Osteomyelitis / Osteitis

Unsere Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit Implantat-assoziierten Infektionen.

Die Osteitis gehört zu den gefürchteten Komplikationen in der chirurgischen Knochenbruchbehandlung. Ausgelöst wird sie meist durch Staphylococcus aureus, der sich auf Implantaten ansiedelt, dort im eigen produzierten Biofilm unangreifbar für Antibiotika vermehrt und dann im Zusammenspiel mit den abwehrenden Immunzellen eine schwere Knocheninfektion (Osteitis) bewirkt. Für den Patienten, der eine Osteitis entwickelt, bedeutet das viele Operationen zur Infektsanierung mit den damit verbundenen Krankenhausaufenthalten. Diesen oft langen Leidensweg gilt es zu verhindern. Dazu erforschen wir eine Implantatbeschichtung mit Lysostaphin, die eine Ansiedlung bzw. die Vermehrung von Keimen verhindert. Zunächst haben wir dafür ein kliniknahes Osteitis Mausmodell entwickelt, bei dem wir die Tiere standardisiert mit Staphylococcus aureus infizierten, um eine lokale Osteitis an einem Osteotomiespalt, der mit einer Femurplatte versorgt wurde, zu induzieren (Windolf et al.).

Im nächsten Schritt konnten wir mit diesem Modell zeigen, dass Lysostaphin-beschichteten Femurplatten eine Osteitis bei primär infizierten Tieren verhindert, so dass es zu einer normalen Knochenbruchheilung kam (Windolf et al.).

Zur Vorbereitung auf eine klinische Anwendung am Patienten wird das Lysostaphin-beschichtete Plattenmodell am Großtier (Schwein) weiterentwickelt. Hierzu haben wir zunächst ein standardisiertes Knocheninfektmodell am Mini-Pig entwickelt (Jaekel C, Windolf CD et al.), um im Anschluß daran die Wirksamkeit von Lysostaphin-beschichteten Platten zu testen (Jaekel C, Windolf CD et al.).

Weitere Forschungsprojekte:

  • HBO als Therapie bei Osteitis durch antibakterielle Wirkung und positiven Effekt auf die Neubildung von Knochen am Osteitis Mausmodell (Büren et al.).
  • Critical-Size-Defect Osteitismodell an der Maus mit Cerament, zur Überbrückung von Knochendefekten, die ohne zusätzliches, künstliches Knochenmaterial nicht heilen würden (Oezel et al.)
     

Projektleitung

Dr. rer. nat. Ceylan Daniela Windolf

Team

Christa Wilkens-Roth, MTA


PD Dr. med. Carina Jaekel


PD Dr. med.Lisa Oezel


PD Dr. med. Jan Graßmann


PD Dr. med. Dan Bieler


Dr. med. Lars Fabian Seiler


Dr. med. Felix Nikolaus Lakomek


Dr. med. Christoph Beyersdorf


Dr. med. Jann Mertens


Gefördert durch:

Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie

Zentrales Innovationsprogramm Mittelstand

AO Foundation

Forschungskommission der Medizinischen Fakultät der Heinrich-Heine-Universität



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