Zehn Jahre Chimäre - ein wunderbarer Grund zu feiern

Der Begriff Chimäre stammt ursprünglich aus der griechischen Mythologie (chimaira = Ziege) und bezeichnete laut Homer ein Feuer speiendes Ungeheuer mit drei Köpfen – eines Löwen, einer Ziege und einer Schlange, das Mensch und Tier bedrohte. Auch das geflügelte Pferd Pegasus war ein solches Mischwesen. Biologen bezeichnen als Chimäre ein künstlich aus zwei Individuen zusammengesetztes Lebewesen. 1956 wurde der Begriff durch Ford et al. in die Transplantationsmedizin eingeführt. Hier versteht man unter einer Chimäre einen Organismus, der die DNA zweier unterschiedlicher Wesen in sich trägt. Dies ist nach einer allogenen Stammzelltransplantation der Fall. Vor zehn Jahren wurde mir zum zweiten Mal das Leben geschenkt. Mir wurden Stammzellen eines jungen Mannes transplantiert. Der Vorgang an sich war völlig unspektakulär, nicht anders als eine Bluttransfusion. Danach begann Herr Prof. Dr. Kobbe mit seiner ärztlichen Kunst, damit die Stammzellen anwuchsen und gesundes Blut produzierten.

Wie man sehen kann, hat es funktioniert.

Seit zehn Jahren lebe ich nun als Mischwesen auf dieser Welt mit jungem männlichem Blut – alles andere ist alt und weiblich.

Dies war für mich ein wunderbarer Grund zu feiern.  Fast 80 liebe Mitmenschen konnte ich am 16. Juni dieses Jahres im evangelischen Gemeindehaus in Langenfeld-Reusrath begrüßen, darunter allen voran meinen wunderbaren Mann, der es vor zehn Jahren nicht leicht hatte mit mir, und unsere fabelhaften Söhne mit hinreißender Begleitung.

Es waren Familienangehörige da, die Klassefrauen aus meiner Schulzeit – die schon ziemlich lange her ist, nette Nachbarn, Freundinnen aus der Spielgruppenzeit unserer Kinder, Freunde aus der Uni Wuppertal, liebe Freundinnen aus dem Kirchenchor und Menschen, mit denen ich mich auf Anhieb verstanden habe, die meine Seele berührt haben und mit denen die Gesprächsthemen unerschöpflich sind. Ich konnte auch liebe Menschen von der Leukämie Lymphom Liga begrüßen, die ich nicht kennen gelernt hätte, wenn ich vor zehn Jahren nicht erkrankt wäre. Wie sagt der Kölner? „Nix is so schlääch, dat et nit noch für jet joot is!“ Unser besonders nettes und engagiertes Pfarrerehepaar, das Team vom Behindertentreff sowie die Treffis Charlotte, Petra und Steffi feierten auch mit. Alle sind Teil meines Lebens und es tat gut, dass alle da waren.

Nach dem Büffet gab es noch einen ganz besonderen Leckerbissen :  Herr Raad mit seinem unvergleichlichen „Theater der Dämmerung“ erfreute uns mit einer ganz besonderen Vorstellung des „kleinen Prinzen“.

Auch die Leukämie Lymphom Liga kann sich über dieses Fest freuen, denn an Spenden kamen mehr als 2200 € zusammen.    

M. Schmeißer-Hoffmanns

 

Mein längster Thriathlon....Krankheit, Hoffnung, Leben

"Mit meiner Geschichte möchte ich Betroffenen Mut machen, die in einer Klinik liegen und den harten, langen Weg der Behandlung noch vor sich haben. Es gibt gute Kliniken, es gibt gute Ärzte, es gibt jede Menge kompetente Hilfe, aber genauso wichtig ist der Glaube an die eigene Kraft, dass man die schwere Krankheit besiegen kann. "
Den ausführlichen Erfahrungsbericht finden Sie hier

 

"Heute – nach über zehn Jahren – gelte ich schon lange als geheilt. Die radikale Zäsur von damals verblasst, hallt aber immer noch gewaltig nach. Es kommt mir vor, als sei nichts, kein Bereich von der Leukämie unberührt geblieben. Und manchmal habe ich das Gefühl, niemandem vermitteln zu können, was dieser Einschnitt auch heute noch für mich bedeutet. Dann fühle ich mich allein und unverstanden… "

 

"Als Patientin muss ich mich auf die Kompetenz einer Klinik verlassen können. Dazu gehört neben dem Können von Ärzten und Personal auch die Ausstattung. Darüber hinaus habe ich jedoch erfahren, wie wichtig es ist, die Krankheit zu verstehen. Hier hilft der Kontakt zu den Fachleuten ebenso, wie der Austausch mit anderen Patienten. Allerdings muss einem bewusst sein, dass vieles ohne das Engagement privater Initiativen wie der Leukämie Liga nicht möglich wäre." 

 

"Wer durch einen Klinikaufenthalt wochenlang aus seiner vertrauten Umgebung gerissen wird, benötigt mehr als nur medizinische Betreuung. Dies können Ärzte und Pflegepersonal allein nicht leisten. Hier spürt man als Betroffener die Arbeit der Leukämie Liga. Zahlreiche von ihr getragene Angebote bieten den Patienten und uns Angehörigen die Möglichkeit, ein Stück Normalität auch im Klinikalltag aufrecht zu erhalten."

 

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