Osteomyelitis
Osteomyelitis bedeutet „Knochenmarkentzündung“. Diese kann auch im Kiefer auftreten. Ursache kann z.B. eine „verschleppte“, lang andauernde bakterielle Knocheninfektion nach Entzündung um eine Zahnwurzel sein. Häufig kann die Ursache jedoch auch nicht mehr genau geklärt werden. Die Patienten klagen über leichte bis mittelstarke Schmerzen, Kribbelgefühle und / oder andere Missempfindungen im Kiefer, deren genaue Ausdehnung sich manchmal nur vage bestimmen lässt. Bei der Untersuchung findet sich als indirektes Zeichen häufig eine gerötete, druckschmerzhafte Schwellung am Kiefer als Zeichen der begleitenden Entzündung des umgebenden Weichgewebes. Wenn nur der Knochen betroffen ist, kann die Untersuchung auch völlig normal sein. Als Bildgebung kommen, angepasst an den jeweiligen Fall, Röntgenbilder, DVT (Digitales Volumentomogramm), CT, MRT und eine Szintigraphie in Frage. Hierdurch soll herausgefunden werden, ob und in welchem Ausmaß das Knochenmark entzündet ist.
Bei der Osteomyelitis ist eine genaue Untersuchung und sorgfältige Behandlung besonders wichtig, weil dieses Krankheitsbild noch nicht in allen Details verstanden ist und nur bei prompter und adäquater Behandlung die Chancen besteht, eine langwierige Erkrankung zu vermeiden.
Therapeutisch bietet das Universitätsklinikum Düsseldorf die nur an wenigen Standorten in Deutschland verfügbare Möglichkeit, mittels „hyperbarer Sauerstofftherapie“ (HBO=“ hyperbaric oxygen therapy“) den erkrankten Knochen zu behandeln. Durch die optimale Sauerstoffversorgung wird die Chance zur Aufteilung der Entzündung verbessert. Unterstützt wird diese Behandlung durch Antibiotikagabe zur Bekämpfung der krankheitserregenden Bakterien vor Ort. Wenn chirurgische Maßnahmen nicht zu vermeiden sind, müssen gegebenenfalls die entzündeten Knochenabschnitte angefräst (Dekortikation) oder entfernt werden. Resezierte Kieferabschnitte werden in derselben Operation oder später durch Knochentransplantate ersetzt.