Blutungs- und Thromboseneigungen

Thromboseneigung („thrombotische Diathesen“)

Auf die Thromboseentstehung im Gefäßsystemsystem wirken sich drei Einflussgrößen aus:

  • Störungen der Gefäßwand (z.B. Entzündungen)
  • Störungen der Blutströmung (abnorm langsamer oder abnorm erhöhter Blutfluss)
  • Störungen der Blutzusammensetzung (mit abnorm gesteigerter Gerinnbarkeit des Blutes)

Im Hinblick auf Ursachen, Entstehungsmechanismus, Beschwerdebild, Art der Behandlung und Wahl der geeigneten Prophylaxe unterscheiden wir Thrombosen in der arteriellen und in der venösen Strombahn. Im schnell fließenden arteriellen System sind es vor allem arteriosklerotische Gefäßwandschädigungen, die eine Aktivierung der Thrombozyten auslösen und so zu einer Thrombusbildung in Herzkranzgefäßen (Myokard-Infarkt), hirnversorgenden Arterien (Schlaganfall), Äderchen am Augenhintergrund (Retinagefäßverschluss) oder Bein- und Beckenarterien (arterielle Verschlusserkrankung) führen. Im langsam fließenden venösen Stromgebiet ist demgegenüber Stillstand des Blutflusses („Stase“) in Verbindung mit einer abnorm gesteigerten Gerinnbarkeit („Hyperkoagulabilität“) Ursache von Thrombosen der tiefen Bein- und Beckenvenen. Die Entstehung von Venenthrombosen wird durch Ruhigstellung von Gliedmaßen (z.B. Gipsverband nach Knochenbruch) gefördert.

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