Angioödem

Das UniversitätsAllergieZentrum (UAZ) bietet unter Leitung der HNO-Klinik und der Dermatologie für Patienten mit Angioödemen (wiederkehrende Schwellungen der Haut und Schleimhaut), sowie für Patienten mit unklaren Schwellungen im Kopf-Hals-Bereich, eine Spezialsprechstunde an.

Was ist ein hereditäres Angioödem (=HAE)?

Das Auftreten von Angioödemen kann vielfältige Ursachen haben: Klassischerweise können diese durch Allergien (histamin-vermittelt) verursacht werden.

Es gibt jedoch auch Schwellungen, die über das Gewebehormon Bradykinin vermittelt werden. Dies kann bedingt sein z.B. durch einen genetisch Enzymmangel (hereditäres Angioödem = HAE) oder aufgrund der Einnahme bestimmter Medikamente. Bei HAE handelt es sich um eine seltene Erkrankung: Hierbei kommt es durch den Enzymmangel des C1-Esterase-Inhibitors zu einem Überschuss an Bradykinin. Das vermehrte Bradykinin führt zu einem Austritt von Flüssigkeit aus den Gefäßen, wodurch charakteristische Schwellungen der Haut (Extremitäten, Gesicht, Lippen, Zunge, Genitalien) oder auch im Bauchraum auftreten. Diese Schwellungen dauern typischerweise ohne Therapie 2-3 Tage an. Wichtig zur Unterscheidung: antiallergische Medikamente wie Antihistaminika und Cortison wirken bei diesen Bradykinin-vermittelten Angioödemen nicht.

Wie wird ein hereditäres Angioödem (HAE) diagnostiziert?

Neben einer ausführlichen Anamnese lässt sich mittels spezieller Blutuntersuchungen die Konzentration und Funktion der entscheidenden Enzyme messen und ein hereditäres Angioödem nachweisen. Bei unklaren Befunden führen wir eine weitere Diagnostik durch, um beispielsweise eine mögliche allergische Genese der Beschwerden zu untersuchen.

Wie wird das hereditäre Angioödem (HAE) therapiert?

Die Therapie bei HAE-Patienten ist individuell und wird gemeinsam mit Ihnen im Rahmen der Sprechstunde festgelegt (und nach Ihren Bedürfnissen immer wieder angepasst). Sie erhalten einen Notfallausweis, der Sie als HAE-Patient ausweist und betreuende Notfallmediziner über das Vorgehen im Falle einer akuten Attacke informiert. Jeder Patient sollte über eine Notfallmedikation verfügen. Schwere oder häufiger auftretende Attacken können eine prophylaktische Therapie erforderlich machen. Über die Notwendigkeit und Medikamentenauswahl einer Prophylaxe (entweder als intravenös oder subkutan zu applizierendes Medikament) wird im gemeinsamen Gespräch mit Ihnen entschieden.

Als Haus der Maximalversorgung haben wir die Möglichkeit einer interdisziplinären Zusammenarbeit – abgestimmt auf Ihre individuellen Bedürfnisse. Sei es z.B. die Notwendigkeit einer Zahnbehandlung mit vorangehender Kurzzeitprophylaxe oder auch eine psychosomatische Mitbetreuung – sprechen Sie uns hierfür einfach an!

Termine

Die Sprechstunde findet jeweils am 1. Mittwoch eines Monats in der HNO-Ambulanz (ZOM II, Haus 2, Ergeschoss) statt. Termine können telefonisch über die HNO-Ambulanz (0211-8119638) oder über die Online-Terminvergabe vereinbart werden.

Wichtig: Um Ihnen eine optimale Beratung und Behandlung zu ermöglichen, möchten wir Sie bitten, folgende Unterlagen – falls vorhanden – bei der Erstvorstellung mitzubringen:

  • Ergebnisse auswärtiger Untersuchungen, Arztbriefe, etc.
  • eine aktuelle Liste der regelmäßig eingenommenen Medikamente
  • Schwellungskalender, in dem die Angioödem-Attacken dokumentiert wurden
  •  ggf. Fotos, mit denen Sie Attacken dokumentiert haben
  •  bei gesetzlich versicherten Patienten: eine aktuelle Überweisung an die HNO/Allergologie
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