Schädelbasis- und Hypophysenchirurgie

Im Bereich der Schädelbasis- und Hypophysenchirurgie erhalten Sie im Universitätsklinikum Düsseldorf eine Behandlung auf Spitzenniveau. Sie stehen als Patient mit Ihrer Erkrankung im Mittelpunkt unserer Bemühungen und erhalten bei uns eine individuelle Betreuung. 

In unserem zertifizierten Schädelbasiszentrum wird jeder Patient in enger Kooperation mit den Kliniken für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Mund-Kiefer- und Gesichtschirurgie, Augenheilkunde, dem Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie sowie der Klinik für Strahlentherapie und Radionkologie interdisziplinär behandelt. Bei Erkankungen der Hypophyse werden Spezialisten aus der Speziellen Endokrinologie hinzugezogen.

Es finden wöchentliche Schädelbasis-Konferenzen bzw. Hypophysenkolloquien statt, in denen komplexe Behandlungskonzepte interdisziplinär besprochen werden. Das Kernteam wird durch spezialisierte Anästhesisten im OP und Neurointensivmediziner auf der Intensivstation ergänzt.

Durch diese Bündelung von Expertise und Kompetenz ist eine optimale Behandlung vom einfachen und häufigen bis hin zum komplexen und seltenen Fall gewährleistet. Auch garantiert dies eine evidenz-basierte und leitliniengerechte Therapie nach aktuellsten Standards. Darüber hinaus besteht im Einzelfall die Möglichkeit im Rahmen von klinischen Studien von neuen diagnostischen und therapeutischen Möglichkeiten zu profitieren. Im Forschungslabor wird im Rahmen der Grundlagenforschung stetig an zukünftigen und neuartigen diagnostischen und therapeutischen Ansätzen gearbeitet.

Im UKD sind wir in der Lage, eine Therapie für das gesamte Spektrum an Erkrankungen der Schädelbasis bei Patienten aller Altersstufen anzubieten. Bei der Betreuung von Kindern und Jugendlichen besteht eine enge Kooperation mit der Kinderklinik.

Das Behandlungsspektrum der Schädelbasis-Chirurgie umfasst unter anderem:

  • Tumore (z.B. Meningiome, Schwannome, Akustikusneurinome, Hypophysenadenome, Kraniopharnygeome, Paragangliome, Cholesteatome, Chordome, Chondrosarkome, Ästhesioneuroblastome, u.a. )
  • Zysten (z.B. Rathke-Zyste, Pinealiszyste)
  • Erkrankungen des Kranio-Zervikalen Übergangs :

    - Knöcherne Fehlbildungen
    - Instabilität nach Trauma, Infekt, Tumor oder bei Systemerkrankungen (z.B. rheumatoider   
       Polyarthritis oder Paget-Erkrankung)
    - Tumore (Chordom, Osteoblastom, Meningeom, Schwannom, Metastase,...)
    - Gefäße (z.B. Bow Hunter Syndrom) 

 

 

 

 

Meningeome

Diese meist gutartigen Tumore gehen von der Hirnhaut aus und verdrängen oftmals das Gehirn. Sie entstehen überall, wo Hirnhäute vorkommen, selten aber auch in den Nervenwasserkammern des Gehirns (Ventrikel). Am häufigsten sind sie im Bereich der Hirnoberfläche (Konvexität) und an der Unterseite des Gehirns (Schädelbasis) zu finden. Typische Stellen für das Auftreten solcher Schädelbasis-Tumore ist zum Beispiel die Riechnervenrinne (Olfaktorius-Meningeom), der Keilbeinflügel (Keilbeinflügel-Meningeom) oder auch das Felsenbein.

Da Meningeome in der Regel langsam wachsen, können sie eine beträchtliche Größe erreichen, bevor sie Symptome erzeugen. Diese Symptome sind häufig unspezifisch, wie zum Beispiel Kopfschmerzen. Meningeome können aber auch epileptische Anfälle oder Lähmungen und Gefühlsstörungen auslösen. Im Bereich der Schädelbasis sind durch Meningeome oft die Hirnnerven betroffen und es kommt dann schon frühzeitig beispielsweise zu Seh- oder Augenbewegungsstörung.

Zur Planung der Behandlung von Meningeomen ist eine interdisziplinäre Zusammenarbeit erforderlich. Die notwendige Bildgebung (z. B. dünnschichtige MRT- oder CT-Aufnahmen) stellt die Abteilung für Neuroradiologie zur Verfügung. In speziellen Fälle sind außerdem noch Darstellungen der Blutgefäße des Gehirns erforderlich.

Die Entscheidung über die beste Therapie wird interdisziplinär und für jede Patientin/ jeden Patienten individuell in der Neuroonkologischen Tumorkonferenz getroffen. Die operative Resektion stellt in den meisten Fällen die erste Therapieoption dar, da diese oftmals die vollständige Entfernung des Tumors ermöglicht. Wir wenden hierfür die modernsten OP-Techniken an: Neben Operationsmikroskopen der neuesten Generation kommen auch Endoskope zum Einsatz. Neuronavigation, Neuromonitoring und intraoperative Bildgebung stehen zur Verfügung. In manchen Fällen stellt eine gezielte Bestrahlung eine sinnvolle Therapiemöglichkeit dar. Diese kommt auch nach einer Operation bei Tumoren zum Einsatz, welche nicht komplett entfernt werden können oder welche zur seltenen Gruppe der bösartigen (anaplastischen) Meningeome gehören. Kleine Meningeome können manchmal auch beobachtet werden, ohne das direkt eine invasive Therapie erforderlich ist.

Neben unserer Expertise in der Behandlung von Meningeomen beschäftigen wir uns auch wissenschaftlich mit diesen Tumoren. Sie profitieren dadurch, denn unsere Diagnostik- und Behandlungsmethoden sind stets auf dem neuesten Stand. In speziellen Fällen – zum Beispiel bei den seltenen bösartigen (anaplastischen) Meningeomen – können wir Ihnen eventuell auch über die Standardtherapie hinaus Behandlungsoptionen anbieten.

Die Beratung erfolgt in einer spezialisierten wöchentlichen Sprechstunde von einem festen Team. So sind auch Verlaufskontrollen nach Operation über längere Zeiträume sicher möglich – stets bei den Ihnen bekannten und auf Ihre Erkrankung spezialisierten Ärztinnen und Ärzten.

Weitere Informationen finden Sie hier: Meningeom

 

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