Interdisciplinary Center for Immunotherapies in Inflammatory Diseases and Cancer, CIC

Immuntherapien revolutionieren nicht nur die Behandlung von chronisch-entzündlichen Erkrankungen, sondern auch die Therapie von Krebserkrankungen. Ziel des Interdisziplinären Zentrums für Immuntherapien bei Entzündungserkrankungen und Krebs (Interdisciplinary Center for Immunotherapies in Inflammatory Diseases and Cancer, CIC) ist es, innovative immuntherapeutische Ansätze von der präklinischen Forschung bis zur klinischen Anwendung zu entwickeln. 

Interdisziplinärer Austausch

Ein vertieftes Verständnis der krankheitsverursachenden Immunreaktionen bei entzündlichen Erkrankungen liefert wertvolle Einblicke für die Krebsimmuntherapie, in der das Immunsystem gezielt aktiviert werden muss, um Tumorzellen anzugreifen. Gleichzeitig könnten Erkenntnisse über Mechanismen der krebsvermittelten Immunsuppression zur Kontrolle entzündlicher Prozesse genutzt werden. 

In der interdisziplinären Zusammenarbeit konnten bereits bedeutende Erfolge erzielt werden, indem innovative Immuntherapeutika, die ursprünglich für Blutkrebserkrankungen entwickelt wurden, nun auch in neuen Indikationen Anwendung finden. Dazu gehören die Applikation von CD19-CAR-T-Zellen und B-Zell-depletierenden bispezifischen T-Zell-Engagern bei rheumatologischen und neurologischen Erkrankungen. Es ist geplant, diese Programme auch auf solide Tumore (z. B. Brust-, Uro- oder GI-Tumore) sowie auf entzündliche Erkrankungen der Haut, des Gehirns, des Gastrointestinaltrakts, des Auges und des Herzens auszuweiten.

Das CIC stärkt die Zusammenarbeit zwischen den Fachgebieten der entzündlichen und onkologischen Erkrankungen in Forschung, Lehre und Krankenversorgung. Durch seinen interdisziplinären Ansatz fördert das CIC die enge Kooperation und stellt sicher, dass neue wissenschaftliche Erkenntnisse zügig in die klinische Praxis überführt werden, sodass innovative Immuntherapien Patienten schnell und effektiv zugutekommen können. 


Leitung

Die Klinik für Rheumatologie mit dem angeschlossenen Hiller-Forschungszentrum, geleitet von Univ.-Prof. Dr. Jörg Distler, ist ein führendes Zentrum für chronisch-entzündliche und Autoimmunerkrankungen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf Autoimmunerkrankungen mit fibrotischer Gewebeveränderung und innovativen Behandlungsansätzen, darunter CAR-T-Zellen, BiTEs und neuartige antifibrotische Therapien. Die translationale Forschung der Abteilung konzentriert sich auf den Austausch zwischen chronischer Entzündung und Gewebeveränderung und zielt darauf ab, neue therapeutische Ansätze zu identifizieren und zu validieren, um in entzündungsinduziertes Gewebeumbau einzugreifen. Die Forschungsaktivitäten umfassen OMICs-basiertes Profiling von Patientenproben, die Modellierung der Interaktionen zwischen Immun- und Gewebereaktionen in 3D-in-vitro-Modellen, Mausmodellen und ex vivo-Modellen zur funktionellen Modulation sowie die Überführung dieser Erkenntnisse in klinische Studien.

Die Klinik für Hämatologie, Onkologie und Klinische Immunologie am Universitätsklinikum Düsseldorf unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Sascha Dietrich ist ein führendes Zentrum für zelluläre Immuntherapien. Jährlich führt die Abteilung über 100 allogene Stammzelltransplantationen und mehr als 50 CAR-T-Zelltherapien durch. Der Fokus der translationalen Forschung liegt auf den Interaktionen zwischen Immunsystem und Tumor bei hämatologischen Krebserkrankungen, was wesentlich zur klinischen Entwicklung bispezifischer T-Zell-engagierender Antikörper beiträgt. Die Forschung umfasst unter anderem das ex vivo-Modellieren von Immun- und Arzneimittelwirkungen, das Profiling des Tumormikromilieus und der Immuninfiltration sowie die Durchführung von klinischen Studien in frühen Phasen.


