Chronische Entzündungen der Nasennebenhöhlen

Die häufigste Erkrankung der Nasennebenhöhlen ist die chronische Entzündung (chronische Rhinosinusitis). Diese gilt als chronisch, wenn die Beschwerden länger als 12 Wochen anhalten. Die Symptome sind Druckgefühl im Gesichtsbereich bzw. Kopfschmerzen, erschwerte Nasenatmung, Verschleimung der Atemwege und verminderter Geruchssinn.

Dies kann sich bei einem Teil der Patienten mit der Bildung von Schleimhautaussackungen ausdrücken, den sogenannten Nasenpolypen.

Therapie

Bei chronischen Verläufen gilt die Nutzung von kortisonhaltigem Nasenspray und die regelmäßige Verwendung einer Nasendusche als Therapie der Wahl. Sollte es darunter zu keiner Besserung kommen, kann eine Nasennebenhöhlenoperation sinnvoll sein. Diese Operation erfolgt durch die Nasenlöcher (endonasal). Ziel der funktionell-endoskopischen Nasennebenhöhlenchirurgie (FESS: Functional Endoscopic Sinus Surgery) ist die Erweiterung der natürlichen Zugangswege zu den Nasennebenhöhlen und ggf. die schonende Entfernung der erkrankten Schleimhautanteile. Schmerzen nach der Operation und sichtbare Narben werden so reduziert. In unserer Klinik wird bei den meisten Nasennebenhöhlenoperationen ein CT-gestütztes Navigationssystem genutzt. Dies ermöglicht ein präzises Operieren und einen maximalen Schutz der wichtigen Nachbarstrukturen wie Sehnerv und Hirnschlagader ermöglicht.

Der stationäre Aufenthalt beträgt nach erfolgter Operation in der Regel 2-3 Tage. Anschließend werden in unserer Klinik regelmäßige Kontrollen und Pflege der Nasenschleimhaut durchgeführt.

Neuartige Behandlungsmöglichkeiten - Biologika

Bei schwerwiegenden Verläufen der chronischen Rhinosinusitis mit Nasenpolypen (CRSwNP) können zusätzlich zur Behandlung mit kortisonhaltigen Nasensprays neue Formen der Immuntherapie genutzt werden.

Dazu werden Biologika einsetzt, die hochspezifisch bestimmte Botenstoffe der Entzündung blockieren. Hierbei handelt es sich um monoklonale Antikörper. Diese Medikamente werden auch zur Behandlung weiterer verwandter Erkrankungen wie des Asthma bronchiale und der atopischen Dermatitis eingesetzt.

Im Herbst 2019 erfolgte die erste Zulassung eines Biologikums zur Behandlung der chronischen Rhinosinusitis mit Nasenpolypen. Um zu beurteilen, ob sie für die Behandlung mit diesen Medikamenten in Frage kommen, sollten sie einen Untersuchungstermin bei uns vereinbaren.

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