Venenthrombosen und ihre Ursachen
Venenthrombosen haben nicht eine oder zwei, sondern mehrere Ursachen
Die Thromboseentstehung ist nach heutigem Erkenntnisstand multifaktoriell bedingt. Wir unterscheiden äußere Einflüsse und Risikosituationen, erworbene („expositionelle“) und vererbte („dispositionelle“) Risikofaktoren. Einen Risikofaktor haben wir übrigens alle, nämlich das Alter. Während die Thrombosewahrscheinlichkeit beim Neugeborenen bei etwa 1:100.000 liegt, steigt sie jenseits des 60. Lebensjahres auf 1:1000 (!) an.
Zu den äußeren thrombosebegünstigenden Einflüssen gehören vor allem die Immobilisation (mehrwöchige strikte Bettruhe, Ruhigstellung von Gliedmaßen durch Gipsverband) und behandlungs- bzw. eingriffsbedingte Risiken (Operationen),wobei orthopädische Operationen (Hüft- oder Kniegelenksersatz) besonders betroffen sind. Unspezifische Risiken stellen neben dem Alter vor allem Übergewicht, Bewegungsmangel und hormonelle Einflüsse dar. Einzelheiten hierzu finden Sie unter den Stichworten „Pille und Thrombose“ und „Fernreise und Thrombose“. Breiten Raum nehmen krankheitsbedingte Risiken ein, etwa bei bösärtigen Tumoren oder bei Autoimmunerkrankungen mit einem Antiphospholipid-Syndrom, bedingt durch Antikörper, die mit Gerinnungskomponenten in Wechselwirkung treten und das Hämostasesystem aktivieren. Eine besonders thrombosegefährdete Situation ergibt sich in der Schwangerschaft und Wochenbettphase.