Polarisation und Modulation der Immunreaktion in Patienten mit einer parasitären Mansonella perstans Infektion

MaPTB Projektmeeting Oktober 2021

Hintergrund:

Helminthen (Würmer) sind parasitäre Mehrzeller die man primär in zwei Gruppen unterteilt: Plathelminthes und Nematoden. Zu den Nematoden gehören verschiende Filarien, darunter Mansonella perstans. M. perstans und die damit verbundene Mansonelliasis ist im subsaharaischen Afrika weit verbreitet und geschätzt an die 100 Millionen Menschen sind dort infiziert. Dabei sind oft schon Kinder und Jugendliche mit M. perstans infiziert. Infektionen mit M. perstans rufen in der Regel nur milde klinische Symptome hervor oder sind sogar asymtomatisch. Da betroffene Personen aber oft über Jahre hinweg infiziert sind, können sie dennoch die Gesundheit und die Entwicklung der betroffen Kinder beeinflussen. Darüber haben Mansonellen das Potential die Immunantwort gegen andere Ko-Infektionen zu verändern und können daher potentiell auch die Anfälligkeit gegenüber anderen Erkrankungen erhöhen. Mehrfachinfektionen z.B. mit mykobakteriellen Erregern sind dabei in Afrika keine Seltenheit und in der Tat haben erste Studien zeigen können, dass Buruli ulcer Patienten häufig auch mit M. perstans infiziert sind.

Ziele:

Im Rahmen dieses Projektes sollen folgende Fragen beantwortet werden: Beeinflusst eine Modulation/Polarisierung der Immunantwort durch eine Infektion mit Mansonella perstans:

a.) die Wahrscheinlichkeit an mykobakteriellen Erkrankungen wie Tuberkulose zu erkranken?

b.) den Verlauf und die Genesung dieser mykobakteriellen Erkrankungen?

c.) die Effizienz von BCG Impfungen in Kindern?

Darüber hinaus sollen verbesserte Methoden der Diagnose, mittels auf PCR basierter und serologischer Tests, etabliert und evaluiert werden. Dafür ist insbesondere auch die Etablierung eines Tiermodells für M. perstans Infektionen von zentraler Bedeutung, um spezifische Antigene der Würmer zu identifizieren.

Die Ergebnisse dieser Studie könnten von entscheidender Bedeutung für neue Regeln im Gesundheitswesen betroffener Länder sein. Darüber hinaus stärkt dieses Projekt die internationalle Zusammenarbeit zwischen Deutschland und den afrikanischen Partnerländern und hilft beim Aufbau einer modernen wissenschaftlichen Ausstattung an den Partnerinstitutionen.

Finanzierung:

Dieses Projekt wird von der Deutschen Forschungsgesellschaft (DFG) im Rahmen der Unterstützung 'Deutsch-Afrikanischer Projekte in der Infektiologie' finanziert.

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