Ewa

Ich bin glücklicherweise seit 2012 Therapie- und Krebserkrankung frei. 

Im Jahr 2009 war ich mittendrin in meinem glücklichen Leben. Mein Sohn war 1,5 Jahre alt, ich bin nach dem Mutterschutz wieder arbeiten gegangen.  Ziemlich plötzlich, nach einigen unerklärbaren Infektionen und folgender Blutuntersuchung, war sofort klar, dass ich eine bereits fortgeschrittene Akute Lymphatische Leukämie (ALL) habe. Das war ein großer Schock für mich und meine Familie. 
Ich bin an dem gleichen Abend stationär aufgenommen worden und habe in der Klinik mehrere Monate verbracht. Leider, noch während einer Erhaltungstherapie (letzte Phase der Chemobehandlung), waren die Leukämiezellen wieder in meinem Knochenmarkblut. Meine letzte Rettung war dann eine Stammzellentransplantation, die im März 2011 stattgefunden hat. 
Ich habe einerseits viel Glück in Unglück gehabt, weil ich vier passende Spender zum Auswahl hatte, andererseits erlitt ich leider eine Graf versus Host Disease (GvHD, Transplant-gegen-Wirt-Krankheit) und dabei ist meine Lunge beschädigt worden. 
Immerhin war die Transplantation erfolgreich und seitdem bin ich Leukämiefrei. 

Nach meiner Erkrankung hat sich mein Leben sehr verändert. Ich bin nicht wieder in meinen alten Beruf als Finanzcontrollerin eingestiegen, sondern viel anderes gemacht: Französisch und Klavierspielen gelernt, eine Kindergruppe mir der Gitarre musikalisch begleitet, Flüchtlinge aus Syrien /Ukraine unterstützt und seit Mai 2023 bin ich als Peer-Mentorin an der Uniklinik Düsseldorf tätig. 
Trotz, oder auch wegen der chronischen Lungenerkrankung, bleibe ich sportlich: ich gehe wandern, klettern und mache Joga. 

Die Krankheit gehört zu meiner Lebenserfahrung, und das möchte ich, als eine „stützende Hand“, mit anderen Patienten*innen teilen, um ihnen Mut und Hoffnung zu geben.


Spuren im Sand von Margaret Fishback

Eines nachts hatte ich einen Traum:

Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn.

Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten,

Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben.

Und jedes Mal sah ich zwei Fußspuren im Sand,

meine eigene und die meines Herrn.

Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen

war, blickte ich zurück. Ich erschrak, als ich entdeckte,

dass an vielen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur

zu sehen war. Und das waren gerade die schwersten

Zeiten meines Lebens.

Besorgt fragte ich den Herrn:

“Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen, da hast du

mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein.

Aber jetzt entdecke ich, dass in den schwersten Zeiten

meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist.

Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am

meisten brauchte?”

Da antwortete er:

“Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie

allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.

Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,

da habe ich dich getragen.”


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