Titel
Hüftfrakturen in der älteren und betagten Bevölkerung (abgeschlossen)
Leitung
Prof. Dr. Dr. Andrea Icks MBA
Institut für Versorgungsforschung und Gesundheitsökonomie
Heinrich Heine-Universität
Kooperationspartner
Klinik für Unfall- und Handchirurgie, Heinrich-Heine Universität
Geriatrische Klinik Robert-Bosch-Krankenhaus, Stuttgart
Förderung
Land NRW, BKK
Laufzeit
2008 - 2013
Hintergrund
Hüftfrakturen sind eine relevante Folge von Stürzen in der betagten Bevölkerung und einer der häufigsten Gründe für stationäre Pflegebedürftigkeit. International wurde in den letzten Jahren eher eine Reduktion der Hüftfrakturinzidenz beschrieben. In Deutschland schien die Inzidenz eher geringfügig anzusteigen. Allerdings war unklar, ob dieser Anstieg mit Unregelmäßigkeiten in den Bevölkerungszahlen zu erklären ist. Zudem fanden sich unterschiedliche Frakturrisiken und deren Trends zwischen alten und neuen Bundesländern.
Studientyp
Beobachtungsstudie: Querschnitt und Trendanalyse
Ziele, Methoden und Ergebnisse
Ziel des Vorhabens war die Schätzung der aktuellen Inzidenz Hüftfrakturen und die Analyse des Trends zwischen 1995 und 2010 auf Basis von Daten der Krankenhausdiagnosestatistik und korrigierten Bevölkerungsdaten des Max Planck-Instituts für Demographie in Rostock.
Die Zahl der Personen mit mindestens einem Krankenhausaufenthalt wegen Hüftfraktur stieg an (1995: n=99.146; 2010: n=128.240). Nach Adjustierung für Alter, Geschlecht und Region fand sich insgesamt kein signifikanter Trend im Studienzeitraum. In stratifizierten Analysen zeigte sich allerdings ein signifikanter Rückgang der Hüftfrakturinzidenz in der Altersgruppe unter 40 Jahren. Auch bei Frauen über 60 Jahren sank die Hüftfrakturinzidenz. Bei Männern über 40 Jahren hingegen stieg die Hüftfrakturinzidenz. Das Hüftfrakturrisiko war in Westdeutschland noch immer signifikant höher als in Ostdeutschland, es zeichnet sich jedoch ein Angleich ab.