Berufsbild

Historisches und Neuigkeiten


Über die Geschichte der Massage und der
Massageschule am Universitätsklinikum Düsseldorf

In zahlreichen Veröffentlichungen in der entsprechenden Literatur kann man nachlesen, dass die Massage eine der ältesten Behandlungsmethoden in der physikalischen Medizin überhaupt ist,.
Die klassische Technik der Massage hat sich bis in die heutige Zeit kaum verändert, wenn man von einigen speziellen Massagearten absieht.
Seit Pfarrer Kneipp in Bad Wörishofen seine Tätigkeit aufnahm und der Anwendung des Wassers zu Heilzwecken große Aufmerksamkeit bescherte, rückten die „Physikalischen Heilmethoden“ in den Focus des Interesses.
Als dann am 1. Juli 1907 in Düsseldorf die Medizinische Klinik in den Bauten XII und XVI untergebracht wurde, gehörte auch das „Hydro -Therapeutische Institut“ dazu.
Hier wurden „insbesondere Balneotherapie und physikalische Behandlungen“ betrieben.
Die Klinik stand unter der Leitung von Prof. Dr. August Hoffmann Facharzt für Innere Medizin und Neurologie.
Unter seinem Nachfolger Prof. Siegfried Thannhauser, der 1927 berufen wurde,
fand auch die Geschichte der Massage im Universitätsklinikum Düsseldorf, wie es heute heißt, im Jahre 1927 ihren Anfang.
1929 konnte dann offiziell eine „Staatlich anerkannte Massageschule“ im Rahmen der Medizinischen Klinik eröffnet werden.
1960 endlich erhielt die Massageschule durch die Mithilfe der „Stadtwerke Düsseldorf“, die an der Ausbildung von Masseuren und medizinischen Bademeistern für ihre Badebetriebe interessiert waren, ein eigenes Gebäude.
Die 1961 vom Chefarzt der Orthopädie Herrn Professor Idelberger gegründete Schule für Krankengymnastik war seit ihrer Gründung Gast in diesem schnell errichteten Holzbau.
Ein Provisorium, dass mehr als zwanzig Jahre halten sollte und 1981 mit dem Umzug beider Schulen in ein wunderschönes neues Gebäude in direkter Nachbarschaft zur alten „Behausung“ endete. 
Als Schulleiter der Massageschule seien hier die Herren Dahlem und später Jeschke erwähnt, die jährlich bis zu 26 Schüler aus ganz Deutschland in den Beruf des Masseurs und medizinischen Bademeisters ausbildeten und damit die Schule weit über die Grenzen Düsseldorfs bekannt machten.
1994 wurde der Beruf nach langjährigen Bemühungen der zuständigen Stellen in Regierungen und Politik gründlich reformiert.
Zunächst wurde festgelegt, dass in Deutschland an der Aufteilung in die Berufe des Masseurs und medizinischen Bademeisters und in den Beruf des Krankengymnasten (heute: Physiotherapeut) festgehalten werden sollte.
Die Ausbildung zum Masseur und medizinischen Bademeister sollte von nun an zweijährig in den entsprechenden Schulen installiert werden, satt wie bisher einjährig.
Nach dem erfolgreich abgeschlossenen Praktikum erhält man auf Antrag „Die Erlaubnis zur Führung der Berufsbezeichnung“ durch das zuständige Gesundheitsamt.
Leider konnte sich die damalige Regierung trotz der anmahnenden Worte der meisten Berufs- und Fachverbände nicht dazu entschließen, die Berufsausbildung auf insgesamt drei Jahre zu verlängern, was aus der heutigen Sicht im Vergleich zu allen anderen nichtärztlichen Heilberufen fachlich und gesundheitspolitisch nicht unbedingt vertretbar erscheint. 
Deutsche Masseure und medizinische Bademeister arbeiten zwar gerade in Österreich, Spanien und der Schweiz und sind als qualifizierte Kräfte sehr gesucht, können sich dort jedoch nicht oder sehr schwer selbständig machen.
Die neue Ausbildungs- und Prüfungsverordnung (AprV) für Masseure und medizinischen Bademeister ermöglicht es den Absolventen durch eine Nachqualifikation zum Beruf des Physiotherapeuten durchzusteigen.
Wir sind hier nun schon in der Gegenwart angekommen und damit möchte ich zum nächsten Kapitel überleiten.


Neuigkeiten 

Dipl. Verwaltungswirtin Anneliese Schöner, die sich seit vielen Jahren mit großem Engagement um die Belange der Masseure und medizinischen Bademeister kümmert , beschreibt darin die aktuelle Arbeitsmarktsituation.
Frau Schöner kommt in ihrem Bericht zu den Schlussfolgerungen:
Ohne die inzwischen „üblichen“ Fortbildungen wie mindestens Manuelle Lymphdrainage sind Masseure kaum vermittelbar.
Grundsätzlich wird eine Marktsättigung z. Zt. im Bereich der Masseure und medizinischen Bademeistern mit jährlich 1100 Absolventen (im Gegensatz zu 6000 Physiotherapeuten) noch nicht gesehen.
Wie die meisten der nichtärztlichen Heilberufe muss sich der Masseur und medizinische Bademeister in der veränderten Berufslandschaft neu orientieren.
Der Patient im herkömmlichen Sinne mit ärztlicher Verordnung für Behandlungen durch den Masseur und medizinischen Bademeister, wird in der Zukunft nicht mehr das Hauptbetätigungsfeld sein.
Der sogenannte „Selbstzahler“, der sich eigenverantwortlich um seine Gesundheit kümmert und aus dem Angebot auf dem Gesundheitssektor sehr genau auswählt, was er für sich in Anspruch nehmen möchte, will umworben werden.
Auf dem expandierenden Sektor der Wellnessbranche vollzieht sich dieser Wandel seit geraumer Zeit.
Nach wie vor besteht also Nachfrage nach hochqualifizierten und gut ausgebildeten Fachkräften im Bereich Massage.

Wir sagen dazu:
Besonders die Doppelqualifikation mit beiden Berufen: Masseur und med. Bademeister plus Nachqualifikation zum Physiotherapeuten ist hoch zu favorisieren.
 

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