Beteiligte Kliniken

Die Klinik für Dermatologie unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. Bernhard Homey konzentriert sich auf die immunologischen Mechanismen chronisch-entzündlicher und autoimmuner Hauterkrankungen, einschließlich neuroimmuner und mikroben-wirt-bezogener Signalwege. In der Klinischen Studieneinheit der Abteilung werden derzeit innovative Behandlungsansätze erforscht, die auf Entzündungshemmung und Gewebeumbau abzielen. Ein umfangreiches Biobanking-Programm bildet die Basis für OMICs-basiertes Profiling von Patientenproben, die Modellierung von Interaktionswegen in 3D-Hautäquivalenten sowie in Mausmodellen.

Die Klinik für Pädiatrische Onkologie, Hämatologie und Klinische Immunologie (Univ.-Prof. Dr. A. Borkhardt) ist ein führendes Überweisungszentrum für immunologische und hämatologisch-onkologische Erkrankungen im Kindesalter. Die Abteilung führt jährlich durchschnittlich 25-30 pädiatrische allogene Stammzelltransplantationen durch und gehört damit zu den größten pädiatrischen Transplantationszentren in Deutschland. Sie ist zudem das größte Überweisungs- und Behandlungszentrum für Neugeborene mit schwerem kombiniertem Immundefekt (SCID-Zentrum), der im Rahmen des Neugeborenenscreenings in Deutschland diagnostiziert wird. Darüber hinaus zählt die Klinik zu den wenigen Zentren in Deutschland, die im Rahmen klinischer Studien autologe Transplantationen von CRISPR/Cas9-modifizierten Stammzellen zur Behandlung von Hämoglobinopathien durchführen.  

Die Klinik für Neurologie (Prof. Dr. Dr. S. Meuth) am Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) ist ein führendes Zentrum für die Diagnose und Behandlung neuroimmunologischer Erkrankungen. Unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Sven Meuth bietet die Klinik spezialisierte Ambulanzen für Multiple Sklerose, Autoimmunenzephalitiden und neuromuskuläre Erkrankungen an. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Erforschung und Behandlung von Autoimmunenzephalitiden, bei denen das Immunsystem das zentrale Nervensystem angreift. Die Klinik verfügt über eine Spezialambulanz für Autoimmunenzephalitiden und paraneoplastische neurologische Syndrome des ZNS, die von PD Dr. N. Melzer geleitet wird. In der Forschung engagiert sich die Klinik in verschiedenen Bereichen der Neuroimmunologie. Die Arbeitsgruppe “Systemübergreifende translationale Neuroimmunologie” unter der Leitung von Prof. Dr. Tobias Ruck (Universitätsklinikum Düsseldorf) untersucht systemübergreifende Pathomechanismen im zentralen und peripheren Nervensystem, um neue diagnostische und therapeutische Ansätze zu entwickeln. 


Studienzentrum

Das Center for Interdisciplinary Immunotherapies for Cancer and Autoimmune Diseases (CIC) verfügt über ein hochmodernes, gemeinsam genutztes Studienzentrum, das speziell für die Durchführung klinischer Studien im Bereich der Immuntherapien eingerichtet wurde.

Dieses Zentrum vereint modernste Infrastruktur und interdisziplinäre Expertise, um bahnbrechende Immuntherapien für Patienten mit Krebserkrankungen und Autoimmunerkrankungen zu entwickeln und zu evaluieren. Es bietet ideale Voraussetzungen für die Durchführung von klinischen Studien, die von frühen Phase-I-Studien bis hin zu groß angelegten multizentrischen Studien reichen.

Durch die enge Zusammenarbeit zwischen klinischen und wissenschaftlichen Teams wird sichergestellt, dass innovative Ansätze schnell vom Labor in die klinische Anwendung gelangen. Besonders hervorzuheben ist die Verbindung von onkologischen und immunologischen Forschungsaktivitäten, die es ermöglicht, sowohl die Wirksamkeit als auch die Sicherheit neuer Immuntherapien umfassend zu untersuchen.

Mit diesem Studienzentrum stärkt das CIC seine Rolle als führendes Zentrum für translational ausgerichtete Forschung und klinische Innovationen, wobei stets das Ziel verfolgt wird, die Behandlungsmöglichkeiten für Patienten nachhaltig zu verbessern.

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