Einteilung der Hodgkin-Lymphome
Für die genaue Einteilung der Hodgkin-Lymphome sind sowohl die Histologie als auch die anatomische Ausbreitung (Stadium) von Bedeutung. Vor allem letztere beeinflusst die Wahl der Therapie. Die neoplastischen Zellen des Hodgkin-Lymphoms, die Hodgkin- und Reed- Sternberg Zellen und deren Varianten, sind durch ihre typische Morphologie gekennzeichnet. Das Infiltrat des Hodgkin-Lymphoms enthält nur wenige dieser Zellen, hingegen zahlreiche nicht maligne Zellen wie T- und B-Lymphozyten, Makrophagen und eosinophile Granulozyten. Die heute allgemein gültige histologische Einteilung des Hodgkin-Lymphoms wurde 1966 auf einer Konferenz in Rye (N.Y., USA) festgelegt. Anhand einer Gewebeuntersuchung kann der Pathologe nicht nur die Diagnose stellen, sondern auch eine feingewebliche (histologische) Unterteilung der Hodgkin-Lymphome vornehmen. Nach der WHO-Klassifikation unterscheidet man heute grundsätzlich das "lymphozytenreiche noduläre Paragranulom" (ca. 3 - 5% aller Hodgkin Erkrankungen), auch "Lymphozyten-prädominantes Hodgkin-Lymphom" genannt, als eigenständige Erkrankungsform vom klassischen Hodgkin-Lymphom (95-97%) mit den vier Subtypen:
- noduläres lymphozytenreiches klassisches Hodgkin-Lymphom (3% der Fälle)
- klassisches Hodgkin-Lymphom vom nodulär-sklerosierenden Typ (82%)
- klassisches Hodgkin-Lymphom vom Mischtyp (14%)
- lymphozytenarmes klassisches Hodgkin-Lymphom (1%)
Die einzelnen Hodgkin-Lymphome unterscheiden sich nicht nur bezüglich ihres feingeweblichen Aussehens, sondern gehen auch mit einem unterschiedlichen Krankheitsverlauf, von wenig aggressiv bis sehr aggressiv, einher. Bei adäquater Behandlung werden diese Unterschiede im Krankheitsverlauf der einzelnen feingeweblichen Typen jedoch heute fast nicht mehr beobachtet, so dass die Behandlung vor allem vom Befallsmuster und der Aggressivität (Wachstumsgeschindigkeit) abhängt.
Weitere Informationen finden Siebei der DLH unter Rund um die Krankheit > HL