Öffentliche Podiumsdiskussion im Maxhaus / Klosterhof: Prävention und Gesundheitsförderung – Segen oder Bevormundung?

16.01.14 13:13

Von: Ina Gawel / Redaktion

14.01.2014. Wo hört der Segen auf, wo beginnt die Bevormundung? Eine Frage, die nicht nur in Sprechzimmern und den Medien thematisiert wird, sondern zugleich auch jeden einzelnen betrifft. Das Centre for Health and Society (chs) des Universitätsklinikums Düsseldorf lud zum Diskurs dieses schmalen Grates ein. Im Rahmen einer öffentlichen Podiumsdiskussion wurden Aspekte beleuchtet, die vielseitig den Alltag berühren.

Nach der Begrüßung von Prof. Dr. Joachim Windolf, Dekan der Medizinischen Fakultät der HHU, bot Prof. Dr. Nico Dragano (Institut für Medizinische Soziologie der HHU) eine kurzweilige Einführung in die Thematik. Die Idee dahinter war, Grundbegriffe in Erinnerung zu rufen und für Fachfremde Besucher des Abends zu erklären. Darüber hinaus sollten vorab kritische Betrachtungsweisen angereizt werden: „Verhalten ist mehr als Gesundheit, denken Sie allein an Essen – Essen ist Kultur.“

Authentisch war demnach die Auswahl der Teilnehmer: Fünf Vertreter aus Medizin, Pharmazie und Politik konnten durch ihren Berufsalltag geprägte Erfahrungen austauschen.

Prof. Dr. Karl-Heinz Jöckel (Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie, Universitätsklinikum Essen), Prof. Dr. Andreas Meyer-Falcke (Beigeordneter der Landeshauptstadt Düsseldorf), PD Dr. Hannelore Riesner (Dozentin für Sportmedizin / Trainingswissenschaften, Weiterbildungsstudiengang Public Health Düsseldorf), Dr. Ch.-Markos Ditsios (Apotheker, Ökonom, MPH, Verband der forschenden Arzneimittelhersteller) und Dr. Martin Terhardt (Kinderarzt, Mitglied der „Ständigen Impfkom- mission“) stellten sich den von Moderatorin Katrin Schmick (WDR 2) bewusst aufgeworfenen Fragen, traten in Diskussion und riefen dabei vor allem die Tatsache ins Bewusstsein, dass Prävention nicht gleich Prävention ist.

Drei thematische Schwerpunkte bildeten die Grundpfeiler der Debatte: Die Fallbeispiele des „Veggie-Day“, des Nichtraucherschutzgesetzes und die Frage nach der Prävention ohne Risiko, also ohne die damit einhergehenden Nebenwirkungen. Gerade die Maßnahmen des sogenannten „Rauchverbots“ und des angedachten „Veggie-Day“ waren Grund für emotionale Redneranteile.

Vor der den Abend beschließenden Plenumsdiskussion, im Laufe derer auch die Zuschauer Fragen stellen oder Standpunkte mitteilen konnten, resümierten die Podiumsteilnehmer ihren Konsens. Zur besseren Beantwortung der Frage des Abends bezüglich Segen und Bevormundung, so der Kanon, müsse diese spezifischer formuliert werden, um der Komplexität des Themas gerecht zu werden. Bei der Handhabung von Gesundheitsförderung und Prävention seien Maßnahmen insbesondere altersgerecht, zielgruppenspezifisch und praxisnah durch Aufklärung zu vermitteln. Wo letztendlich aber die Grenze zwischen segenreicher Empfehlung und Bevormundung verläuft, da scheiden sich die Geister, da schließlich jeder Mensch dies ein wenig anders empfindet.

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