Weitere Einrichtungen und Behandlungsangebote der Gerinnungsambulanz

Weitere Einrichtungen und Behandlungsangebote der Gerinnungsambulanz

Unserer Ambulanz unmittelbar angeschlossen ist das Hämophilie-Zentrum des Universitätsklinikums Düsseldorf. In diesem Zentrum werden Bluterpatienten mit angeborenem Faktor VIII- (Hämophilie A) oder Faktor IX-Mangel (Hämophilie B), Patienten mit sog. Hemmkörper-Hämophilie und Patienten mit schwerem von-Willebrand-Syndrom (Typ 2 und Typ 3) behandelt. Bei diesem Therapiezentrum handelt es sich um ein Comprehensive Care Center, das eine umfassende, integrative Versorgung anbietet. Das Behandlungsteam des Zentrums arbeitet in enger Kooperation mit anderen Fachdisziplinen und kümmert sich um alle medizinischen und psychosozialen Belange des Bluterpatienten und seiner Familie. Über Einzelheiten gibt Ihnen unsere Broschüre "Das Hämophilie-Zentrum des Universitätsklinikums Düsseldorf - ein Comprehensive Care Center" Auskunft. In der Broschüre finden Sie neben Ausführungen zur Bluterkrankheit (Hämophilie) auch zusätzliche Informationen zu den Themen Blutungsneigung, schwere Blutungen und Behandlung mit Blutbestandteilen (Hämotherapie). Die Broschüre kann über unsere Ambulanz (Telefon: (0211) 81-17105) bezogen werden.

Ambulante Transfusionen. Zur Übertragung von Blut muss der Patient bei weitem nicht jedes Mal stationär aufgenommen werden. Schon lange haben wir die ambulante Hämotherapie für Patienten der verschiedenen Fachdisziplinen des Klinikums, benachbarter Krankenhäuser und niedergelassener Ärzte in unserer Ambulanz etabliert. Unser Behandlungsangebot richtet sich an Patienten, die an einer akuten oder chronischen Blutarmut (Anämie, Thrombozytopenie) leiden, sei es infolge einer Knochenmark- oder Krebserkrankung, sei es infolge einer Chemotherapie oder sonstigen Behandlung. Hierbei stimmen wir uns eng mit dem ambulanten Chemotherapie-Zentrum und der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Klinische Immunologie ab. Gemeinsames Ziel dieser gut eingespielten interdisziplinären Zusammenarbeit ist, dass die betroffenen Kranken so lang wie möglich zu Hause und eben nur so kurz wie notwendig im Klinikum sind. Die ambulante anstelle der stationären Hämotherapie trägt wesentlich zur Wahrung bzw. Verbesserung der Lebensqualität bei. Konkret: Sie lassen sich am frühen Nachmittag zur Blutübertragung in unsere Ambulanz bringen und können schon 3 Stunden später wieder nach Hause fahren, natürlich vorausgesetzt, dass Ihr Allgemeinbefinden dies zulässt.

Aderlass-Behandlung. Bei Patienten, die eine Knochenmarkerkrankung mit einer Überproduktion roter Blutkörperchen (Polycythaemia vera rubra) haben, werden in typischer Weise Aderlässe vorgenommen. Hierbei wird pro Behandlung dem Körper etwa ein halber Liter Vollblut entzogen und durch Infusionslösung ersetzt (isovolämischer Ausgleich). Die Aderlass-Behandlungen in regelmäßigen Abständen bewirken eine gewollte Entleerung der Eisenspeicher des Organismus und, hierdurch bedingt, eine Hemmung der krankhaft gesteigerten Blutbildung des Knochenmarks. Das gleiche Verfahren der Aderlass-Therapie bieten wir in unserer Ambulanz auch den Patienten an, bei denen eine Eisenüberladung (Hämochromatose) in Folge einer vererbten, also genetisch bedingten Stoffwechselstörung vorliegt. Neuerdings führen wir bei diesen Patientengruppen auch ein innovatives Behandlungsverfahren durch, die Erythrozytapherese. Hierzu wird der Patient an einen Zellseparator angeschlossen. Während das Blut durch das Apheresegerät strömt, werden rote Blutkörperchen (= Erythrozyten) im Separator gesammelt und konzentriert, die anderen Blutbestandteile (weiße Blutkörperchen, Blutplättchen, Plasma) hingegen dem Kreislauf wieder zugeführt, also dem Patienten zurückgeben. Vorteil des Behandlungsverfahrens ist also, dass dem Organismus lediglich das entzogen wird, was krankhafter Weise im Überfluss vorhanden ist, nämlich Erythrozyten bzw. Eisen.

Rehabilitationsmaßnahmen. Ziel jeder Behandlung ist die Wahrung, wenn möglich die Wiederherstellung, der körperlichen und seelischen Kräfte, und natürlich die Aussicht auf uneingeschränkte soziale und berufliche Reintegration. Unsere medikamentösen Therapiemaßnahmen werden durch Rehabilitations-Programme begleitet. Hierzu bieten wir unseren Patienten Krankengymnastik bzw. Physiotherapie, Fitness- und Trainingsprogramme, psychosoziale Maßnahmen und Beratung durch besonders erfahrene Psychotherapeuten und Psychologen an. Dieses Angebot trägt entscheidend dazu bei, das Ziel der uneingeschränkten Reintegration "ins Leben" mit seinen verschiedenen Bereichen (Beruf, Familie, Umfeld) zu erlangen und dadurch Lebensqualität zu erhalten oder noch zu verbessern.

Schulungsprogramm zur INR-Selbstbestimmung. Zur Sicherung bzw. Wiedererlangung der Lebensqualität trägt auch wesentlich bei, dass der Patient lernt, "sein Leben wieder in die Hand zu nehmen" und dort, wo unausweichlich, erfährt, mit krankheits- oder therapiebedingten "Handycaps" durchaus positiv umzugehen. In diesem Zusammenhang ist z.B. die INR-Selbstbestimmung zu nennen. Hierzu bieten wir ein Schulungsprogramm an, in dem Patienten, die langfristig Marcumar einnehmen, lernen, die Gerinnungskontrolle und damit die Steuerung ihrer Antikoagulation selbst vorzunehmen. Einzelheiten hierzu erfahren Sie auf den nachfolgenden Seiten zu Gerinnungsselbst-Management.

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