Was ist Darmkrebs?

Darmkrebs ist die zweithäufigste Krebserkrankung in Deutschland, sowohl bei Frauen als auch bei Männern. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts erkranken jedes Jahr fast 64.000 Menschen in Deutschland neu an einem bösartigen Tumor im Darm.
Bösartige Tumore im Dickdarm oder Mastdarm werden allgemein als Darmkrebs bezeichnet. Bösartige Tumore im Dünndarm treten äußerst selten auf. Darmkrebs entwickelt sich aus der Darmschleimhaut, genau genommen aus den Drüsenzellen der Schleimhaut.


Hier finden Sie die medizinischen Fachbegriffe:

  •     Kolonkarzinom bedeutet Dickdarmkrebs
  •     Rektumkarzinom bedeutet Mastdarmkrebs
  •     Kolorektales Karzinom ist die Bezeichnung, die Dickdarm- und Mastdarmkrebs zusammenfasst.

Schon der Verdacht auf eine Krebserkrankung und besonders die Diagnose werfen verständlicherweise viele Fragen auf, die beantwortet werden wollen. Hier stehen wir Ihnen mit unserem ganzen Wissen zur Seite. In den Sprechstunden werden Sie von unseren Experten umfassend beraten.

Genetische Beratung

Fünf bis zehn Prozent der Darmkrebserkrankungen sind erblich bedingt. Schon vor dem Auftreten erster Symptome können Betroffene mit familiär gehäuft auftretenden Krebserkrankungen klären lassen, ob für sie ein erhöhtes Erkrankungsrisiko vorliegt. An unserer Klinik bieten wir eine genetische Beratung und bei Bedarf eine Untersuchung sogenannter „Krebs-Gene“ sowie eine individuelle Risikoeinschätzung an.

Früherkennung/Vorsorge

Darmtumore wachsen langsam. Es kann bis zu zehn Jahre dauern, bis die Betroffenen Symptome bemerken. Werden Darmkrebs-Vorstufen rechtzeitig erkannt und behandelt, ist Darmkrebs sogar langfristig vermeidbar. Damit kommt der Früherkennung bei dieser Krebserkrankung eine besondere Bedeutung zu.


Okkultbluttest
Zum festen Vorsorge-Angebot der gesetzlichen Krankenkassen gehören ab dem 50. Lebensjahr der Okkultbluttest und das Abtasten des Enddarms. Mit dem Bluttest können nicht sichtbare Blutspuren im Stuhl nachgewiesen werden, diese sind ein möglicher Hinweis auf Wucherungen im Darm. Polypen oder Tumore, die nicht bluten, bleiben bei dieser Methode allerdings unentdeckt.


Vorsorgedarmspiegelung (Koloskopie)
Ab dem 55. Lebensjahr oder bei akuten Beschwerden wird die Vorsorgedarmspiegelung von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Am Vortag der Koloskopie wird der Darm mit einem milden Abführmittel komplett entleert und gesäubert. Bei der folgenden Untersuchung hat der Arzt mit dem Endoskop freie Sicht auf alle Strukturen der Darmschleimhaut.
Das Endoskop ist ein flexibler Schlauch mit einem beweglichen Kopf und einer winzigen Kamera, der die Darmwände detailgenau filmt und auf einem Monitor darstellt. Werden bei der Untersuchung Polypen gefunden, aus denen sich Darmkrebs entwickeln kann, werden diese im gleichen Arbeitsschritt entfernt. Weist ein Polyp bösartig veränderte Zellen auf, die jedoch nicht bis zum Abtragungsrand vorgedrungen sind, ist eine Operation nicht mehr notwendig. Vor der Untersuchung erhält der Patient in der Regel ein leichtes Beruhigungsmittel, nach ca. 20 bis 30 Minuten ist die Koloskopie beendet.
Ist der Untersuchungsbefund unauffällig, wird die Darmspiegelung in der Regel erst nach 10 Jahren wiederholt.

