Cardiovascular Magnetic Resonance (CMR)

Myokardiale Ischämiediagnostik / Vitalitätsdiagnostik

Eine der Haupt-Indikationen für die CMR ist die Ischämiediagnostik mittels Kontrastmittel-gestützter Perfusionsuntersuchung. Bei Patienten mit mittlerer Vortest-Wahrscheinlichkeit kann hiermit mit hoher Sensititvität und Spezifität die hämodynamische Relevanz einer Koronarstenose erkannt werden. In den meisten Fällen wird hier am Standort zur Perfusionsuntersuchung das gut verträgliche Regadenoson verwendet. 
Zusätzlich wird in der klinischen Routine das CMR zum Vitalitätsnachweis nach einem akuten oder chronischen Myokardinfarkt eingesetzt. Dazu werden ca. 10 Minuten nach Gabe des Kontrastmittels Bilder akquiriert. Die myokardiale Narbe imponiert dann als „late enhancement“. In Abhängigkeit von der Ausdehnung der Myokardnarbe (transmural vs. subendokardial) können weitere therapeutische Maßnahmen abgeleitet werden (konservatives Procedere oder Revaskularisierung).

Myokardiale Struktur und Funktionsdiagnostik

Der entscheidende Vorteil der CMR-Diagnostik gegenüber anderen Verfahren liegt in der guten Beurteilbarkeit myokardialer Texturstörungen, sowohl entzündlicher wie nicht-entzündlicher Genese. 
Zur Abklärung einer Herzmuskelentzündung werden verschiedene MR-Sequenzen angewandt, um Inflammation im Herzmuskel darzustellen. 
Ferner kann mit CMR die Differenzierung zwischen den verschiedenen Kardiomyopathien erfolgen. Beispielsweise kann zwischen einer ischämischen und einer dilatativen Kardiomyopathie unterschieden werden. Durch Verwendung neuer Mapping-Verfahren kann hoch-sensitiv eine Schädigung des Myokards erkannt werden.
Ebenfalls kann mit Hilfe verschiedener Sequenzen eine genaue Charakterisierung und Gewebedifferenzierung von Herztumoren erfolgen. So können präoperativ weitere Schlüsse zur Ätiologie erzielt werden.

Evaluation von Klappenerkrankungen

Mit Hilfe von planimetrischen Verfahren (Bestimmung der Klappenöffnungsfläche) sowie Phasen-Kontrast-Sequenzen kann sowohl die morphologische als auch funktionelle Quantifizierung von Herzklappenerkrankungen (z.B. Aortenklappen-Erkrankungen) erfolgen. Nach erfolgter minimalinvasiver Klappenimplantation kann die Funktion der Herzklappe sowie die Struktur des Myokards verlaufsbeurteilt werden.

Angeborene Herzfehler im Erwachsenenalter (EMAH)

Unter Verwendung einer 3-dimensionalen Darstellung vom Herzen inklusive einer Angiographie können Gefäßverläufe als auch die genaue Anatomie des Herzens dargestellt werden. Durch seine nicht-invasive Vorgehensweise, Strahlungsfreiheit und Präzision ist das MRT hervorragend zu Verlaufskontrolle bei angeborenen Herzfehlen unterschiedlicher Genese geeignet.

Patienten mit rhythmologischen Erkrankungen

Zur Verlaufskontrolle nach Pulmonalvenenisolation (PVI) zur Therapie des Vorhofflimmerns werden die Einmündungen der Pulmonalvenen in den linken Vorhof mittels 3D-Angiographie beobachtet. Bei ventrikulären Herzrhythmusstörungen können strukturelle Ursachen mittels Narbendetektion erkannt werden. Darstellung von Vorhoffett dient zur Beurteilung der Wahrscheinlichkeit von VHF Rezidiven.

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