Charakterisierung von Biomarkern chronischer Infektionen bei Patienten mit Mukoviszidose

Hintergrund:

Mukoviszidose Patienten sind hochsuszeptibel für Infektionen der Atemwege, welche den Krankheitsverlauf maßgeblich beeinflussen. Eine Vielzahl von Bakterien kommen vermehrt bei Mukoviszidose Patienten vor und insbesondere Pseudomonas (P.) aeruginosa Infektionen haben einen negativen Einfluss auf den Krankheitsverlauf. Andere Erreger haben geringere direkte Effekte auf die Klinik der Mukoviszidose können aber ebenfalls durch die Besiedlung/Kolonialisierung der Lungenepithelien zu akuten Verschlechterungen des Gesundheitszustandes führen.

Biomarker, welche Hinweise auf die therapiebedürftigen akuten Verschlechterungen des Krankheitsverlaufs von Mukoviszidose Patienten geben, werden dringend benötigt. Direkte molekularbiologische oder immunologische Nachweismethoden - wie von uns kürzlich für Mycobakterium abscessus Infektionen beschrieben [PMID: 25742660] - sind ein wichtiger Schritt hin zur Verbesserung der Situation. Immunologische Marker, welche auch unabhängig von der Art des Infektes Hinweise auf den Therapiebedarf geben, würden die Entscheidung des behandelnden Arztes zur Einleitung weiterer Untersuchungen erleichtern.

Zentrale Effektoren bei der Abwehr von Infektionen sind die T-Zellen. Als Folge einer Erschöpfung (engl. 'exhaustion') der T-Zell-Antwort ist eine Verschlechterung der Immunantwort im Rahmen von Infektionen, Krebs- oder Autoimmunerkrankungen beschrieben. Bei der Mukoviszidose gibt es bisher eine Fallbeschreibung zum Auftreten von T-Zellerschöpfung. Als Ursache von T-Zellerschöpfung werden persistierende Antigene (z.B. im Rahmen chronischer Infekte), sowie die unzureichende Versorgung der T Zellen mit Interleukin-7 angesehen.

Ziele:

  • Charakterisierung der Konzentrationen verschiedener humoraler und zellassoziierter Immun-Biomarker im Plasma und Sputum/BAL von Mukoviszidose-Patienten mit unterschiedlichem Krankheitsverlauf und einem gesunden Kontrollkollektiv
  • Identifizierung von Plasma-Biomarkern für die Schwere und den Verlauf der Mukoviszidoseerkrankung bei Kindern
  • Charakterisierung von Zytokingenen und Bestimmung der Frequenz bei Mukoviszidose Patienten mit unterschiedlichem Krankheitsverlauf
  • Vergleich der T-Zellfunktion und der Expression von T-Zellerschöpfungsmarkern

Beteiligte Mitarbeiter:

Dr. Laura Olbrich

Finanzierung:

Teile dieses Projektes werden durch die Stiftung zur Erforschung infektiös-immunologischer Erkrankungen der Heinrich-Heine-Universität gefördert

Forscher und Kooperationen:

Das Projekt wird durchgeführt durch Dr. med. Laura Olbrich (Klinik für Allgemeine Pädiatrie, Neonatologie und Kinderkardiologie). Kooperationspartner sind Dr. Dirk Schramm (Klinik für Allgemeine Pädiatrie), zudem das Westdeutsche Lungenzentrum (Universitätsklinik Essen), die Abteilung Pädiatrische Pneumologie der Klinik für Kinderheilkunde Essen (Universitätsklinik Essen) und die Abteilung Pädiatrische Pneumologie des St. Josef-Hospitals (Universitätsklinikum Ruhr-Universität Bochum).

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