PEACHES-Studie


Seit 2010 wird in Zusammenarbeit mit der Ludwig-Maximilians-Universität München in der prospektiven Mutter-Kind-Kohorte PEACHES (Programming of Enhanced Adiposity Risk in CHildhood - Early Screening) der Einfluss einer maternalen präkonzeptionellen Adipositas auf die Entstehung von Übergewicht und assoziierten metabolischen Erkrankungen der Nachkommen untersucht.

Die aktive Rekrutierung adipöser Schwangerer mit oder ohne Gestationsdiabetes fand bis 2015 in der Frauenklinik der Uniklinik Düsseldorf als auch größtenteils in bayerischen Krankenhäusern statt. Es wurden folgende Einschlusskriterien definiert: Volljährigkeit, Einlingsschwangerschaft und ein präkonzeptioneller Body-Mass-Index (BMI) von über 30 kg/m2. Frauen mit einem bekannten Diabetes mellitus Typ 1 oder einer anderen chronischen Erkrankung sowie Frühgeborene oder Kinder mit Fehlbildungen und/oder genetischen Defekten wurden ausgeschlossen. Als Kontrollgruppe wurden in den Kliniken ebenfalls gesunde, normalgewichtige Frauen mit einem präkonzeptionellen BMI von 18,5 bis 24,9 kg/m2 rekrutiert. 

Der longitudinale Beobachtungszeitraum beginnt während der Schwangerschaft, in der vor allem der beim Gynäkologen erhobene Gewichtsstatus der Mutter aus dem Mutterpass als auch die Ergebnisse des oralen Glukosetoleranztests (oGTT) wichtige Einflussgrößen für nachfolgende Effekte darstellen (siehe Abbildung).

 

                                                                                                  Studiendesign

Zum Zeitpunkt der Geburt erfolgt bei der Mutter eine Blutentnahme zur Bestimmung ihres Blutzuckerlangzeitwertes, während beim Neugeborenen eine Nabelschnurblutuntersuchung und ein Wangenschleimhautabstrich durchgeführt werden. Zur Erfragung des Ernährungsverhaltens während der Schwangerschaft und des kindlichen Gesundheitszustandes wird zudem in den ersten vier bis sechs Wochen postpartal ein persönliches Interview mit der Mutter geführt. Ein weiterer Wangenschleimhautabstrich wird, neben anthropometrischen Erhebungen und einer Blutentnahme, in einem Follow-Up beim Säugling nach drei Monaten wiederholt. Danach wird jährlich ein Fragebogen erhoben, der neben der Entwicklung des Kindes eine Vielzahl von Faktoren abdeckt u.a. auch zum Ernährungs- und Bewegungsverhalten. Weiterhin werden Untersuchungen bei Mutter und Kind durchgeführt, bei denen ein mögliches kardiometabolisches Erkrankungsrisiko nach einer Schwangerschaft mit diabetischer und/oder adipöser Stoffwechsellage erfasst wird: folglich findet drei Jahre nach der Entbindung ein Gesundheitscheck bei der Mutter und im Alter von 5 Jahren ein Vorschul-Follow-Up beim Kind statt. Weiter ist ein Grundschul-Follow-Up geplant, bei welchem neben anthropometrischen Erhebungen auch Genmarker und das Mikrobiom von Mutter und Kind untersucht werden.

Die Schwerpunkte unserer Forschung liegen auf der:

  • Erforschung von Mechanismen der ,,fetalen Programmierung", ein noch unzureichend verstandener Vorgang, der durch das metabolische Milieu der Mutter gesteuert wird und für die Entwicklung des Fetus und seine lebenslange Gesundheit von essentieller Bedeutung ist

  • Erfassung von Metaboliten, die auf ein späteres Adipositasrisiko beim Kind hindeuten können
  • Beobachtung postpartaler Langzeitkomplikationen durch Gestationsdiabetes und/oder Adipositas sowohl bei den Müttern als auch bei den Kindern

Ziel ist es, Indikatoren für die Früherkennung von Übergewicht zu entwickeln und zuverlässige und früh einsetzende Präventionsmaßnahmen zu etablieren.

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