Photodynamische Therapie (PDT)

Die photodynamische Therapie (PDT) stellt ein modernes innovatives Therapieverfahren dar, welches auf der Kombination von sichtbarem Licht mit einem zuvor applizierten Photosensibilisator, der sich bevorzugt im veränderten Gewebe anreichert, beruht.

Fragen & Antworten

Bei welchen Erkrankungen wird die photodynamische Therapie(PDT)  eingesetzt?

Die topische photodynamische Therapie (PDT) hat seit einigen Jahren einen festen Stellenwert in der Behandlung einer Reihe von dermato-onkologischen Erkrankungen wie Präkanzerosen und oberflächlichen nicht-melanozytären Hauttumoren. Dazu zählen insbesondere die aktinischen Keratosen, der Morbus Bowen oder das oberflächliche Basalzellkarzinom.

Gerade bei Patienten, bei denen eine gesamte Hautregion ausgedehnt von aktinischen Keratosen betroffen ist (sog. ‚Feldkanzerisierung’), kann die PDT eine hilfreiche Therapieoption darstellen.

Kann bei mir eine photodynamische Therapie(PDT) durchgeführt werden?

Nachdem ein Hautfacharzt die entsprechende Diagnose und Indikation zur PDT gestellt hat, werden Sie in der Sprechstunde ‚Photodynamische Therapie’ vorgestellt und das weitere Vorgehen wird persönlich mit Ihnen besprochen. Gegebenenfalls wird vorher noch eine Gewebeprobe aus der zu behandelnden Läsion entnommen.

Wie wird die photodynamische Therapie(PDT) durchgeführt?

Die zu behandelnde Läsion wird oberflächlich kürettiert (d.h. abgetragen). Nach der Kürretage wird der Photosensibilisator für ca. 3-4 h unter einem lichtdichten Verband auf die zu behandelnden Areale aufgetragen. Der lichtdichte Verband stellt einen Lichtschutz dar und verbessert zudem die Aufnahme des verwendeten Photosensibilisators. Nach Ablauf der Einwirkzeit wird der Verband entfernt und mit der entsprechenden Lichtquelle (Rotlicht) bestrahlt. Während der Therapie müssen Patient und medizinisches Personal Schutzbrillen tragen. In ausgeprägten Fällen kann eine entsprechende Schmertherapie erforderlich sein.

Welche Nebenwirkungen treten auf?

Durch die PDT wird eine sogenannte phototoxische Reaktion hervorgerufen, die sich im Anschluss an die Therapie durch eine Rötung und Krustenbildung sowie manchmal eine Schwellung im behandelten Areal äußern kann. Einige Patienten berichteten auch über Juckreiz. Zusätzlich kann es in seltenen Fällen auch zu verstärkten phototoxischen Reaktionen kommen. Während und unmittelbar nach der Bestrahlung können Schmerzen auftreten. Der Heilungsprozess nimmt im Regelfall mehrere Tage in Anspruch, danach kommt es in den meisten Fällen zu einem kosmetisch exzellenten Ergebnis.

Was muss ich nach der Therapie beachten?

Bei ausgeprägten Befunden und bestimmten Erkrankungen (z.B. oberflächliches Basalzellkarzinom und Morbus Bowen) sind zwei PDT-Sitzungen erforderlich. Zusätzlich werden Sie nach der PDT zu einem Kontrolltermin wiedereinbestellt. Wichtig ist, dass sie unmittelbar nach der PDT einen konsequenten Lichtschutz mit hohem Lichtschutzfaktor auch im sichtbaren Lichtbereich betreiben.

Generell gilt, dass es sich bei den Erkrankungen, die standardmäßig mit der PDT behandelt werden, um Erkrankungen handelt, bei denen lebenslange regelmäßige dermatologische Vorsorgeuntersuchungen erforderlich sind.

Welche Gegenanzeigen für die PDT gibt es?

Ihr behandelnder Arzt bespricht mit Ihnen, welche Therapiealternativen existieren und ob eine PDT bei Ihnen durchgeführt werden kann. Generell gilt, dass die PDT kein geeignetes Verfahren darstellt, wenn eine invasive, bösartige Tumorerkrankung der Haut vorliegt (z.B. beim sogenannten Plattenepithelkarzinom). Zusätzlich sollte keine Erkrankung vorliegen, die mit einer erhöhten Lichtempfindlichkeit einhergeht (z.B. sog. ,Porphyrie’) und es darf keine Allergie gegen die verwendete Substanz bestehen.

Wozu kann das Prinzip der PDT noch eingesetzt werden?

Die sogenannte Fluoreszenzdiagnostik beruht auf einem ganz ähnlichen Prinzip und kann zum Nachweis von Tumorgewebe eingesetzt werden: Dabei führt die Bestrahlung von Porphyrin-angereichertem Gewebe mit Wood-Licht zur Emission einer leuchtend roten Fluoreszenz. Diese kann in geeigneten Fällen für die Darstellung von Tumorgrenzen, insbesondere in anatomisch schwierigen Lokalisationen, bei schlecht abgrenzbaren Tumoren, zur Therapiekontrolle oder bei Verdacht auf ein Rezidiv eingesetzt werden.

Sie werden vor Behandlungsbeginn ausführlich von uns über die Therapie aufgeklärt.

Literatur:
Braathen LR, Szeimies RM, Basset-Seguin N, Bissonnette R, Foley P, Pariser D, Roelandts R, Wennberg AM, Morton CA; International Society for Photodynamic Therapy in Dermatology. Guidelines on the use of photodynamic therapy for nonmelanoma skin cancer: An international consensus. J Am Acad Dermatol 2007, 56(1):125-143.

Leitlinie der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) ‚Aktinische Keratose’

Deutsche Leitlinie ‚Basalzellkarzinom’


Terminvereinbarung

Vor Ihrem Besuch in der Hautklinik, sollten Sie generell einen Termin mit uns vereinbaren.
Bitte wenden Sie sich dazu an unsere links aufgeführten Ambulanzen.


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