Between punishment and attempted cure. Castration of sexual offenders and homosexuals in Germany, 1933-1989

(German version below)

This DFG-funded research project examines the extent to which sexual offenses and homosexual acts were viewed in different political systems throughout 20th-century Germany as legal or medical problems that could be solved through legal or medical intervention. 

It is not assumed that sexual offenders and homosexual men are the same or similar, but rather that homosexual behavior, even between consenting adults, has in the past been viewed as criminal and pathological in a comparable way to sexual offenses. Analyzing the evolution of homosexuality from a sin to a disease to a lifestyle has the potential to highlight the legal, medical and social consequences that result from the de-criminalization, de-medicalization and social acceptance of homosexuality on the one hand, and from understanding criminal offenses as criminal and pathological on the other. 

Publications from specialist journals, the general press and archival sources are analyzed by means of dispositive analysis. Taking into account the different legal and social frameworks in Germany before 1945 and in the two German states until 1989 will lead to a better understanding of the negotiation process between the rights of the individual on the one hand and the protection of the public from "dangerous" individuals on the other.

Contact: Priv.-Doz. Dr. phil. Matthis Krischel (matthis.krischel@hhu.de


Strafe oder Maßregel zur Besserung? Kastration von Sexualstraftätern und homosexuellen Männern in Deutschland, 1933-1989

Dieses DFG-geförderte Forschungsprojekt untersucht, inwieweit Sexualstraftaten und homosexuelles Verhalten in verschiedenen politischen Systemen in Deutschland als juristische oder medizinische Probleme angesehen wurden, die durch juristische oder medizinische Zugriffe gelöst werden konnten. Dabei wird nicht davon ausgegangen, dass Sexualstraftäter und homosexuelle Männer gleich oder ähnlich sind, sondern dass homosexuelles Verhalten, selbst zwischen einwilligungsfähigen Erwachsenen, in der Vergangenheit in vergleichbarer Weise als kriminell und pathologisch angesehen wurde wie Sexualstraftaten. 

Die Analyse der Entwicklung der Homosexualität von einer Sünde über einer Krankheit bis hin zu einem Lebensstil hat das Potential, die rechtlichen, medizinischen und sozialen Folgen deutlich zu machen, die sich aus der De-Kriminalisierung, De-Medikalisierung und gesellschaftlichen Akzeptanz der Homosexualität zum Ende des untersuchten Zeitraums einerseits, sowie aus den Überlegungen zur Kriminalität und Pathologie von Sexualstraftätern andererseits, ergeben. 

Mit Hilfe der Dispositivanalyse werden Veröffentlichungen aus Fachzeitschriften, der Laienpresse und Archivquellen ausgewertet. Die Berücksichtigung der unterschiedlichen rechtlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen in Deutschland vor 1945 und in den beiden deutschen Staaten bis 1989 führt zu einem besseres Verständnis des Aushandlungsprozesses zwischen den Rechte des Einzelnen auf der einen und dem Schutz der Öffentlichkeit vor "gefährlichen" Personen auf der anderen Seite.

Kontakt: Priv.-Doz. Dr. phil. Matthis Krischel (matthis.krischel@hhu.de)

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