Das Zusammenspiel von neuronalen Oszillationen, Entrainment und Verhalten
Das menschliche Gehirn erzeugt rhythmische Schwingungen, sogenannte neuronale Oszillationen. Dabei gibt es unterschiedliche Oszillationsfrequenzen, die für verschiedene Funktionen und Bewusstseinszustände kennzeichnend sind. Neuronale Oszillationen und motorische Symptome sind bei Morbus Parkinson eng miteinander verbunden. Untersuchungen an Parkinson-Patienten zeigen in der Regel starke Oszillationen im Beta-Band (13-35Hz) im Nucleus subthalamicus und anderen tiefen Hirnregionen. Diese Aktivität kann durch die tiefe Hirnstimulation (THS) beeinflusst werden. Ob und wie die THS auch den Kortex moduliert, ist bislang weitestgehend unbekannt. Ziel unseres Projekts ist es, mittels Magnetenzephalographie zu untersuchen, ob es möglich ist, kortikale Beta-Oszillationen mittels THS zu modulieren und ob diese Modulation Auswirkungen auf das Verhalten hat. Genauer gesagt ist dieses Projekt der Versuch, kortikalen Beta-Oszillationen durch langsame, rhythmische THS einen neuen Rhythmus aufzuzwingen. Das Auferlegen eines externen Rhythmus wird in der Fachliteratur als „Entrainment“ bezeichnet. Das Projekt wird durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft gefördert.