Bibliothek, Wolfenbüttel):
Das papierne Monument. Bilder und Texte in der höfischen Funeralpublizistik des Barock.

16.45 Uhr Dr. Jörn Münkner (Universität Kassel):
Eingreifen und Begreifen: Vanitas und Moribundi in der barocken Bildpublizistik
.

Der Studientag ist Teil der gleichnamigen Lehrveranstaltung unter der Leitung von Dr. Stefanie Knöll, Kustodin der Graphiksammlung. Die Übung vor Originalen der Graphiksammlung „Mensch und Tod“ am Institut für Geschichte der Medizin wird gefördert durch den Lehrförderungsfonds der Heinrich-Heine-Universität.


Kunst – Bild – Reproduktion
Studientag der Graphiksammlung "Mensch und Tod" am 21. Januar 2011

Die Reproduktionsgraphik erlebt aktuell eine Neubewertung. So wird zunehmend ihr medialer Kommunikationswert und ihre Funktion für die Geschmacksbildung betont. Dabei stehen Originalitäts- und Authentizitätsdiskurse ebenso im Mittelpunkt des Interesses wie Überlegungen zur Übersetzung und Interpretation.

Die Vorträge des öffentlichen Studientages Kunst – Bild – Reproduktion widmen sich diesen Fragestellungen. Im Kontext der Totentanzreproduktionen der Graphiksammlung „Mensch und Tod“ werden jedoch auch die Entstehungsbedingungen, Funktionen und technischen Umsetzungen von druckgraphischen Reproduktionen zu diskutieren sein.

14 Uhr Dr. Stefanie Knöll
Begrüßung

14.15 Dr. Stephan Brakensiek (Trier)
Reproduktion und Wahrheit - Überlegungen zum Phänomen von Gleichheit und Ungleichheit bei der Wiedergabe von Kunst im Medium der Druckgraphik

15.15 Lena Bader, M.A. (Paris)
Reproduzierte Originale und originale Reproduktionen. Zur Bilderfrage im Holbein-Streit

16.45 Gaby Weber, M.A. (Chur)
Die Todesbilder aus dem bischöflichen Schloss in Chur. Beobachtungen zur bildnerischen Wiedergabe des Zyklus 

Der Studientag ist Teil der gleichnamigen Lehrveranstaltung unter der Leitung von Dr. Stefanie Knöll, Kustodin der Graphiksammlung. Die Übung vor Originalen der Graphiksammlung „Mensch und Tod“ am Institut für Geschichte der Medizin wird gefördert durch den Lehrförderungsfonds der Heinrich-Heine-Universität.


Frauen - Sünde - Tod
Studientag der Graphiksammlung "Mensch und Tod" am 2. Juli 2010
Seit dem 16. Jahrhundert entstanden zahlreiche Kunstwerke, die die Verführungsmacht der Frau und deren todbringende Wirkung ins Bild setzen. Beispielhaft seien die erotischen Begegnungen von Tod und Mädchen, die Darstellungen der Femme fatal und die der maskierten Prostituierten, die mit der Syphilis den Tod bringt, genannt. Die Identifikation der Frau mit der berechnenden Verführerin hat ihren Ursprung in der Rolle Evas im Sündenfall. Eva verführte Adam zur Missachtung der Gebote Gottes und wurde damit für die Folgen des Sündenfalls, wie die Vertreibung aus dem Paradies und die Sterblichkeit des Menschen, verantwortlich gemacht.
Der öffentliche Study Day "Frauen - Sünde - Tod" setzt sich anhand von hochkarätigen Kunstwerken aus der bedeutenden Graphiksammlung der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf mit diesem Themenkomplex auseinander.
Für den Study Day am 2. Juli 2010 konnten internationale Referenten gewonnen werden:
11 Uhr: Dr. Sophie Oosterwijk (St Andrews, UK)
Vive l' amour? Youth and Death in the medieval Danse Macabre.
11 Uhr im Seminarraum des Instituts für Geschichte der Medizin
Ab 15 Uhr im Vortragssaal der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf
Begrüßung durch Dr. Stefanie Knöll
15.15: Dr. Maike Christadler (Basel)
Blick auf den Körper, Blick auf das Bild. Weiblichkeitsdiskurse zwischen Begehren und Kunst.
16.45: Dr. Kathrin Hoffmann-Curtius (Berlin)
Vorstellungen von der Femme Fatale. Literatur, Kunst und Sexualwissenschaft im Dialog.
Der Studientag ist Teil der gleichnamigen Lehrveranstaltung unter der Leitung von Dr. Stefanie Knöll, Kustodin der Graphiksammlung. Die Übung vor Originalen der Graphiksammlung "Mensch und Tod" am Institut für Geschichte der Medizin wird gefördert durch den Lehrförderungsfonds der Heinrich-Heine-Universität.


Schwarze Kunst

Anlässlich des "Jahres der Graphik in NRW" sollen die lichtempfindlichen und daher oft in den Schubladen der Depots aufbewahrten Arbeiten auf Papier in den Mittelpunkt gerückt werden. Die Graphiksammlung "Mensch und Tod" am Institut für Geschichte der Medizin in der Heinrich-Heine-Universität lädt aus diesem Grund zu einer Vorlesungsreihe "Schwarze Kunst: Graphiken in Düsseldorfer Sammlungen" ein.

Ausgewiesene Spezialisten aus sechs Düsseldorfer Sammlungen stellen ihre Schätze vor und geben einen Einblick in die Praxis des Sammelns und Bewahrens. Alle Veranstaltungen sind kostenfrei und finden im Vortragssaal der Universitäts- und Landesbibliothek (ULB) statt, jeweils um 18.00 Uhr.

Die Termine:

18. Juni: Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Volkmar Hansen (Direktor des Goethe-Museums Düsseldorf): "Goethe und die Graphik"

21. Oktober: Dr. Michael Matzigkeit (Leiter der Archive und Sammlungen, Theatermuseum Düsseldorf): "’(Nicht) für den schönen Schein’ - Szenographie und Figurinen. Gebrauchsgraphik im Bühnen- und Kostümbereich"

5. November: PD Dr. Dawn Leach (Leiterin des Archivs mit Sammlungen der Kunstakademie Düsseldorf): "Zur Funktion einer Graphiksammlung an der Kunstakademie Düsseldorf"

3. Dezember: Dr. Stefanie Knöll (Kustodin der Graphiksammlung ‚Mensch und Tod’ , Heinrich-Heine-Universität): "Tod in Serie: Der Totentanz in der Druckgraphik"

16. Dezember: Ramona Stuckmann (Filmmuseum Düsseldorf): "Vom ästhetischen Zeichen zur bewegten Graphik - Syntax und Semantik der Filmgraphik"

MediathekInformation und Wissen
LageplanSo finden Sie uns