Diagnostik

Zur Diagnostik können verschiedene Untersuchungsverfahren herangezogen werden. Bei einer schmerzfreien Tastuntersuchung des Mastdarms können beispielsweise schon die Hälfte aller Mastdarmtumore entdeckt werden.
Die Ergebnisse und die persönliche Gesamtsituation des Patienten bilden nach Abschluss der Diagnostik die Grundlage für die gemeinsame Entscheidung mit dem Ärzteteam, welches Therapiekonzept am besten geeignet ist.


Labor
Um den Allgemeinzustand zu untersuchen und mögliche Begleiterkrankungen festzustellen, werden die Blutwerte im Labor überprüft. Zur Kontrolle des Krankheitsverlaufes und im Rahmen der Nachsorge werden im Labor zusätzlich sogenannte Tumormarker bestimmt, um einen erneuten Krankheitsausbruch frühzeitig zu erkennen.


Ultraschall (Sonografie)
Eine Bauch-Untersuchung mit dem Ultraschallgerät ist schmerzfrei und strahlungsfrei. Auf einem Monitor werden die inneren Organe wie Leber, Nieren oder Darm dargestellt und auf Veränderungen untersucht.


Rektale Endosonografie
Diese Spezialform der Sonografie bedeutet höchste Genauigkeit bei der Beurteilung der Tumorausdehnung bei einer Darmkrebserkrankung. Bei dieser Untersuchung wird die Ultraschallsonde über den After in das Rektum (den Mastdarm) eingeführt.


Darmspiegelung (Koloskopie)
Wurde mit dem Okkultbluttest eine Blutung festgestellt, ist eine Darmspiegelung unbedingt erforderlich. Am Vortag der Koloskopie wird der Darm mit einem milden Abführmittel komplett entleert und gesäubert. Bei der folgenden Untersuchung hat der Arzt mit dem Endoskop freie Sicht auf alle Strukturen der Darmschleimhaut.
Das Endoskop ist ein flexibler Schlauch mit einem beweglichen Kopf und einer winzigen Kamera, der die Darmwände detailgenau filmt und auf einem Monitor darstellt. Werden bei der Untersuchung Polypen gefunden, aus denen sich Darmkrebs entwickeln kann, werden diese im gleichen Arbeitsschritt entfernt. Weist ein Polyp bösartig veränderte Zellen auf, die jedoch nicht bis zum Abtragungsrand vorgedrungen sind, ist eine Operation nicht mehr notwendig. Vor der Untersuchung erhält der Patient in der Regel ein leichtes Beruhigungsmittel, nach ca. 20 bis 30 Minuten ist die Koloskopie beendet.


Okkultbluttest
Zum festen Vorsorge-Angebot der gesetzlichen Krankenkassen gehören ab dem 50. Lebensjahr der Okkultbluttest und das Abtasten des Enddarms. Mit dem Bluttest können nicht sichtbare Blutspuren im Stuhl nachgewiesen werden, diese sind ein möglicher Hinweis auf Wucherungen im Darm. Polypen oder Tumore, die nicht bluten, bleiben bei dieser Methode allerdings unentdeckt.


Computertomografie (CT)
Bei der Computertomografie kreist der Röntgenstrahl um den Patienten und liefert ein dreidimensionales Bild. Lage und Ausdehnung des Tumors können damit genau bestimmt werden. Ein Kontrastmittel liefert Informationen über die Art der Geschwulst.


Virtuelle Koloskopie (im CT)
Bei der virtuellen Koloskopie wird der Darm unter CT-Sicht untersucht, ohne dass ein Endoskop in den Körper eingeführt werden muss. Diese Untersuchungsmethode eignet sich daher z.B. bei unüberwindbaren Engstellen im Darm. Ein Nachteil ist, dass eine Gewebeprobe oder Polyp-Entfernung hier nicht möglich ist.


Magnetresonanztomografie (MRT)
Die Magnetresonanztomografie liefert hochwertige Schnittbilder von allen Strukturen des Körpers und arbeitet mit ungefährlichen Magnetfeldern. Die Bilder erlauben den Medizinern eine Beurteilung der Organe und zeigen krankhafte Organveränderungen.

