Die Organentnahme und Transplantation ist ein sehr aktuelles und wichtiges gesamtgesellschaftliches Thema. Durch eine erfolgreiche Transplantation lebenswichtiger Organe können viele Leben gerettet und die Lebensqualität der betroffenen Patientinnen und Patienten deutlich verbessert werden. Das UKD ist eines der größtender größten Zentren für Herztransplantationen in Deutschland. Hier soll 5G eingesetzt werden, um Leben zu retten. Die Entnahme des Spenderherzens findet in der Regel in einem externen Krankenhaus im Eurotransplantraum durch ein eigenes Team vom UKD statt. Dabei ist eine hohe Expertise sowie intensive Kommunikation mit dem implantierenden Team am UKD gefragt. Die Entscheidung zur Akzeptanz des Spenderorgans wird unter extremen Zeitdruck erst nach der Organbegutachtung vor Ort und in enger Absprache mit dem Team im UKD getroffen.
Die Akzeptanzentscheidung gehört mit der Organentnahme vor Ort zu den kritischsten Phasen einer Herztransplantation - beide Phasen sind für den Erfolg der Transplantation maßgeblich entscheidend. An dieser Stelle kommt 5G in Kombination mit Mobile Edge Computing unterstützend zum Einsatz. Aufgrund der geringen Ischämietoleranz des Herzens bleibt den Ärztinnen und Ärzten nach der Organentnahme nur vier Stunden Zeit, um das Spenderorgan vollständig zu transplantieren. Daher ist eine effiziente Kommunikation und geringe Latenz, eine Echtzeit-Datenübertragung, für ein "remote-assistance“-System eine Voraussetzung und nur mit der Technik des neuen Mobilfunkstandards umsetzbar. Das implantierende Team kann so die Explantation in Echtzeit begleiten und über großflächige Bildschirme aufkommende Fragen und Herausforderungen gemeinsam im Detail lösen. Über ein Mixed Reality-Head-Mounted-Display (MR-HMD) kann der explantierende Operateur sein Sichtfeld in hoher Auflösung mit dem Implantationsteam teilen und beispielweise Markierungen vom anderen Team erhalten.