Validierung eines diagnostischen Verfahrens zur Quantifizierung und Verlaufskontrolle von nächtlichem Bruxismus
Leitung
Prof. Dr. Michelle A. Ommerborn
Poliklinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Endodontologie
Dr. Ralf Schäfer
Psychophysiologisches Labor für Affektforschung
am Klinischen Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie
Universitätsklinikum Düsseldorf
Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Unter Schlaf-Bruxismus versteht man das unbewusste Zähneknirschen während des Schlafes. Die mittlere Prävalenz beträgt ca. 30%. Als Folgen der chronischen Überfunktion kommt es zu teilweise gravierenden Schäden an Zähnen und Weichgeweben und kann zu chronischen Kiefer-Gesichtsschmerzen führen. Die als Spätfolge häufig erforderliche Gesamtüberkronung der Zähne und Behandlung von Folgeschäden stellen aufgrund der hohen Prävalenz eine starke sozioökonomische Belastung für das Gesundheitssystem dar. Eine Diagnostik akuter bruxistischer Aktivität kann mittels klinischer Funktionsdiagnostik nicht vorgenommen werden, da lediglich die Spätfolgen von langjährigem chronischen Bruxismus festgestellt werden können. Dann ist aber oft schon erheblicher restaurativer Behandlungsbedarf erforderlich. Die Ursachen des Schlaf-Bruxismus sind derzeitig noch nicht gänzlich geklärt. Neben physiologischen Faktoren wie z.B. Micro-Arousalreaktion oder eine striatale Imbalance hinsichtlich der D2-Rezptorenverteilung spielen wohl auch eine prädisponierende Persönlichkeit und eine inadäquate Stressbewältigung sowie eine erhöhte Stressbelastung eine Rolle.
Im Rahmen der Interdisziplinären Zusammenarbeit zwischen der Poliklinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Endodontologie und dem Klinischen Institut für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Universitätsklinikums Düsseldorf wurde ein diagnostisches Verfahren in Form eine gefärbten Aufbissfolie entwickelt. Durch das nächtliche Tragen dieser Folie ist es möglich, bruxistische Aktivität zu messen und zu quantifizieren und zwar bevor Schäden an der Zahnhartsubstanz entstehen, sodass eine entsprechend frühzeitig eingeleitete Behandlung die Spätfolgen des Knirschens verhindern kann.
Ziel der Studie ist es, das neu entwickelte Messinstrument hinsichtlich seiner diagnostischen Güte zu prüfen und die Sensitivität und Spezifität dieses Verfahrens zu bestimmen.
Text als PDF:
Projekt zur frühen Diagnose von Zähneknirschen ausgezeichnet
Wrigley Prophylaxe Preis 2021
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Am 19. November wurden auf der 35. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung (DGZ] die Gewinner*innen des diesjährigen Wrigley Prophylaxe Preises bekannt gegeben. Die Jury kürte neben Forscherteams aus Basel, Freiburg und Gießen, München und Erlangen auch das Team von Prof. Dr. Michelle A. Ommerborn und Dr. Ralf Schäfer aus Düsseldorf
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Prof. Dr. med. dent. Michelle Alicia Ommerborn Kommissarische Direktorin der Poliklinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Endodontologie | Dr. phil. Ralf Schäfer Leiter des Labors für Psychophysiologische Affektforschung |
Das Team der Poliklinik für Zahnerhaltung, Parodontologie und Endodontologie und des Klinischen Instituts für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie am Universitätsklinikum Düsseldorf erreichte den zweiten Platz mit dem Projekt der Früherkennung von nächtlichem Zähneknirschen. Link zum vollständigen Beitrag auf den Seiten der Medizinischen Fakultät der HHU.