Hämato- und Gewebeparasiten

Malaria

Material

EDTA-Blut (1-2 ml), Blutausstriche und „Dicke Tropfen“ aus Nativblut. Antikörpernachweise im Serum sind für den Nachweis einer akuten Malaria nicht geeignet.

Lagerung/Transport

Nach telefonischer Anmeldung in der Mikrobiologie (nicht im Zentrallabor) sollte das Blut so schnell wie möglich in das mikrobiologische Labor gebracht werden (Transport möglichst in Rücksprache mit dem Mikrobiologen organisieren).

Erregerspektrum

Plasmodium falciparum  (Malaria tropica)
Plasmodium ovale, Plasmodium vivax (Malaria tertiana)
Plasmodium malariae (Malaria quartana)
Plasmodium knowlesi

Untersuchungen

Mikroskopischer Nachweis von Plasmodien im Blutausstrich und dickem Tropfen. Antigennachweis im Blut („Schnelltest“). Das Ergebnis der Untersuchung liegt innerhalb weniger Stunden vor und wird telefonisch mitgeteilt. Der mikroskopische Nachweis von Plasmodien ist beweisend für eine Malaria. Ein einmaliges negatives Ergebnis der Mikroskopie schließt eine Malaria nicht aus. Bei klinischem Verdacht müssen nach 12 und 24 Stunden weitere Blutausstriche untersucht werden.

Weiterführende Untersuchungen:
Nachweis von P. falciparum, P. ovale, P. vivax und P. malariae mittels PCR. Nachweis spezifischer Antikörper gegen Plasmodium falciparum. Spezifische Antikörper  werden frühestens 7 Tage nach Erkrankungsbeginn nachgewiesen. Der serologische Nachweis ist nicht für die Diagnostik der akuten Malaria geeignet und ersetzt keinesfalls den direkten Nachweis des Erregers im Blut.

Toxoplasmose

Material

Toxoplasmose: respiratorische Sekrete, Gewebe, Punktate, Liquor für die PCR
Serum für serologische Untersuchungen
Bei immunsupprimierten Patienten können Toxoplasmen mikroskopisch u.U. in respiratorischen Sekreten nachgewiesen werden.

Lagerung/Transport

Zügiger Transport in das Labor. Kurzfristige Lagerung bei 4-8°C.

Erreger

Toxoplasma gondii

Untersuchungen

Nachweis spezifischer Antikörper gegen Toxoplasma gondii im Serum/Liquor.
Nachweis von Toxoplasmen-DNA in respiratorischen Sekreten, Liquor, Gewebe, Punktaten.

Leishmaniase

Material

Viszerale Leishmaniase: Knochenmarks- und Leberpunktate
Cutane Leishmaniase: Haut- und Schleimhautbiopsien
Serum

Lagerung/Transport

Zügiger Transport in das Labor. Gewebe bei Raumtemperatur, Serum bei 4-8°C lagern.

Untersuchungen

Mikroskopischer Nachweis der Parasiten aus Knochenmarks- und Leberpunktaten (viszerale Leishmaniase) aus Haut- und Schleimhautbiopsien (cutane Leishmaniase).

Weiterführende Untersuchungen:
Serologischer Nachweis spezifischer Antikörper gegen Leishmanien.

Filariasis

Material/Erregerspektrum

Das Untersuchungsmaterial und der optimale Zeitpunkt für die Materialentnahme variieren in Abhängigkeit vom Erreger.

Wuchereria bancrofti, Brugia malayi, Brugia timori, Loa Loa, Mansonella perstans, Mansonella ozzardi

Blutausstrich mit Blut aus der Fingerbeere oder dem Ohrläppchen (Anreicherung der Mikrofilarien im Endstomgebiet), Heparin- oder Citratblut. Bitte den Zeitpunkt der Blutentnahme auf dem Anforderungsschein vermerken.

Blutentnahmezeit: 

Abnahmezeitpunkt Erreger
22.00 - 4.00 Uhr Wucheria bancrofti, Brugia malayi, Brugia timori
10.00 - 16.00 Uhr Loa Loa, Mansonella perstans
keine Periodik Mansonella azzardi

Onchocerca volvulus u.a.
Der mikroskopische Nachweis gelingt durch möglichst unblutige Excision eines oder mehrerer kleiner Epidermisstücke aus der Umgebung eines Onchocercaknotens („skin snip“).

Lagerung/Transport

Unverzüglicher Transport in das Labor. Ggf. kurzfristige Lagerung bei 36°C.

Acanthamoeba spp.

Material

Kontaktlinsen, Hornhautabradat, Liquor. 

Lagerung/Transport

Nach telefonischer Ankündigung in der Mikrobiologie unverzüglicher Transport in das Labor. Ggf. kurzfristige Lagerung bei 36°C.

Untersuchungen

Kultureller Erregernachweis: Ein positives Ergebnis beweist das Vorkommen von Acanthamoeba spp.. Ein negativer Befund wird nach 3 – 5  Tagen erstellt und schließt eine Infektion mit diesen Erregern nicht aus.

Seltene Parasitosen

Diagnostik nach Rücksprache mit der Mikrobiologie.

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