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Therapie

Operation
Für eine dauerhafte Heilung ist die operative Entfernung des Tumors das sicherste Verfahren. In einem chirurgischen Eingriff wird der Tumor mit dem umliegenden Lymphknoten und den Blutgefäßen entfernt. Je früher Darmkrebs erkannt wird, desto größer sind die Heilungschancen. Bei einem größeren Tumor oder Lymphknotenvergrößerungen erhält der Patient ggfs. vor der Operation eine (Strahlen)-Chemotherapie, um den Tumor vorab zu verkleinern. Wenn der Schließmuskel mit entfernt werden muss, wird ein künstlicher Darmausgang angelegt.


Die operative Entfernung des Tumors ist das sicherste Behandlungsverfahren zur dauerhaften Heilung bei Darmkrebs. Ziel bei dem chirurgischen Eingriff ist es immer, den Tumor mit den umliegenden Lymphknoten und Blutgefäßen zu entfernen. Auch hier gilt: je früher der Krebs erkannt wird, desto größer sind Operationserfolg und Heilungschancen. Rektumkarzinome können in seltenen Fällen schonend endoskopisch durch den After operiert werden, in den meisten Fällen ist aber eine chirurgische Resektion notwendig. Zeigt die Diagnostik einen größeren Tumor oder bereits Lymphknotenvergrößerungen, geht der Operation zunächst eine Strahlen-Chemotherapie voraus, die zum Ziel hat, den Tumor zu verkleinern und die Operation zu erleichtern. Wenn der Schließmuskel mit entfernt werden muss, um eine vollständige Entfernung des Tumors sicherzustellen, wird ein endgültiger künstlicher Darmausgang (Stoma) angelegt.


Durch die technische Weiterentwicklung sind viele Darmkrebsoperationen heute minimal-invasiv/laparoskopisch möglich.


Strahlentherapie
Die Strahlentherapie ist fester Bestandteil der Dickdarmkrebs-Therapie. Ziel ist, die Tumorzellen mit energiereichen Strahlen so stark zu schädigen, dass sie absterben. Dank moderner Technik lässt sich die Strahlung heute äußerst zielgenau auf den Tumor bündeln, umliegende Organe werden nach Möglichkeit geschont. Die Anzahl der erforderlichen Bestrahlungssitzungen hängt vom jeweiligen Krankheitsbild ab. Die Bestrahlung erfolgt ambulant.


Chemotherapie
Die Chemotherapie wirkt auf den ganzen Körper. Patienten erhalten bestimmte Medikamente, sogenannte Zytostatika, die die Krebszellen grundlegend in ihrer Funktion beeinträchtigen. Sie verhindern die weitere Zellteilung, geschädigte Krebszellen werden vom Körper abgebaut. Je besser die biologischen Eigenschaften eines Tumors erforscht sind, desto gezielter können die Tumorzellen getroffen werden. Gewebeproben sind eine wichtige Voraussetzung für die Auswahl des passenden Medikaments. Eine Chemotherapie erfolgt meist ambulant über mehrere Zyklen mit dazwischen liegenden Therapiepausen.

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Teilnahme an Studien

Studienzentrale
Die Studienzentrale des Universitätstumorzentrums bietet Patienten mit der Diagnose Darmkrebs die Möglichkeit im Rahmen ihrer Behandlung an klinischen Studien teilzunehmen. In den letzten Jahren hat es große Fortschritte in der Krebsforschung gegeben; von diesen Ergebnissen profitieren Sie schon heute bei der Behandlung und Therapie Ihrer Erkrankung. Im Rahmen einer Studienteilnahme haben Sie als Patient die Chance, frühzeitig durch Ihre Teilnahme sehr moderne neue Behandlungsmethoden zu erhalten. Ein weiterer Vorteil einer Studienteilnahme ist die engmaschige und intensive Betreuung und Begleitung durch das Team der Studienzentrale. Gerne beraten und informieren wir Sie bzgl. einer möglichen Studienteilnahme, geben Ihnen Antworten auf Fragen und können evtl. bestehende Bedenken ausräumen, die noch immer mit klinischen Studien in Zusammenhang gebracht werden. Studienpatienten sind keine „Versuchskaninchen“, sondern werden besonders qualitätsgesichert behandelt. Unsere Studienzentrale ist nach ISO zertifiziert

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Kontakt: Studienzentrale des Universitätstumorzentrums

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